Eigentlich wollte Alois Oberhuber nach seiner Pensionierung in Imst verbleiben. Aber privaten Umständen zufolge entschloss er sich schlussendlich doch, wieder nach Innsbruck zu übersiedeln, um dort seinen Ruhestand zu verbringen – äußerte jedoch beim Abschied den Wunsch, sein diamantenes Priesterjubiläum in Imst feiern zu können. Liebenswert wie die Imster gegenüber ihrem ehemaligen Herrn Pfarrer nun einmal sind, kamen sie dieser Bitte nach und feierten mit ihm dieses einmalige Jubiläum. Aber nicht nur das, immer wieder, wenn ein Traditionsfest ansteht, holen sie den Alois von Innsbruck herauf und halten somit ihr Versprechen, welches sie ihm beim Abschied gegeben haben, „dass er von den Imstern auch im Ruhestand keine Ruhe haben wird!“ Seine Imster ins Herz geschlossen, kommt der Imster Ehrenbürger diesen Einladungen immer wieder gerne nach, was er in seinen Dankesworten zum Ausdruck brachte. Der Jubilar beteuerte einmal im Gespräch mit der RUNDSCHAU, dass er nie bereut habe, Priester geworden zu sein. „Allerorts, wo ich seelsorgerisch tätig gewesen war, ist es mir stets gut ergangen und ich nahm überall schweren Herzens Abschied, wenn ich woanders hin berufen wurde.“
SEINE SEELSORGESTATIONEN. Geboren wurde Alois Oberhuber am 19. Juni 1940 im osttirolerischen Tristach. Schon früh verspürte er den Drang, Priester werden zu wollen. Und so begann Alois Oberhuber 1951 seine pastorale Laufbahn am Bischöflichen Gymnasium Paulinum in Schwaz, wo er 1959 maturierte. Anschließend besuchte er bis 1964 in Innsbruck das Priesterseminar und erhielt am 29. Juni 1964 im Dom zu St. Jakob vom damaligen Diözesanbischof Paulus Rusch die Priesterweihe. Seine Primiz feierte der frischgebackene Diener Gottes am 5. Juli in seinem Heimatdorf Tristach. Von 1964 bis 1970 war Oberhuber Kooperator in Telfs, bis 1979 Domvikar am Dom St. Jakob zu Innsbruck und bis 2000 Pfarrer in der Pfarre „Zur hl. Familie“ in Innsbruck „Wilten West“. „Von ,Wilten West‘ verschlug es mich dann in den ,Wilden Westen‘ nach Imst“, wie er einmal scherzhaft kundgab. Für Scherze war der Alois ohnehin stets zu haben. Diese für einen Gottesmann angemessene Schalkhaftigkeit, gepaart mit seinem vorbildlichen Wirken in der Seelsorge, war es, was den Alois bei den Imstern und darüber hinaus so beliebt gemacht hat.
Und auch von einer Anstaltsschützen-Marketenderin bekam der Gefeierte einen Blumenstrauß mit Glückwünschen überreicht. Foto: Archiv Krismer
Leutnant Rolf Krabichler von den Imster Schützen moderierte den Festakt und Bürgermeister Stefan Weirather überreichte einen Korb gefüllt mit lukullischen Kostbarkeiten dem Jubilar, der zuvor einen Almrosenstrauß geschenkt bekam. Und im Hintergrund wartete schon Hirschenwirt Hannes mit Würstl und Getränken. Foto: Archiv Krismer