Von Albert Unterpirker
In den vergangenen Jahren avancierte das Bundesleistungszentrum Grantau zu einem Rodelmekka. Vor allem wegen Thomas Kammerlander, der mittlerweile zum erfolgreichsten österreichischen Sportler auf der Naturbahn aufgestiegen ist, aber auch wegen der guten Nachwuchsarbeit, die in der dortigen Talenteschmiede geleistet wird. „Kammi“ nahm nun seinen Abschied von der internationalen Bühne – und machte das wie ein ganz Großer seiner Zunft. Zum finalen Doppelweltcup triumpfierte der Mann aus Umhausen gleich doppelt, sein letztes Rennen ebenfalls vor seinen ewigen Kontrahenten Patrick Pigneter und Alex Gruber (letzterer gleichfalls mit Karriereende). „Heute war es sehr emotional“, so Kammerlander, der gleichzeitig über den fünften Sieg im Gesamtweltcup jubeln durfte. Extra gefastet habe er vor diesem Finale, „damit ich auf diesen weichen Bedingungen schneller im Ziel bin“, sagt Kammi, und fügt an: „Jetzt freue ich mich erstmal auf die gute Küche zu Hause!“ Kammerlander feierte damit einen mehr als würdigen Abschluss zu seinem Karriereende. Der Weltmeister aus dem Jahr 2021 holte in seiner Laufbahn außerdem 27 Weltcupsiege im Einsitzer. PS: Die Finalläufe am Sonntag standen knapp vor der Absage, 15 Grad zu Mittag in der (schattigen) Grantau lassen vom rasanten Klimawandel grüßen. „Du bist schon nach den ersten Kurven klatschnass“, erzählt ein italienischer Fahrer, angesprochen auf die Bedingungen in der Bahn. Jedenfalls: Kammi konnte einmal mehr mit einer Showeinlage seine zahlreichen Fans entzücken, als der 33-jährige Ötztaler unter dem Beifall des Publikums per Bauchfleck die Wasserstraße im Zielauslauf entlangrutschte.
Die RUNDSCHAU machte dieses seltene Foto: Thomas Kammerlander, Nachwuchstalent Linus Kammerlander (7), mit seinem Vater Gerald Kammerlander (v.l.). Wenig später war der Gesamtweltcupsieg von Kammi in der Tasche. RS-Foto: Unterpirker
Wehmut: Die verletzte Riccarda Ruetz (Sellrain, Junioren-Weltmeisterin) – zum Zuschauen verdammt. RS-Foto: Unterpirker
Florian Markt finalisierte am 7. Platz, Miguel Brugger auf Rang 8 (beide Sautens). Der Steirer Michael Scheikl wurde 4. RS-Foto: Unterpirker