Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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So war es früher - Ausgabe Imst (KW23/2020)

2. Juni 2020 | von Sieghard Schöpf
So war es früher - Ausgabe Imst (KW23/2020)
Foto: Chronikarchiv
Die Schulpolitik hatte Anfang der 1950er-Jahre das Bestreben, nur in den Städten oder größeren Marktorten eine Hauptschule zu errichten. Daher hatten damals die Ötztaler Bürgermeister beschlossen, sich für eine Hauptschule im Ötztal stark zu machen. Einige aus Kreisen der damaligen Landwirtschaft waren gegen eine bessere Schulbildung, da sie Angst um ihre Arbeitskräfte hatten. Ein Landbürgermeister – selbst Bauer – argumentierte „wir brauchen Leute, die arbeiten und nicht Leute, die mit der Aktentasche durch das Dorf springen“. Ein Landwirt aus dem hintern Ötztal soll versucht haben, dem Oetzer Bürgermeister Walter Gritsch die Errichtung der Hauptschule mit den Worten „wer soll dann für uns den Mist tragen“ auszureden. Als erster Standort einer Hauptschule im Ötztal wurde Umhausen ausgewählt. Der damalige Gemeinderat von Umhausen hat diesem Vorhaben jedoch nicht zugestimmt. Daraufhin ergriff der damals noch junge Oetzer Bürgermeister Walter Gritsch die Initiative und schlug Oetz als neuen Hauptschulstandort vor. Der Gemeinderat von Oetz stimmte dem Vorhaben einstimmig zu. Am 21. September 1959 wurde der Beginn des Unterrichtes an der Hauptschule Oetz mit zwei Klassen und zusammen 64 (16 aus Sautens, 28 aus Oetz, 11 aus Umhausen, 7 aus Längenfeld und 2 aus Sölden) Schülern begonnen. Als erster Direktor wurde Eduard Walser bestellt. Das obere Bild zeigt die Einweihung der Oetzer Hauptschule im Jahr 1959. 

Text: Sieghard Schöpf, Chronist nach Aufzeichnungen von Hans Röck

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