Die Jenischen sind eine soziokulturelle Minderheit, die historisch in kleinen Familienverbänden durch das Land zog, um ihre handwerklichen Fähigkeiten und ihre Arbeitskraft anzubieten. Sie wurden häufig diskriminiert und zur Sesshaftigkeit gezwungen. Im Rahmen des Projektes „Kneisesch? Ein Karren voller Geschichten auf den Spuren jenischer Fahrender“ wird Marco Buckovez im September 2024 von Innsbruck ausgehend mit einem Handkarren bis nach Landeck/Zams und zurück nach Nassereith reisen. Auf dieser Reise wird er die physischen Strapazen und das Gefühl des Fahrend-Seins der Jenischen nachempfinden. Unterwegs nutzt Buckovez eine eigens geschnitzte zweigeteilte Maske als Gesprächsaufhänger. Diese Maske, die die Konfrontation von Klischees mit der Realität symbolisiert, wird an verschiedenen Stationen als Ausgangspunkt für die Erzählung jenischer Lebensgeschichten dienen. Die Geschichten basieren auf historischen Daten und bieten Einblicke in die Vergangenheit und Gegenwart der Jenischen. Dabei wird besonders betont, wie tief die Jenischen in die lokale Kultur eingebettet waren. Gerhard Spielmann, Obmann des Fasnachtskomitees in Nassereith: „Auch in der Nassereither Fasnacht werden die Jenischen dargestellt, und die Karner-Gruppe ist ein wichtiger und traditioneller Teil unserer Fasnacht. Dass die Jenischen in vielen Tiroler Fasnachten Einzug gefunden haben, zeigt, dass sie einst ein wesentlicher Teil der Gesellschaft und unserer Vergangenheit waren.“ In Nassereith wird es am Ende der Reise zur feierlichen Übergabe der Maske an das Fasnachtmuseum kommen, wodurch die symbolische und kulturelle Bedeutung des Projekts weiter unterstrichen wird.
Termine im Bezirk
Haiming: 5. September 2024, 19:30 Uhr, Bücherei Haiming (Schulstraße 11); 6. September, Vormittag, Vorplatz von Billa (Siedlungsstraße 8a)
Tarrenz: 10. September 2024, 19 Uhr, Heimatmuseum (Schulgasse 18)
Nassereith: 11. September 2024, 19 Uhr, Fasnachthaus (Sachsengasse 81a)