Bezirke wie Imst sind geprägt von alpiner Landschaft in teils schwer zugänglichen Gebieten. Die Bezirksvertreter sehen sich mit einigen Problemen konfrontiert, welche den Fortbestand einer flächendeckenden Bewirtschaftung gefährden. Gerade deshalb ist der bezirksübergreifende Austausch wichtig, um diese Probleme rechtzeitig zu erkennen und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu finden.
HERAUSFORDERUNGEN IM STRUKTURELLEN BEREICH. „Viele landwirtschaftliche Betriebe im Imster Bezirk sind familiengeführt und es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die nächsten Generationen ihre Zukunft auch noch in der Landwirtschaft sehen. Das ist nicht nur für die Branche wichtig, sondern generell ein entscheidender Faktor für einen aktiven ländlichen Raum“, so LK-Präsident Josef Hechenberger im Rahmen der Sitzung. Einer davon ist die Absicherung der gängigen Haltungsform mit der Stallhaltung über die Wintermonate und der Alpung und Weide im Sommerhalbjahr. Diese einzigartige Haltungsform muss Bestand haben, sie ist das Rückgrat der Berglandwirtschaft, die ja zum Großteil im Nebenerwerb geführt wird. Damit die jungen Leute weitermachen und auf den Höfen bleiben, ist eine Anhebung der anrechenbaren Kosten bei der Investitionsförderung dringend erforderlich. Ebenso eine stärkere Berücksichtigung der Erschwernispunkte. Gestiegene Baukosten und das generell teure Bauen in Hanglagen müssen ausgeglichen werden – darüber waren sich alle Regionsvertreter einig.
ZUSAMMEN. Bei der Nebenerwerbslandwirtschaft sind der Zusammenhalt der gesamten Familie und der Einsatz mehrerer Generationen Grundvoraussetzung. Damit der „Arbeitsplatz Bauernhof“ attraktiv bleibt, spielen daher auch die sozialen Themen eine besondere Rolle. Damit diese angemessen berücksichtigt werden, gibt es von Seiten der Bäuerinnen in den drei Bezirken laufend verschiedene Angebote.
ANSPRUCH. Die Almwirtschaft hat in der Region einen ganz besonderen Stellenwert und sie ist untrennbar mit den Heimbetrieben verbunden. Ohne Heimbetriebe gibt es keine Alm und umgekehrt. Es braucht die Anstrengung aller Beteiligten, damit grundlegende Infrastruktureinrichtungen wie Wege, Strom, Wasser, Almgebäude etc. auf der Alm vorhanden sind bzw. erhalten bleiben. Klar ist, dass die funktionierende Almwirtschaft und Berglandwirtschaft eine Besonderheit Tirols sind. Von der damit geschaffenen Kulturlandschaft und der gelebten bäuerlichen Kultur profitieren alle – Einheimische wie Gäste gleichermaßen. Die Alm ist ein Sehnsuchtsort, und Umfragen zeigen immer wieder, dass das Berufsbild der Alm- und Bergbauern in der Gesellschaft außerordentlich positiv besetzt ist. Die Alm- und Berglandwirtschaft hat eine enorme Bedeutung für den Lebens- und Wirtschaftsraum. Bestehende und zukünftige Projekte der Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Tourismus, die letztlich ja auch eine gegenseitige Wertschätzung bedeuten, müssen entwickelt bzw. ausgeweitet werden, damit es auch weiterhin eine flächendeckende Bewirtschaftung gibt.