Von Mel Burger
Alle vier Jahre werden in Wald im Pitztal die alten gehegten und gepflegten Larven der Fåsnåcht zum traditionellen Umzug herausgeholt und mit Stolz präsentiert. Schon Wochen zuvor begannen die Vorbereitungen wie das Nähen neuer Kostümteile, das Anpassen der Larven an eventuelle neue Träger und das Bauen der Fåsnåchtswägen, deren Motto bis einen Tag vor dem Höhepunkt geheim gehalten wurde. Die ersten Aufzeichnungen der Walder Fåsnåcht reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, was sie somit zu den ältesten Fåsnåchten Tirols zählen lässt. Wie wichtig dieses Brauchtum für die Gemeinde ist, wird ersichtlich beim Betrachten des riesigen Fundus an Larven und Kostümen in der Volksschule Wald. Auf dem Zug durch das Dorf boten letztes Wochenende die Rollner, die Schallner, die Hexen mit ihrer Hexenmusik, die Spritzer, die Sackner, die Bären und die Kübelemajen wieder ein grandios einstudiertes Spektakel für die vielen Besucher des bunten Treibens. Heuer sicher auch ein besonderes Schmankerl waren die lustigen Mottowägen, wie auch der Wagen mit dem Titel „Bauer sucht Frau“. Die österreichische Serie auf die Schippe nehmend, wurden den eingefangenen Frauen aus dem Publikum ein Rinderbauer, ein Schafbauer oder ein Pferdehirte schmackhaft gemacht. Rund um das wilde Treiben wurde man an allen Ecken mit kleinen Leckereien und verschiedenen Getränken verwöhnt. Am Abend gab es dann als weiteren Punkt die Versteigerung der Wägen, die unter lauten Zurufen den Meistbietenden zugesprochen wurden. Die Mitglieder der Feuerwehr Wald, die auch alle Proben im Vorfeld sicherten, verrichteten auch an diesem wichtigen Tag eine besonders gute Arbeit und sorgten für einen geregelten und sicheren Ablauf.
Das Kostüm der Musikkapelle entführte nach Ägypten zur Zeit der Pharaonen. RS-Foto: Burger