Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

So war es früher - Ausgabe Imst (KW12/23)

21. März 2023 | von Helmut Hörmann
So war es früher - Ausgabe Imst (KW12/23)
Foto: Chronikarchiv Mötz
Die Innbrücke bei Mötz ist eine der ältesten im Oberland und wurde schon 1290 urkundlich erwähnt. Die große Bedeutung dieses Innübergangs zeigt sich auch daran, dass es auf beiden Ufern ein Wirtshaus gegeben hat. Orografisch rechts des Flusses stand der „Römisch-deutsche-Kaiser“, dessen Namensgeber der Kaiser Lother II. oder III. (12.Jhd.) war, obwohl sich das schriftlich nicht nachweisen lässt. Am anderen Innufer lag der „Gasthof zum Flößer“, der mit dem Ende der Flößerei von der Kopfstation Mötz (Lente), bedingt durch den Bau der Arlbergbahn seine Pforten schließen musste und fortan als Bauernhof und Wohnhaus diente. Der „Deutsche Kaiser“ hingegen erfuhr mit dem Bahnbau und einer kleinen Haltstelle in nächster Nähe eine gewaltige Aufwertung. Das Aufblühen der Wallfahrt Maria Locherboden brachte an den Wochenenden und bei besonderen Wallfahrten tausende Pilger mit der Eisenbahn nach Mötz. Im Zuge des Autobahnbaus fiel der Traditionsgasthof 1983 der Spitzhacke zum Opfer. Das gleiche Schicksal traf dann 2022 den „Gasthof zum Flößer“. Es soll allem Vernehmen nach ein Wohnhaus an dieser Stelle gebaut werden. Die jahrhundertealte Holzbrücke, die immer wieder ausgebessert oder erneuert werden musste (das letzte Mal 1903), war allmählich dem zunehmenden Verkehr nicht mehr gewachsen und wurde 1954 durch eine Betonbrücke ersetzt. Auch diese wird wegen ihrer geringen Breite früher oder später einem Neubau weichen müssen. Bei Niedrigwasser sind noch Reste der alten hölzernen Brückenpfeiler zu sehen.

 

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben