Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Regionssitzung der Almwirtschafter

Berglandwirtschaft, Almwirtschaft und Tourismus

Landwirtschaftskammer-Vertreter der Bezirke Imst, Landeck und Reutte trafen sich kürzlich zur jährlichen Regionssitzung auf der Aifner Alm im Kaunertal. Die Bezirke Imst, Landeck und Reutte bilden die Region West in der Landwirtschaftskammer Tirol. Jährlich tauschen sich die Funktionäre sowie die Mitarbeiter bei einer Sitzung in einem der Bezirke zu aktuellen Themen aus. Die kleinstrukturierte und facettenreiche Tiroler Landwirtschaft bietet ein breites Sortiment an qualitativ hochwertigen Lebens- und Genussmitteln. Tirol ist für seine hochwertigen Lebensmittel genauso bekannt wie für seine Gastfreundschaft und punktet damit bei Einheimischen sowie Gästen gleichermaßen. Auch die Auswirkungen des Klimawandels sind immer stärker spürbar. Vor allem in den alpinen Hochlagen zeigt der Temperaturanstieg deutliche Veränderungen.
5. August 2024 | von Christoph Hablitzel
Regionssitzung der Almwirtschafter<br />
Andreas Gstrein (Bezirksobmann Imst), Josef Hechenberger (LK-Präsident), Elmar Monz (Bezirksobmann Landeck), Andrea Lechleitner (Bezirksbäuerin Imst), Elke Klages (Bezirksbäuerin Reutte), Marika Tschiderer (Gebietsbäuerin Stanzertal) und Christian Angerer (Bezirksobmann Reutte). Foto: LK Tirol
Bezirke wie Imst sind geprägt von alpiner Landschaft in teils schwer zugänglichen Gebieten. Die Bezirksvertreter sehen sich mit einigen Problemen konfrontiert, welche den Fortbestand einer flächendeckenden Bewirtschaftung gefährden. Gerade deshalb ist der bezirksübergreifende Austausch wichtig, um diese Probleme rechtzeitig zu erkennen und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu finden.

HERAUSFORDERUNGEN IM STRUKTURELLEN BEREICH. „Viele landwirtschaftliche Betriebe im Imster Bezirk sind familiengeführt und es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die nächsten Generationen ihre Zukunft auch noch in der Landwirtschaft sehen. Das ist nicht nur für die Branche wichtig, sondern generell ein entscheidender Faktor für einen aktiven ländlichen Raum“, so LK-Präsident Josef Hechenberger im Rahmen der Sitzung. Einer davon ist die Absicherung der gängigen Haltungsform mit der Stallhaltung über die Wintermonate und der Alpung und Weide im Sommerhalbjahr. Diese einzigartige Haltungsform muss Bestand haben, sie ist das Rückgrat der Berglandwirtschaft, die ja zum Großteil im Nebenerwerb geführt wird. Damit die jungen Leute weitermachen und auf den Höfen bleiben, ist eine Anhebung der anrechenbaren Kosten bei der Investitionsförderung dringend erforderlich. Ebenso eine stärkere Berücksichtigung der Erschwernispunkte. Gestiegene Baukosten und das generell teure Bauen in Hanglagen müssen ausgeglichen werden – darüber waren sich alle Regionsvertreter einig.

ZUSAMMEN. Bei der Nebenerwerbslandwirtschaft sind der Zusammenhalt der gesamten Familie und der Einsatz mehrerer Generationen Grundvoraussetzung. Damit der „Arbeitsplatz Bauernhof“ attraktiv bleibt, spielen daher auch die sozialen Themen eine besondere Rolle. Damit diese angemessen berücksichtigt werden, gibt es von Seiten der Bäuerinnen in den drei Bezirken laufend verschiedene Angebote.

ANSPRUCH. Die Almwirtschaft hat in der Region einen ganz besonderen Stellenwert und sie ist untrennbar mit den Heimbetrieben verbunden. Ohne Heimbetriebe gibt es keine Alm und umgekehrt. Es braucht die Anstrengung aller Beteiligten, damit grundlegende Infrastruktureinrichtungen wie Wege, Strom, Wasser, Almgebäude etc. auf der Alm vorhanden sind bzw. erhalten bleiben. Klar ist, dass die funktionierende Almwirtschaft und Berglandwirtschaft eine Besonderheit Tirols sind. Von der damit geschaffenen Kulturlandschaft und der gelebten bäuerlichen Kultur profitieren alle – Einheimische wie Gäste gleichermaßen. Die Alm ist ein Sehnsuchtsort, und Umfragen zeigen immer wieder, dass das Berufsbild der Alm- und Bergbauern in der Gesellschaft außerordentlich positiv besetzt ist. Die Alm- und Berglandwirtschaft hat eine enorme Bedeutung für den Lebens- und Wirtschaftsraum. Bestehende und zukünftige Projekte der Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Tourismus, die letztlich ja auch eine gegenseitige Wertschätzung bedeuten, müssen entwickelt bzw. ausgeweitet werden, damit es auch weiterhin eine flächendeckende Bewirtschaftung gibt.

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