Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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So war es früher – Ausgabe Imst (KW30/21)

Bei der großen Aufregung, die derzeit rund um Wolf und Bär in Tirol herrscht, fragen sich viele, wie es wohl früher war, als vor 200 und mehr Jahren die großen Beutegreifer noch Teil der natürlichen Fauna unseres Landes waren. Zwangsläufig hat man damals Wege gefunden, mit den „Räubern“ auszukommen. Aber natürlich war auch dieses Zusammenleben nicht immer konfliktfrei.
27. Juli 2021 | von Stefan Dietrich
So war es früher – Ausgabe Imst (KW30/21)
Märchen und Sagen, aber auch historische Quellen berichten darüber. Ein interessantes Dokument aus unserer Region dazu ist etwa das Wappen der einst auf dem Mieminger Plateau ansässigen Familie Hirn. Die Familie hatte sich um 1750 im Holzhandel ein Vermögen geschaffen und erwarb sogar Burg Klamm bei Obsteig. Als die Hirns in den Adel erhoben wurden, wählten sie ein Wappen, das einen Mann zeigt, zu dessen Füßen ein toter Bär liegt. In der Helmzier über dem Wappen sieht man denselben Mann, der mit einem Bären ringt. Hier ist ein Vorfahre der Hirns verewigt, der laut Überlieferung während der Holzarbeit im Wald von einem Bären angegriffen wurde. Er wehrte sich und erschlug das Tier angeblich mit einem Stein. Die Geschichte hat zwar deutlich legendenhafte Züge, doch erscheint es durchaus möglich, dass sie sich so oder so ähnlich wirklich abgespielt hat. Sicher „fabelhaft“ ist dagegen, dass die Familie ihren Namen bekam, weil das Hirn des Bären austrat, als der Ahnherr ihn niederschlug.

(Quelle: Hubert Stecher: Burg Klamm, 2010; Dank an Helmut Hörmann für den Hinweis!)

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