Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Silzer Nein zu Kaiserpark

Nach Jahren der Verhandlung: Wohnbauprojekt abgelehnt

Seit nunmehr vier Jahren beschäftigt den Silzer Gemeinderat das von „Maurer+Wallnöfer“ geplante Projekt „Kaiserpark“ am Silzer Sandbühl. Nachdem der Bauherr die ursprünglich geplanten 75 Wohneinheiten auf 54 reduzierte und der Gemeinde der Kauf eines Viertels des Grundstücks in Aussicht gestellt wurde, gab es nun schließlich eine klare Mehrheit dagegen.
26. April 2022 | von Agnes Dorn
Silzer Nein zu Kaiserpark
Was nun nach dem ablehnenden Beschluss mit dem Grundstück am Silzer Sandbühl geschehen wird, darüber kann nur spekuliert werden. RS-Foto: Dorn
Von Agnes Dorn

Man sei ja nicht grundsätzlich gegen Wohnbauprojekte, nur dieses sei eben für eine Gemeinde wie Silz viel zu groß, so die schon seit Beginn der Diskussion immer wieder vorgebrachte Kritik. Die Verhandlungen zwischen Gemeinde und Bauherrn gestalteten sich zäh und schwierig – ein gemeinsamer Nenner war auch nach vier Jahren immer noch nicht erreicht. Im Mai vergangenen Jahres beschloss der Gemeinderat zunächst mit neun zu fünf Stimmen plus Enthaltung, einen Rechtsanwalt mit der Ausarbeitung der Verträge zu beauftragen. Jene Gemeinderäte, die sowohl bei dieser als auch bei der Abstimmung vergangene Woche anwesend waren, stimmten beide Male gleich ab. Auf die Frage von Daniela Holaus, warum die von Michael Wallnöfer bereits im Herbst 2021 unterzeichnete Verträge erst jetzt dem Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt worden waren, räumte Bürgermeister Helmut Dablander ein, dass er gehofft hatte, dass der neue Gemeinderat, anders als der alte, dem Projekt sein Okay gegeben hätte. „Das ist die letzte Chance für uns, geförderten Wohnbau zu bekommen“, warnte er die Gemeinderäte vor einer Ablehnung. Auch Wilhelm Mareiler, Obmann des Bauausschusses, appellierte für das Projekt: „Der Gemeinderat hat sich dazu bekannt, flächenschonend Bauten zu genehmigen und die vorhandene Kapazität im Dorf auszunutzen.“ Man habe dem Bauherrn in den Verhandlungen einiges abgerungen. 

PRO UND KONTRA. Vizebürgermeister Peter Föger und seine Liste wiederum sprachen sich gegen das Projekt aus: „Wir sind nicht gegen Wohnbau, aber uns ist das Bild zu mächtig.“ Man habe versucht, Alternativen aufzuzeigen und dem Bauherrn 30 Wohnungen auf 5000 Quadratmetern schmackhaft zu machen. Doch die neue Idee, zu diesen außerdem auf dem Grundstück ein Haus der Gesundheit zu errichten und ein weiteres Viertel des Grundstücks an die Gemeinde abzutreten, wurde zumindest bis jetzt nicht weiter behandelt. Die bei der Sitzung im Publikum anwesenden Anrainer zeigten sich über den ablehnenden Beschluss des Gemeinderats begeistert. Bauherr Michael Wallnöfer wiederum reagierte naturgemäß enttäuscht über den Ausgang der Abstimmung: „Das ist schade für Silz und die vielen einheimischen Interessenten. Die Gemeinde hat damit eine große Chance für leistbaren Wohnraum verpasst.“ Was mit dem Grundstück nun weiter geschehen werde, darüber wollte er indes keine Auskunft geben.

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