Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Jerzens vergrößert Schutzgebiet

Bald sind 48 Prozent Landschaftsschutzgebiet

Lediglich sechs Tagesordnungspunkte standen vergangene Woche auf dem Plan des Gemeinderats in Jerzens – neben den üblichen Beschlüssen mussten die Gemeinderäte auch über Sanierungsarbeiten und wichtige Umwidmungen abstimmen.
27. Oktober 2020 | von Mel Burger
Jerzens vergrößert Schutzgebiet<br />
Einige Punkte galt es für die Gemeinderäte in Jerzens in der vergangenen Woche abzuarbeiten. RS-Foto: Burger
Von Mel Burger

Monatlich treffen sich die Gemeinderatsmitglieder der Gemeinde Jerzens zur Sitzung und obwohl die Tagesordnung im Oktober nicht viele Themen beinhalten sollte, gab es dennoch sehr bedeutsame Punkte, die im Zeichen des Naturschutzes Veränderungen aufzeigten. Nach einer kurzen Begrüßung bat Bürgermeister Karl Raich, einen weiteren Punkt über das Holzbezugsrecht der Gemeinde St. Leonhard in die Tagesordnung aufzunehmen. Dabei handelte es sich um ein Bezugsrecht aus dem Jahre 1881, wodurch zudem ein Dienstbarkeitsrecht zum Straßen- und Brückenerhaltungsrecht angehängt war. Nach Absprache mit der Gemeinde St. Leonhard und ihrem Bürgermeister Elmar Haid wurde in der Sitzung ein gegenseitiges Entbinden einstimmig von Jerzens beschlossen.

Wohnblock. Die nächsten Diskussionen drehten sich um die Bestimmungen rund um das Parken sowie die Feuerwehrzone beim neuen Wohnblock in der Siedlung Mühlleite. Das bereits in früheren Sitzungen behandelte Parkplatzproblem wurde durch sechs weitere Parkplätze behoben. Nun konnte auch die neue Feuerwehrzone beschlossen werden, die schon lange vor dem Gebäude installiert werden sollte und mit Parkverboten beschildert werden wird. Im Zuge dessen wurde auch über eine neue Beschilderung in Bereich Dorf abgestimmt: Eine Sackgasse soll neu gekennzeichnet werden. Als weiteren Punkt durfte Bürgermeister Karl Raich bekannt geben, dass der Naturpark eine weitere Gemeindefläche von rund 1000 Hektar unterhalb des Kaunergrats als Schutzgebiet deklarieren möchte. Neben dem Riegetal, das 2003 mit einer Fläche von 414 Hektar bereits zum Landschaftsschutzgebiet erklärt wurde, würden mit der zusätzlichen Fläche rund 48 Prozent der Gemeindefläche aus Schutzgebiet bestehen. Mit diesem Vorhaben möchte Jerzens eine Vorreiterrolle für andere Gemeinden übernehmen.

Allgemein. Neben weiteren Beschlüssen zum Verkauf einer kleineren Gemeindefläche und der Sanierung einer Brücke, deren Brückenwange unterspült wird, wurde erneut über den Radweg durch das Gemeindegebiet sowie, auf Wunsch des Pfarrers, über ein Carport gesprochen. Dieser Antrag musste jedoch abgelehnt werden. Bei den Abschlusspunkten „Allfälliges, Allgemeines und Anfragen“ sprach Raich über die zufriedenstellende Situation beim Wertstoffhof, der nach der Umstellung und ersten Kritikpunkten gut angenommen wird. Nach kleineren Missverständnissen bezüglich dem Ablegen von Sperrmüll außerhalb der vorgesehenen Zeit wollte die Gemeinde auf eine Strafe bei Einsicht des betroffenen Bürgers verzichten. Im Gemeindegebiet wird seit kurzer Zeit Papier und Plastik an vorgeschriebenen Tagen eingesammelt – sonstiger Müll, wie Glas und Dosen, muss selbstständig entsorgt werden.

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