Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Medizinische Versorgung im Wintertourismus

Die WK Tirol, Fachgruppe Seilbahnen und die medalp luden zum „Gipfeltreffen 2024“

Jährlich werden in Österreich circa 50 Millionen Skitage („Skierdays“, davon über 20 Millionen in Tirol) und etwa 521 Millionen Transporte durchgeführt. Durch umfassende Präventionsmaßnahmen und die ständige Verbesserung der Rettungskette sinkt die Zahl der Verletzten kontinuierlich. Die eingespielte Rettungskette in den heimischen Skigebieten setzt internationale Standards und wird laufend evaluiert und optimiert. Wie das darüber hinaus bestehende Optimierungspotenzial durch strukturierte Vernetzung, Technologie sowie Aus- und Weiterbildung ausgeschöpft werden kann, wurde von den Referenten des „Gipfeltreffens 2024“ vorgestellt und mit dem anwesenden Fachpublikum diskutiert.
12. November 2024 | von Martin Grüneis
Medizinische Versorgung im Wintertourismus<br />
Landtagsabgeordneter Jakob Wolf vor dem Fachpublikum. Über 130 Vertreter der Rettungskette – von Liftbetrieb, Polizei und Flugrettung bis zu Leitstelle und Klinik – diskutierten über den weltweit führenden Standard. Foto: Roman Huber
Ein Schlüsselfaktor für die erfolgreiche Erstversorgung und den sicheren Transport von Verletzten ist die hohe Qualifikation der Einsatzkräfte. Pistenrettungskräfte müssen als „Manager vor Ort“ schnelle Entscheidungen treffen und vielfältige Aufgaben bewältigen. Die Ausbildung der WK Tirol, Fachgruppe Seilbahnen, des Roten Kreuzes und der Bergrettung Tirol vermittelt ihnen das nötige Wissen und die praktischen Fähigkeiten, die medalp ermöglicht durch regelmäßige Inhouse-Schulungen in Imst, Sölden und Mayrhofen praxisnahe Auffrischungen. Ein weiterer Schlüsselfaktor sind die Alarmierung und Kommunikation. Die Leitstelle Tirol und die Einsatzkräfte der Pisten-, Berg-, Flug- und der bodengebundenen Rettungsdienste sind im internationalen Vergleich hervorragend ausgestattet. Durch den Einsatz von Digitalfunk und Pagern sind die Kommunikationswege zuverlässig und ermöglichen zudem eine vollautomatische Einsatzmeldung an die Rettungskräfte. Ein online verfügbares Pistenrettungsportal wiederum ermöglicht den Bergbahnen und Pistenrettungsdiensten eine rasche gegenseitige Information und Statusmeldung.

DIGITALISIERUNG UND KÜNSTLICHE INTELLIGENZ. Die Technologisierung schreitet auch im alpinen Rettungswesen rasch voran. Neue digitale Plattformen könnten den Austausch zwischen den Rettungsorganisationen verstärken und Informationen organisationsübergreifend zugänglich machen. Ideen wie ein „Alpine Rescue Hub“ könnten dazu beitragen, Wissen und Kompetenzen auf Knopfdruck verfügbar zu machen und situativ anzuwenden. Die Einbindung von Künstlicher Intelligenz (KI) eröffnet Potenziale, spezifische Fragestellungen rasch zu beantworten und Wissen aus gesicherten Quellen bereitzustellen. Diese Systeme könnten in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, um die Effizienz und Aktualität der Rettungskette weiter zu steigern.

VERBESSERUNG DER ERSTE-HILFE-AUSBILDUNG. Ein weiterer Diskussionspunkt des Gipfels ist die Integration von Erste-Hilfe-Kursen in die schulische Ausbildung nach skandinavischem Vorbild. Eine solche Integration, aber auch die Vergabe von Zertifizierungen, könnte das allgemeine Erste-Hilfe-Potential erhöhen und die Qualität der Erstversorgung weiter verbessern. Das „Gipfeltreffen 2024“ der WK Tirol, Fachgruppe Seilbahnen und medalp brachte alle Akteure der Rettungskette an einen Tisch. Ziel ist es, durch optimales Wissens- und Schnittstellenmanagement eine reibungslose Versorgung der Patienten zu fördern und durch zukunftsweisende Ideen und technologische Entwicklungen den alpinen Wintertourismus noch sicherer zu machen.
Medizinische Versorgung im Wintertourismus<br />
Reinhard Klier, Obmann Fachgruppe Seilbahnen in der WK Tirol. Foto: Roman Huber
Medizinische Versorgung im Wintertourismus<br />
Alois Schranz, medalp. Foto: Roman Huber
Medizinische Versorgung im Wintertourismus<br />
Claudius Kaloczy und Brigitte Trenker (medalp). Foto: Roman Huber

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