Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Brisante Runden im Aufstiegskampf

19. März 2019 | von Albert Unterpirker
Brisante Runden im Aufstiegskampf
Das Flagschiff im Bezirk ist klarerweise der SC Imst (rote Dress, am Ball Rene Prantl). Im Fadenkreuz der Gurgltaler: Die Eliteliga. RS-Foto: Unterpirker

Fußball im Unterhaus regiert wieder – Abstiegsgespenst bleibt im Keller



Gut, manchen wird noch der Wedelmuskel jucken, gibt es auf der Höh’ doch noch massig Schnee, um die frühlingshaften Pisten in Angriff zu nehmen. Aber seien wir uns ehrlich: Das Zepter gehört ab dem kommenden Wochenende ganz klar wieder dem Fußball! Mit richtigen Oberländer Krachern steigt die erste Frühjahrsrunde im Tiroler Unterhaus, da wird es den Fan wohl nicht lange hinter der Ofenbank halten. Vorweg: Abstiegskampf gibt es heuer aufgrund der Eliteliga-Einführung keinen.



Von Albert Unterpirker



Landesliga West


Der Tabellenführer kommt aus dem Oberland und heißt Silz/Mötz. Schaut rosig aus, oder? „Rosig oder nicht rosig“, lacht Aleks Matic, „für mich ist es immer rosig, ich bin immer positiv eingestellt! Die Vorbereitung lief gut und beim Training hatten wir immer viele Leute – alles läuft optimal. Deshalb erwarten wir uns auch, dass alles im grünen Bereich bleibt“, erklärt der SPG-Übungsleiter. Heißt also: Aufstieg, oder? Nicht nur das, sondern: „Unser Ziel ist es, Meister zu werden!“ Derzeit sind bei Silz/Mötz alle Spieler gesund und außer den drei Langzeitverletzten Kolic, Pece und Gritsch alle mit im Boot. Verstärkungen? „Haben wir im Winter keine geholt“, so Matic, denn im Verein wurde dazu quasi eine Grundsatzentscheidung festgelegt: „Nicht mehr als vier Auswärtige in der Mannschaft!“ Im ersten Spiel empfängt die Matic-Elf daheim Seefeld. „Sie hatten eine sehr gute Vorbereitung und haben sich auch verstärkt. Ich habe das Spiel beobachtet, als sie gegen Völs mit 2:0 gewonnen haben. Das Eröffnungsspiel ist schwer, aber ich bin zuversichtlich, dass wir daheim drei Punkte holen!“ Silz/Mötz – Seefeld, Samstag, 23. März, 16 Uhr.



(BF) Motiviert


Die Vorbereitung habe soweit gut gepasst, „witterungsmäßig ging‘s uns halt so wie allen anderen“, sagt Joe Deutschmann, Trainer von Schönwies/Mils. Nachdenklich wird er, wenn sein recht beschauliches „Häuflein“ an Kickern seinen Kommandos bei den jeweiligen Einheiten befolgt und voll motiviert an ihm vorbei sprintet. „Ja, wir können gerade mal 15 Spieler stellen. Da sind wir echt sehr beschränkt, begrenzt. Passieren darf da nichts, sonst wird’s richtig eng, problematisch.“ Trotzdem geht er optimistisch an die Frühjahrsaufgabe ran. „Die Stimmung ist tip-top, das Ziel klar, Rang fünf halten“, sagt er bestimmend. Die FG-Kicker und ihre Fans dürfen sich auf drei Heimspiele in Folge freuen. Los geht‘s gegen Thaur – im Hinspiel feierte man einen 2:0-Auswärtssieg. Wichtig wäre, die Gäste nochmals in die Schranken zu weisen, um den Vorsprung auszubauen. „Natürlich werden wir alles probieren, die Punkte in Schönwies zu belassen. Defensiv gut stehen, das können wir ja (22 Gegentore, viertbeste Abwehr, Anm.), vorne unsere Chancen nutzen“, so die Devise des Trainers. Schönwies/Mils – Thaur, Samstag, 23. März, 16 Uhr.



Gebietsliga West


Auf dem zweiten Aufstiegsrang liegt momentan Tarrenz. Da könnte sich eigentlich ein Stimmungshoch über den Lenzenanger legen. Tut es aber nur mitnichten. „Es läuft nicht gut, die Vorbereitung war nicht prickelnd“, sagt Markus Wehinger, „wir hatten viele Abgänge!“ So beendete etwa mit Christoph Immler der langjährige Kapitän sein Engagement bei Tarrenz (berufliche Gründe, Anm.). „Der Kader war eh schon klein“, gibt der Tarrenz-Obmann zu. Geangelt konnte u.a. dafür Nico Tilg (Oetz) werden. Dennoch: „Die Mannschaft konnte nur halbwegs ergänzt werden, wir mussten auch Junge von der Zweier raufholen. Die Vorbereitung haben wir mit sehr wenig Personal bestritten. Welches Fazit wir letztendlich ziehen können, wird sich erst nach dem Trainingslager am Gardasee (diese Woche) herausstellen.“ Wehinger ist dort mit von der Partie. „Um die Mannschaft nochmals einzuschwören – und dann gehen wir alle zusammen das Mailänder Derby ansehen.“ In der ersten Runde geht es auswärts gegen die Reichenau II, einen Tabellennachzügler. „Eine junge Truppe, man weiß nie, was von oben (RLW-Mannschaft) herabkommt – das wird sicher ein schwieriges Spiel. Für mich wäre schon positiv, wenn wir mit einem Punkt in die Meisterschaft starten könnten. Thema Aufstieg, beschäftigt das Gemütslage? „Wenn’s passiert, dann nehmen wir es, aber es ist keine Vorgabe.“ Reichenau II – Tarrenz, Sonntag, 24. März, 10:30 Uhr.



Schwierig


An den Aufstiegsrängen dran ist Längenfeld, aber von Aufstiegsgedanken will man im Ötztal (noch) nicht wirklich was wissen. „Das kommt noch zu früh, aber im nächsten Jahr greifen wir an“, gibt Lukas Kuprian die Marschrichtung vor. Wie war die Vorbereitung? „Im Winter ist es bei uns wie immer schwierig“, sagt der Längenfeld-Coach, „aber Gott sei dank geht es jetzt wieder los!“ Kadermäßig sei alles beim Alten geblieben, geändert habe sich die Trainingsbeteiligung. „Es herrscht ein super Zusammenhalt, die Jungs sind ein motivierter Haufen!“ Allerdings hatte man nur drei Trainingsspiele, „und es folgen auch keine weiteren.“ Motto für die Spitzenpartie in Landeck? „Voller Angriff, wir wollen bei ihnen gewinnen. Sie haben zwar viele versierte Burschen drin und sind extrem kaltschnäuzig – aber hinten sind sie sicher zu packen!“ Landeck – Längenfeld, Sonntag, 24. März, 16 Uhr.



Am Limit


Es geht wieder los, die RUNDSCHAU meldet sich wieder zum üblichen Rundruf. „Spätestens dann muss man mit der Vorbereitung begonnen haben“, lacht Umhausen-Coach Detlev Halwax. Aber im Ernst jetzt, wie schaut’s aus? „Die Kadersituation ist sehr angespannt“, gibt Halwax zu Protokoll. Zudem verletzte sich Robin Heijne (Kreuzbandeinriss), Niklas Leiter erwischte es mit einem Riss des Syndesmosebandes, außerdem beendete Tobias Praxmarer seine Karriere. „Bei den letzten Spielen sind wir mit elf, zwölf Leuten angereist – trotzdem kämpfen wir! Kadermäßig sind wir sicher am Limit.“ Und jetzt steht das emotionelle Derby gegen Pitztal am Programm. „Die werden mit uns eine kleine Rechnung offen haben (SPG-Niederlage im Herbst), aber wir werden alles reinhauen – und wir möchten auch spielerisch Glanzlichter setzen. Beim Kontrahenten hingegen lief die Vorbereitung gut. Allerdings: „Wir hatten nur zwei Spiele, die anderen sind wegen Schneefall ausgefallen“, blickt Bernhard Mittermair zurück. Der SPG-Trainer darf sich u.a. über Neuzugang Marc-Philipp Fink freuen (Tarrenz). „Aber der Kader ist über den Winter nicht gewachsen. Gegen Umhausen hätten wir etwas gut zu machen, weil die 1:5-Niederlage viel zu hoch war. In der Defensive dürfen wir jedenfalls nicht mehr diese Fehler machen – und vorne auch mehr Chancen verwerten!“ Pitztal – Umhausen, Samstag, 23. März, 17 Uhr.



Freude am Kickern


In Haiming übernahm Thomas Schiechtl von Josef Nagl. „Wir nehmen dieses Jahr zum Vorbereiten auf die nächste Saison“, will Schiechtl den Ball für die Frühjahrsmeisterschaft flach halten. Nach dieser Meisterschaft soll es aber wieder nach oben gehen. „Ab Herbst wollen wir dann wieder vorne um den Aufstieg mitspielen!“ Schiechtl blickt indessen auf eine „super Beteiligung“ im Training zurück, „die Jungs ziehen Vollgas mit!“ Deshalb stehe man auch „voll im Saft – glücklicherweise konnten wir auch zweimal pro Woche in Telfs trainieren.“ Auch vom Trainingslager am Gardasee nahm man viel Positives mit. „Nach oben geht natürlich nichts mehr“, so der Trainer vom aktuellen Tabellenvorletzten, „aber wir wollen wieder eine richtige Freude am Kicken entwickeln!“ Gleich zum Auftakt läuft ein Derby der Brisanz vom Stapel, empfängt Haiming doch Oberhofen. „Das wird happig! Sie haben zwei starke Zugänge bekommen. Dennoch: In dieser Liga ist alles machbar, nur Landeck ist vielleicht einen Zacken besser. Beim Rest kann jeder jeden schlagen.“ Motto? „Richtige Einstellung finden – und Gas geben!“ Haiming – Oberhofen, Samstag, 23. März, 17 Uhr & IAC – Stams, Samstag, 23. März, 16.30 Uhr.



Bezirksliga West


Wie in der Gebietsliga rittert auch in der Bezirksliga ein Klub ganz oben mit: Rietz. Das Team von Trainer Hermann Plunser liegt auf Tabellenplatz zwei. „Wenn man sich die Umgebung so ansieht, dann war unsere Vorbereitung sicher zufriedenstellend“, spricht der Rietz-Coach die Tatsache an, dass viele Vereinen mit (zahlreichen) krankheits- oder verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen haben. „Unser Kader ist mit 20 Leuten nach wie vor groß und alle kommen fleißig zum Training.“ Aufstieg? „Ja, wir wollen schon aufsteigen“, nickt Plunser, der auf beachtliche Leistungen in den Testspielen zurückblickt. Auch gegen höherklassige Vereine, wie gegen Stams, klappte es gut. „Das 8:0 war noch schmeichelhaft, wir hatten noch drei Torschüsse und sie eine Chance!“ Roppen/Karres zum Auftakt? „Wird schwierig, aber wenn wir dabei sein wollen, müssen wir das gewinnen. Mit einem Unentschieden kannst du es vergessen – von dem her gesehen werden wir Roppen nicht unterschätzen!“ Rietz – Roppen/Karres, Samstag, 23. März, 16 Uhr.



Schwierig


Einmal mehr sehr schwierig gestaltete sich die Vorbereitung bei Sölden. „Die Testspiele – zwei in Imst, eines in Telfs – waren ganz ok“, resümiert Andy Gritsch, „aber das einzige Problem, das wir haben, ist halt immer das mit dem Platz.“ So konnte Sölden (derzeit drei Verletzte) noch kein einziges Mal zu Hause ballmäßig draußen trainieren. „Bezüglich Fitness wird es schon passen“, sagt der SPG-Übungsleiter, „nur müssen wir in den nächsten Wochen halt spielerische Defizite aufholen. Vielleicht geht’s, wenn’s jetzt schöner wird, dann mit dem Platz in Zwieselstein.“ Sistrans? „Wird natürlich ziemlich schwierig. Wir müssen halt schauen, dass wir mit dem Ball am Platz zurechtkommen. Aber wir fahren nicht nach Innsbruck, um zu verlieren!“ Sistrans – Sölden, Samstag, 23. März, 14 Uhr.



Weitere Spiele


1. Klasse: Imst II – Prutz/Serfaus II, Samstag, 23. März, 15 Uhr. Mieminger Plateau – Sautens, Samstag, 23. März, 15.30 Uhr. Nassereith – Lechtal, Samstag, 23. März, 16 Uhr. Wacker Innsbruck II – Oetz, Sonntag, 24. März, 16 Uhr. 2. Klasse: Oberes Gericht – Silz/Mötz II, Samstag, 30. März, 16.30 Uhr. Pitztal II – Lechaschau, Samstag, 30. März, 17 Uhr. Arlberg II – St. Leonhard, Samstag, 30. März, 17.30 Uhr.


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