Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Sonntägliche Invasion am Inn

Beim Sonderschutzgebiet Mieminger und Rietzer Auen wird es mehr und mehr ungemütlich für die Natur

Der kleine Wasserfall des Lehnbachs, der hier in den Inn mündet, ist mit seinen vielen Wasserarmen ein kleines Paradies und wäre ein idealer Kraftplatz und idealer Kinderspielplatz in der Natur. Doch die Realität sieht leider anders aus. Zunehmend wird dieser Platz mit seinen Sandbänken am Inn von „Naturliebhabern“ mit Sack und Pack regelmäßig an den Wochenenden „mißbraucht“.
28. Mai 2024 | von Christoph Hablitzel
Sonntägliche Invasion am Inn<br />
Munteres Treiben ohne Respekt vor Natur und Fauna herrscht – trotz Hinweisschildern – an den Sandbänken des Inns an den Mieminger Auen. RS-Foto: Meze
Es werden sich wohl an die 100 Grillfreudige am Pfingst-Sonntag im Auslauf des Lehnbach Wasserfalles (Gemeinde Mieming) eingefunden haben. Dass es sich hier um das Sonderschutzgebiet „Mieminger und Rietzer Innauen“ handelt, scheint den meisten, trotz Beschilderung, wohl ziemlich egal zu sein. Hier wird mit Kind, Hund und Kegel an den Wochenenden, ohne Rücksicht auf die Natur, gegrillt, gechillt und mit Musik aus den mitgebrachten Musikboxen der Nachmittag genossen. Die angebrachten Hinweisschilder mit der Bitte „die Kies-Sandbänke nicht zu betreten“, da hier bedrohte Vogelarten brüten, werden rigoros ignoriert. Aus mitgebrachten Plastiktaschen wird ausgepackt. Wo die menschliche Notdurft verrichtet wird? Darüber kann man nur mutmaßen. „Ich komme mir hier vor wie auf einem orientalischen Bazar“, so ein vorbeikommender deutscher Tourist, der schleunigst das Weite suchte. Der Wanderer hatte sich diese vom Tourismusverband Innsbruck empfohlene Wanderung wohl anders vorgestellt.

GEMEINDE. „Uns ist das Problem schon seit längerem bekannt und wir arbeiten bereits gemeinsam mit der Polizei, Bergwacht und Bundesrat Daniel Schmid, der uns in seiner Funktion als Bereichssprecher für Klima und Umwelt vollste Unterstützung zugesagt hat, weiter an einer Lösung. Selbstverständlich ist es auch im Sinne unserer Gemeinde, dass die Schutzgebiete ausnahmslos auch als solche respektiert werden. Da wird sich einiges ändern. Ich bitte auch im Namen der Gemeinde Mieming alle, der Natur mit entsprechendem Respekt gegenüberzu-
treten!“, so der Mieminger Bürgermeister Martin Kapeller sichtlich erbost. Das engagierte Dorfoberhaupt setzt sich für eine „Nulltoleranzgrenze“ bei Missachtungen von Schutzgebieten, aber auch an öffentlichen Plätzen, wie etwa beim Beachvolleyballplatz am Mieminger Badesee, ein. „Jeder Mensch sollte mündig genug sein, um seinen hinterlassenen Müll selbst zu entsorgen“, sagt Martin Kapeller weiters. Die Tier- und Pflanzenwelt sowie wahre Naturfreunde würden dies mehr als begrüßen.
Sonntägliche Invasion am Inn<br />
Der Hinweis mit der Bitte die Kiesbänke nicht zu betreten... RS-Foto: Meze
Sonntägliche Invasion am Inn<br />
Hinterlassenschaften eines Grillplatzes am Lehnbach-Wasserfall. RS-Foto: Meze

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