„Viech“ – von Weidetieren und Menschen

Der Andrang war groß, als die neue Sommerausstellung im Ötztaler Heimatmuseum eröffnet wurde. Zum einen lag es sicher daran, dass das Thema keinen kalt lässt, thematisiert die Ausstellung doch die Verbindung zwischen Tier und Mensch. Zum anderen lockte der neue Ausstellungsort, der 400 Jahre alte Stall und Stadl neben dem Heimatmuseum. Standortbürgermeister Richard Grüner in seiner Begrüßung: „Das alte Wirtschaftsgebäude bietet ein besonderes Ambiente.“ Obmann des Ötztaler Heimatvereins Benedikt Haid: „Für den Heimatverein ist es wichtig, dass der Stall und der Stadl saniert werden konnten und in das Ensemble des Heimatmuseums eingegliedert wurden.“

STALL UND STADL. Bislang fristete das Wirtschaftsgebäude ein Dasein als Depot. Mit einem Kraftakt haben die Verantwortlichen das Gebäude saniert und aufgeräumt und einen stimmigen Ausstellungsraum daraus gemacht. Geworden ist es ein Raum voller Gerätschaften, die liebevoll beschriftet im 400 Jahre alten Gebäude eine Aufwertung erfahren. Edith Hessenberger: „Wir wollten den Dingen mehr Raum geben und damit ihre Geschichte erzählen.“

VIECH IM ÖTZTAL. Die Viehwirtschaft bereitete bis vor 100 Jahren die Lebensgrundlage der Menschen im Ötztal, und diese gemeinsame Geschichte im alpinen Raum reicht weit zurück: Im Ötztal wird seit rund 7500 Jahren Vieh geweidet. Die Viehhaltung stellte einst die Voraussetzung für die Besiedelung der alpinen Täler dar. Seither hat sich vieles geändert. Bürgermeister Richard Grüner: „In den letzten 100 Jahren ist in der Weide- und Viehhaltung im Ötztal kein Stein auf dem anderen geblieben. Im Ötztal ist das Interesse daran aber noch immer da und der Bezug zur Landwirtschaft ist noch immer positiv besetzt.“ Eine neue Ausstellung im Stall und Stadel des Ötztaler Heimatmuseums gibt einen Einblick in die regionale Kulturgeschichte der Viehhaltung, erklärt die Nutzung und das Zusammenleben sowie kulturelle Besonderheiten – schlägt aber auch den Bogen in die Gegenwart und aktuelle Fragen rund um Tierhaltung und Viehwirtschaft. Im Mittelpunkt der Sommerausstellung, die durch ein Rahmenprogramm ergänzt wird, steht das Zusammenleben von Tier und Mensch, ein neues Buch zum Thema wurde ebenfalls präsentiert.