Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Marathon-Sitzung vor Jahresende

Über 20 Tagesordnungspunkte in St. Leonhard

Die anstehende neue Raumordnung forderte noch etliche Bereinigungen, die mit Sicherheit den größten Teil der letzten Gemeinderatssitzung in St. Leonhard ausmachten. Aber auch Punkte wie das Anheben der Abgaben oder Hochwassermaßnahmen galt es noch vor Jahreswechsel auf die Bahn zu bringen. Nur gegen Ende der Sitzung wurde etwas lauter diskutiert und unbequeme Fragen gestellt.
3. Jänner 2023 | von Mel Burger
Marathon-Sitzung vor Jahresende<br />
Größtenteils waren sich die Räte einig, nur bei dem Punkt um einen Zuschuss für den Übungslift im Tal forderte die Mehrheit mehr Transparenz. RS-Foto: Burger
Zu später Stunde und einer sehr bürokratisch wirkenden Tagesordnung begrüßte Bürgermeister Elmar Haid alle Anwesenden und begründete die über dreizehn Infrastrukturpunkte mit dem auslaufenden alten sowie dem bereits fast fertiggestellten neuen Raumordnungskonzept. Vorab galt es jedoch die Abgaben und Steuern für das kommende Jahr anzugehen. Da das Land für nächstes Jahr größere Entschädigungen verspricht, wenn die Kindergarten- sowie Müllgebühren nicht verändert werden, bat Haid dies zu berücksichtigen. Obwohl auch bei Wasser und Kanal mit Förderungen gerechnet werden kann und kleinere Punkte angepasst werden könnten, kamen alle gemeinsam dem Gedanken von Haid: „Jeder Gemeindebürger hat momentan mit der Inflation zu kämpfen“, nach, in diesem Jahr gar keine Erhöhungen zu bestimmen.

INFRASTRUKTUR. Die nächste Beschlussfassung betraf die schon lang geplante Sanierung des alten Schrofenhofes, die mit 736.000 Euro geschätzt wird. Aufgrund großzügiger Förderungen vom Denkmalamt sowie Land und der Umsetzung über zwei Jahre, können die restlichen Kosten von der Gemeinde gestemmt werden. Der Schrofenhof ist eines der letzten alten Gebäude im Ort, dessen Bausubstanz sehr gut ist und das in seinen Ursprung zurück versetzt werden soll. Als nächstes wurde über einen Gefahrenplan entlang der Pitze gesprochen, der von DI Josef Schönherr erstellt wurde und dreizehn Maßnahmen auflistet, um Katastrophen vorzubeugen. Nach Berechnungen muss mit Kosten für Ufererhöhungen und Brückenanhebungen von einer Million Euro gerechnet werden, wobei auch diese unausweichlichen Änderungen mit 80 Prozent gefördert werden, waren vergangenes Jahr zwei Hochwasserereignisse allein auf die Schneeschmelze zurückzuführen. Dem Beschluss wurde ebenfalls, wie in allen Punkten zuvor, gemeinsam zugestimmt, wobei auf eine Prioritätenreihung geachtet werden wird. Als fast letzten Punkt auf der Tagesordnung galt es wie schon in den Jahren zuvor einem Zuschuss für den privaten Übungslift in Mandarfen zuzustimmen.

DISKUSSIONEN.Aufgrund nötiger Standardanpassungen und der Inflation baten die Betreiber die Förderungen von Gemeinde, Tourismusverband und den Gletscher Bergbahnen zu erhöhen. Da das Ansuchen in schriftlicher Form an Vizebürgermeister Philip Eiter und TVB-Obamnn Othmar Walser herangebracht wurde, gab Eiter an, bereits zweimal im Gespräch mit den Betreibern aber auch den Gletscherbahnen gewesen zu sein. Neben den finanziellen Zuschüssen, Leistungen wie das Präparieren der Taltrasse und den Pisten sowie dem Bereitstellen von Gerätschaften steht für alle die Wichtigkeit des Übungsliftes außer Frage. Der Lift wird von Einheimischen, der Skischule und natürlich auch von vielen Gästen benutzt, sei es für die ersten Schwünge, das Aufwecken eingerosteter Fähigkeiten oder das Testen von neuen Ausrüstungen. Dass die Liftbetreiber unterstützt werden sollen, stand schon während der Diskussionen fest, jedoch bemängelten einige Räte, dass die Zahlen der letzten Jahre des Betriebes immer fehlten und trotzdem Zuschüsse gewährt wurden. Auch wurde vorgebracht, dass bei dem letzten Beschluss auf Unterstützung im Protokoll festgehalten wurde, dass beim nächsten Antrag Zahlen vorgelegt werden müssen.

UNSTIMMIGKEIT. Eiter ergriff neuerlich das Wort und bat um vorläufige Zustimmung mit dem Zusatz der Nachreichung der Betriebszahlen. Wieder erfasste eine Diskussion den Raum und Stimmen wurden laut, warum zugestimmt werden soll, bevor Zahlen auf dem Tisch sind. Markus Kirschner fragte: „Warum zahlen wir wo hinein, wo wir nicht wissen, wohin es fließt?“, und versuchte die Menge zu beruhigen und schlug eine Vertagung vor. Mit den Worten: „In der heutigen Zeit kann es keine Hexerei sein, die Zahlen eines ordentlichen Betriebes zu bekommen“, schloss sich Rochus Neururer seinem Vorredner an und sagte ebenso: „Zahlen auf den Tisch dann kann man bestimmen.“ Haid, der ebenfalls der Meinung ist, dass die Zahlen vorab vorgelegt gehören, bat um Abstimmung. Bis auf Philipp Eiter und Gerald Pfeifhofer, die für den Zuschuss waren, und Gernot Auer, der sich ent-hielt, waren alle anderen dagegen, bis ordentliche Zahlen des Betriebes vorgelegt werden. Vor dem Punkt Allgemeines und Allfälliges wurde noch ein Termin für den Bauausschuss beschlossen und Christian Melmer als neuer Legalisator bestellt. Bei den Wortmeldungen am Ende der Sitzung bat Maria Theres Schmid um weiter gestreute Werbung für das Steinbockzentrum und das Erstellen eines Handzettels, der überall aufgelegt werden kann, das von allen positiv angenommen wurde und unterstützt werden wird.           

 

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