Kurz vor dem Weltcupauftakt am Rettenbachgletscher trafen sich rund 30 lokale Erzeuger und Gastronomen, um die Verwendung regionaler Produkte im Ötztal zu fördern. Ziel ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Handel und Tourismus, um mehr heimische Produkte auf die Teller der Gäste zu bringen. „Das Ötztal bietet bereits viele Möglichkeiten, regionale Erzeugnisse in die Gastronomie zu integrieren“, betont Raphael Kuen, Manager des Lebensraum Ötztal. Angesichts der jährlich 4,2 Millionen Übernachtungen sind verschiedene Ansätze gefragt. Ein Beispiel erfolgreicher Zusammenarbeit ist das Tiroler Almrind-Projekt der Riml Gastrobetriebe. Geschäftsführer Florian Wedde betont, dass Qualität und Verfügbarkeit nur durch gemeinsames Engagement aller Beteiligten gesichert werden können.
austausch. Anton Holzknecht von der Hofkäserei im Gsteide betonte die Bedeutung der Gastronomie für den Absatz regionaler Produkte: „Der Verkauf im Tourismusbereich erleichtert die Planung und sichert einen stabilen Absatz. Die Direktvermarktung in großen Mengen braucht Zeit.“ Regionale Wirtschaftskreisläufe fördern zudem die Wertschöpfung vor Ort. Gastronomen wie Florian Wedde setzen auf eine schrittweise Zusammenarbeit: „Es muss nicht sofort in großen Mengen erfolgen. Für unsere Käsesuppe brauchen wir ein paar hundert Kilo pro Saison – das ist ausbaufähig.“ Auch Björn Posch, Leiter der Gastronomie in der AREA 47, setzt verstärkt auf regionale Produkte und betont das Potenzial, auch abseits der Wintersaison Großabnehmer zu gewinnen. Er sieht die Gastronomie in der Pflicht, Gäste über die Herkunft der Lebensmittel zu informieren und zu überzeugen. Martin Grüner, der seit 2020 den Goaskas aus Obergurgl vertreibt, berichtet von seinen Erfahrungen: Neben 30 Abnehmern aus der Ötztaler Hotellerie und Gastronomie verkauft er seinen Käse von Serfaus bis Innsbruck in Eigenregie, ergänzt durch kleinere Mengen im Großhandel und an Endkunden. „Wir haben immer darauf geachtet, nur so viele Kunden zu bedienen, wie wir zuverlässig beliefern können“, erklärt Grüner. Um größere Mengen zu vermarkten, arbeitet die Agrarmarketing Tirol mit der Erzeugergenossenschaft Bioalpin zusammen. Über die Plattform Tiroler Bauernprodukte soll das Angebot regionaler Erzeuger gebündelt und über den Großhandel für die Gastronomie verfügbar gemacht werden. Ziel ist es, die Wertschöpfung in der Tiroler Landwirtschaft und Gastronomie zu steigern.