Sein Wirken ist in der älteren Haiminger Generation immer noch fest verankert: In den vier Jahren, in denen Herbert Gottinger als Kooperator in Haiming wirkte, setzte er in seiner offenen und für jene Zeit äußerst modernen Auslegung der Seelsorge viele positive Zeichen. Sport, Spiel und Veranstaltungen prägten sein Programm für die Haiminger Jugend. Er war es auch, der das Haiminger Dreikönigsspiel ins Leben rief. Herbert Gottinger wurde am 26. November 1918 in Kössen geboren, 1937 maturierte er am Paulinum in Schwaz. Die Einberufung zur Deutschen Wehrmacht unterbrach sein Theologiestudium, im Jahre 1941 wurde er in Russland schwerstens verwundet und verbrachte zwei Jahre im Lazarett. Zu Ostern 1945 wurde er zum Priester geweiht und kam als Kooperator nach Haiming. 1949 übernahm er die Pfarre in Scharnitz, für seine Verdienste verlieh ihm die Gemeinde den Ehrenring. Von 1968 bis zu seinem Ableben am 19. März 1976 ertrug er qualvolle Jahre des Leidens. Sein offenes Wesen, die Aufgeschlossenheit für das Schöne und die liberale Grundgesinnung bleiben bei allen, die ihn kannten, unvergessen.