Markante Spuren hinterließ die Familie Schilcher in Haiming. 1863 vermählte sich der Schmied Johann Schilcher aus Telfs mit der Haiminger Schmiedetochter Hildegard Rattacher. Das Ehepaar hatte acht Kinder und betrieb die Schmiede am Mühlbach in der Nähe zur Pfarrkirche. Sohn Alois trat in die Fußstapfen seines Vaters und wurde Schmiedemeister, er heiratete die Zickeler-Tochter Agnes. Dessen Bruder Georg – er blieb wie alle anderen Geschwister ledig – fungierte über viele Jahre als Postmeister, Gemeinderat, Verfasser von Zeitungsartikeln und Sammler von Haiminger Sagen.
In dritter Generation übernahm dann Franz – ein Sohn von Alois – die Schmiede seiner Vorfahren. Dessen Bruder Johann errichtete die erste Tankstelle in Haiming, später jene auf der Ötztalerhöhe. Georg II. erlernte das Handwerk des Buchdruckers und blieb ledig wie seine Schwester Lina, die den Haimingern als unentbehrliche „Instandsetzerin“ von defekten Fahrrädern und Mopeds zur Hand ging. Hildegard verehelichte sich mit Johann Ruef aus Oberhofen.
Der „letzte“ Schmiedemeister war Ernst Schilcher, der eine Schlosserei betrieb, in der auch sein Sohn Franz jun. einige Jahre mitarbeitete, während Vater Franz bis ins hohe Alter als Hufschmied in der alten Schmiede werkte.
Im Bild die Familie Schilcher um 1930, vorne von links: Hildegard, Alois, Agnes, Lina. Hinten von links: Franz, Johann und Georg.