Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Quo vadis Freizeit Arena?

Das einstige Vorzeigeprojekt war ein heiß diskutiertes Thema bei der letzten Sitzung des Söldener Gemeinderates

In Sölden lief die Flüsterpropaganda schon länger. Bereits vor der jüngsten Sitzung der 50:50-Anteilseigentümer, bestehend aus der Gemeinde und Ötztal Tourismus, sickerte durch, dass ein „Neubau auf der Wiese in Wohlfahrt“ nicht mehr zur Diskussion stand. Im Anschluss daran nahmen die Spekulationen über eine Teilsanierung oder einen Abriss mit anschließendem Neubau am alten Standort erst richtig Fahrt auf. Alle anderen Tagesordnungspunkte wurden vom Söldener Dorfparlament positiv abgenickt.
26. November 2024 | von Christoph Hablitzel
Quo vadis Freizeit Arena?<br />
Konnte sich die ein oder andere gewohnt markante Wortmeldung nicht verkneifen: Bürgermeister Ernst Schöpf neben den Gemeinderäten Dominik Linser und Gerhard Moser (v.l.). RS-Foto: Hablitzel
Pünktlich um 20 Uhr eröffnete Bürgermeister Ernst Schöpf vergangene Woche die vorletzte Gemeinderatssitzung vor dem Jahreswechsel. „Die Beschlussfähigkeit ist heute übrigens  mit der Anwesenheit aller Originalgemeinderäte gegeben“, startete das Dorfoberhaupt die Abarbeitung der Tagesordnungspunkte. Handzeichen über eine Abstimmung der einzelnen Punkte bedurfte es bei keinem Beschluss. Man war sich diesbezüglich inhaltlich fast überall einig. So wurde etwa beschlossen, dass ab Herbst 2025 der Bioabfall nicht mehr in der gemeindeeigenen Anlage, sondern beim Abfallbeseitigungsverband Westtirol in Roppen entsorgt wird. Ebenso wurde einstimmig beschlossen, das „Café Pusteblume“ im gemeindeeigenen Sozialzentrum als Betreiber zu übernehmen. „Bei der Suche nach einem Pächter für das Café waren wir nicht erfolgreich. Wir werden es nun als Gemeinde erst mal selber ab 1. Dezember betreiben“, erklärt Schöpf. „Glühwein und Kastanien für eine kleine Eröffnungsfeier am ersten Adventsonntag stehen bereit“, ergänzt GR Makarius Fender. Bisher wurde das Café übrigens von der Freizeit Arena mitbetreut bzw. geführt.

LINES. Über das Thema Radwege bzw. Trails in den Wäldern von Sölden, das Agrarausschuss-Obmann Andreas Gstrein unter dem Punkt Allgemeines thematisierte, wurde diskutiert. Gstrein fragte, ob es denn „wirklich eine neue Jump-Line in der Nähe der bereits bestehenden Skipiste brauche?“ Der zuständige Gemeinderat Dominik Linser entkräftete und versprach, Gstrein in Zukunft „noch mehr in diese Belange einzubinden“. Auch dass die Gemeinde die Flächen zum Nulltarif der „Bike Republic“ überlässt, stößt den Ortsvertreter der Bauern sauer auf. „Sölden lebt vom und steht zum Tourismus. Um weiterhin im Sommertourismus konkurrenzfähig bleiben zu können, brauchen wir Trails wie die Jump-Line“, verteidigt Linser dieses Abkommen. „20000 Quadratmeter Fläche werden dafür gebraucht“, polterte Bauernführer Gstrein. Dies „sei nur vorübergehend in der Bauphase und wir forsten nach Fertigstellung wieder auf. Wir arbeiten hier, und das nicht nur bei diesem Projekt, sehr nachhaltig“, betont GV Linser.

DAUERBRENNER. Zum erwartenden „Topic des Abends“ mutierte schließlich – erst unter Allfälliges, dann doch als Tagesordnungspunkt – die sich bereits im Pensionsalter befindliche „Freizeit Arena“. Bürgermeister Schöpf erläutert: „Fakt ist, dass am jetzigen Standort nicht gerüttelt wird. Die anvisierte Variante auf einer Wiese in Sölden ist vom Tisch. Auch an den seit 50 Jahren bestehenden Besitzverhältnissen von 50 Prozent Gemeinde und 50 Prozent Ötztal Tourismus wird sich nichts ändern. Wir werden uns Expertengutachten einholen und nach diesen Expertisen entscheiden, welcher Weg, ob nun Sanierung oder Neubau, eingeschlagen wird. Die gesamte Anlage wird also einer ,Filetierung und Nabelschau‘ unterzogen.“ Weiters führt der Langzeit-Bürgermeister aus: „Wir haben uns auch schon mit unserem Partner, dem Ötztal Tourismus, über ein gemeinsam stemmbares Investitionsvolumen geeinigt.“ Gemeinderat Pirmin Gstrein vermisste in dieser Causa „schon ein wenig das gemeinsame Vorgehen und den einseitigen Informationsfluss im Vorfeld, auch von bestimmten Medien.“ Damit verwies Gstrein wohl auf die Berichterstattung und Wortmeldungen von Gemeinderäten im Vorfeld.
Quo vadis Freizeit Arena?<br />
Hätte sich von den Gemeinderatskollegen in Sachen Freizeit Arena mehr Transparenz innerhalb des Gremiums gewünscht: GR Pirmin Gstrein. RS-Foto: Hablitzel
Quo vadis Freizeit Arena?<br />
Für GR Andreas Gstrein ist die Grenze bezüglich Radstrecken, Trails und Lines erreicht. Im Hintergrund die Mandatare Alexander Streiter und Nicole Klotz (v.l.). RS-Foto: Hablitzel

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