An der Weggabelung Rinderweg, nach Windfang und Mähmoos in Stams steht der Bildstock „Martls-Kapelle“. Dieser, gemauerte und verputzte Tabernakelbildstock, mit massivem Sockel und vorkragendem Aufsatz, stammt aus dem 17. Jahrhundert und hatte ursprünglich zwei, übereinander angeordnete Rundbogennischen, wobei die obere leer war, in der unteren war ein Doppelbild mit der Pieta (datiert 1916) und die Armen Seelen im Fegefeuer zu sehen, das auch nach der Neugestaltung durch den Stamser Schiverein dort verblieben ist.
An den Seiten des Bildstocks sind leere, rechteckige Nischen. Möglicherweise erinnert diese Kapelle an ein Unglück, bei dem ein Mensch durch einen Blitzschlag zu Tode kam. Es liegt auch die Vermutung nahe, dass der Bildstock jene Bannmeile markierte, innerhalb derer der jeweilige Abt des Stiftes Recht sprach und so wohl mancher Gesetzesbrecher mit einer milderen Strafe rechnen konnte als beim landesfürstlichen Richter.
Text & Foto: Helmut Hörmann, Ortschronist Stams
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