Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Neues Jahr – neues System

Neuerungen in der Abfalltrennung

Ab 1. Jänner 2025 gelten für alle Einwohner Tirols neue Regelungen bei der Abfalltrennung. Diese wurden vor Kurzem von Umweltlandesrat René Zumtobel gemeinsam mit Simon Parth (Co-Geschäftsführer EWP Recycling Pfand Österreich gGmbH), Andreas Pertl (Geschäftsführer VKS Verpackungskoordinierungsstelle), Alfred Egger (Obmann Tiroler Abfallwirtschaftsverband) und Thomas Höpperger (Geschäftsführer Höpperger GmbH & Co KG) vorgestellt.
26. November 2024 | von Martin Grüneis
Neues Jahr – neues System
Im Bild: Harald Höpperger, Landesrat René Zumtobel, Andreas Pertl, Thomas Höpperger, Simon Parth und Alfred Egger (v.l.). Foto: Land Tirol/Neuner
Neu ist ab 1. Jänner 2025 einerseits die Einhebung eines Pfandes auf Einweggetränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall und andererseits die gemeinsame Sammlung der restlichen Leicht- und Metallverpackungen im Gelben Sack bzw. in der Gelben Tonne. „Österreich erfüllt bei Papier und Karton, Glas sowie Metall bereits die vorgegebenen Recyclingquoten. Bei Kunststoffverpackungen jedoch nicht. Die ab Jänner 2025 geltenden neuen Regelungen werden dazu beitragen, dass mehr Kunststoff im Kreislauf bleibt und wir das Ziel von 50 Prozent Recyclingquote erreichen können“, ist Landesrat René Zumtobel überzeugt und betont: „In anderen Bundesländern wurde die gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen bereits 2023 umgesetzt und es zeigt sich, dass die Sammelmenge dadurch ansteigt. Zudem tragen das Pfandsystem und die gemischte Sammlung auch dazu bei, dass weniger Müll achtlos in die Natur geworfen wird.“

EINWEGPFAND ERLEICHTERT RECYCLING UND VERRINGERT ABFALLMENGE IN DER NATUR. Konkret wird ab dem 1. Jänner 2025 auf Getränkeverpackungen aus Kunststoff (PET-Flaschen) und Getränkedosen aus Metall zwischen 0,1 und drei Litern ein Pfand von 25 Cent erhoben. Dieses wird direkt beim Kauf verrechnet und auf der Rechnung gesondert ausgewiesen. Bei Rückgabe der unbeschädigten Getränkeverpackungen wird das Pfand zurückerstattet. Die Rückgabe ist an vielen Stellen möglich, zum Beispiel in Supermärkten. Während es bei Verkaufsstellen mit Rücknahmeautomaten keine Mengenbegrenzung gibt, sind kleinere Verkaufsstellen wie Imbissstände nur verpflichtet, die Menge zurückzunehmen, die sie pro Kaufakt auch verkaufen. Kein Pfand wird auf Getränkeverbundkartons (z. B. Tetra Pak), alle Getränkeverpackungen für Milchprodukte und Sirupflaschen
erhoben.

BLICK AUF DAS ETIKETT BIS ENDE 2025 WICHTIG. „2025 startet mit dem Einweg-Pfandsystem eines der größten Kreislaufwirtschaftsprojekte Österreichs. Die Materialien der gebrauchten Kunststoffflaschen und Metalldosen können im Kreislauf gehalten werden“, so Simon Parth, Co-Geschäftsführer von Recycling Pfand Österreich. „Die Auslieferung der neuen Gebinde startet mit 1. Jänner 2025. Das bedeutet, dass nicht sofort alle Kunststoffflaschen und Metalldosen mit neuem Barcode und Pfandlogo in den Regalen zu finden sein werden. In der Übergangsphase bis Ende 2025 dürfen Getränke ohne Pfandlogo verkauft werden – sofern sie bis 31. März 2025 abgefüllt wurden. Der Blick auf das Etikett lässt erkennen, ob es sich schon um ein Pfandprodukt mit Pfandsymbol handelt.“ Bereits heute wird ein großer Teil der in Tirol gesammelten Kunststoffverpackungen recycelt. Die Sammlung von Getränkeverpackungen erleichtert diesen Prozess und ermöglicht es, aus dem hochwertigen und sauberen Material der gebrauchten Getränkeverpackungen wieder neue Getränkeverpackungen herzustellen.

GEMISCHTE SAMMLUNG IM GELBEN SACK BZW. DER GELBEN TONNE. Durch die Einführung des Pfandes verringert sich die Menge der Kunststoffverpackungen im Gelben Sack bzw. in der Gelben Tonne. Damit der Gelbe Sack bzw. die Gelbe Tonne aber weiterhin gut gefüllt ist und regelmäßig abgeholt bzw. geleert wird, werden Kunststoff- und Metallverpackungen künftig gemeinsam gesammelt. Die bisherige blaue Tonne für Metallverpackungen entfällt damit. „Haushalten wird das Sammeln leichter gemacht: Leicht- und Metallverpackungen finden gemeinsam Platz in einem Behälter. So wird das Trennen im Haushalt einfacher und der Weg zum Metallbehälter entfällt. Die Sammelbereitschaft steigt, wodurch auch die Sammelmenge zunimmt. Weniger Behälter bedeuten zudem weniger Lkw-Fahrten – das verkürzt Transportwege und reduziert CO₂-Emissionen“, so Andreas Pertl von der Verpackungskoordinierungsstelle. Alfred Egger, Obmann des Tiroler Abfallwirtschaftsverbandes, erklärt: „Das Abfuhrintervall für die gelben Säcke ist derzeit sechswöchig. Sollten sich Hygiene- oder Geruchs-–probleme durch die Mitsammlung von Metallverpackungen ergeben, wird sich der Tiroler Abfallwirtschaftsverband für die Verkürzung auf ein vierwöchiges Intervall einsetzen.“ Im Rahmen des Termins fand auch ein Lokalaugenschein in der Sortieranlage der TRG Tiroler Recycling GmbH & Co KG in Pfaffenhofen statt. Hier werden aktuell nahezu alle Kunststoffverpackungen aus Tirol in verschiedene Fraktionen sortiert und anschließend zur Verwertung weitergegeben. „Wir investieren über vier Millionen Euro in die Optimierung unserer Sortieranlage für Kunststoff- und Metallverpackungen in Pfaffenhofen, der einzigen privaten Einrichtung dieser Art in Tirol. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Wiederverwertungsquote von Kunststoffverpackungen auf die EU-weit vorgeschriebenen 50 Prozent zu erhöhen, und verringern gleichzeitig das Risiko von Bränden deutlich. Der Umbau wird bis zum Frühjahr 2025 abgeschlossen sein“, berichtet Thomas Höpperger, Geschäftsführer der Höpperger GmbH & Co.KG.

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