Von Polizei war früher in den Landgemeinden keine Rede, in Anlehnung an die offizielle Bezeichnung „Gendarm“ wurden die Gesetzeshüter „Schandi“ genannt. Großteils hat man an diese Generation der Exekutive gute Erinnerungen. Viele von ihnen haben die harten Kriegszeiten erlebt und wussten über schwere Einzelschicksale und Sorgen der Familien in ihrem Rayon Bescheid. So nahmen sie ihren Beruf zwar ernst, drückten aber bei kleineren Vergehen oder Verkehrsüberschreitungen gerne mal ein Auge zu.
In Haiming war der Posten vor dem 2. Weltkrieg beim „Garber“ (heute Tischlerei Kapeller), ab 7.9.1949 in Haus-Nr. 76 (in der „Villa“ des Postmeisters Georg Schilcher „Schmieds“) untergebracht. Den ersten Dienstwagen, einen Steyr-Puch 700 erhielt der Gendarmerieposten Haiming am 6.12.1963. Im Jahre 1964 übersiedelte die Gendarmerie in das Obergeschoss vom Kaufhaus Wammes in Ötztal-Bahnhof. Trotz intensiver Proteste in Richtung Innenministerium wurde der Posten am 31. Mai 1997 geschlossen, die betroffenen Gendarmen auf andere Dienststellen in der Umgebung aufgeteilt. Der bisherige Postenkommandant Stefan Erhart wechselte nach Wenns.
Unser Bild zeigt einige Gendarmen des Postens Haiming in gemütlicher Runde mit ihren Ehefrauen. Stehend von links: Johann Ambrosig, Franz Reinstadler, Zenzl Mallaun, Josef Mallaun. Sitzend von links: Johanna Ambrosig, Anna Margreiter und Hans Margreiter.
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist
Bild: Chronikarchiv Haiming