Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Damit andere Respekt haben“

Handball-Nachwuchshoffnung Georgina Barr schnupperte im Nationalteam

Dass UHT Telfs Meinhardinum eine starke Nachwuchsarbeit leistet, ist schon längst kein Geheimis mehr. Jetzt hat es eine weitere Nachwuchsspielerin des Oberländer Handballvereins zu höheren Ehren geschafft: Georgina Barr wurde ins Nationalteam Jahrgang 08/09 einberufen. Aber nicht nur das, die 15-jährige Flügelspielerin hat bereits Einsätze bei den Erwachsenen in der Serie A2 femminile hinter sich.
24. Oktober 2023 | von von Albert Unterpirker
„Damit andere Respekt haben“
Georgina Barr: „Jeder hier motiviert sich gegenseitig.“ Wenn Georgina als Linkshänderin ausholt, raschelts.
RS-Foto: Unterpirker
von Albert Unterpirker
 
In der großen Halle vom Telfer Sportzentrum ist die Lage etwas angespannt. Klar, der Meisterschaftsauftakt gegen Kastelruth (I) in der U17-Liga Südtirol/Trentino steht kurz bevor, alle Mädchen sind bereits beim Aufwärmen. Nein, nicht alle. Georgina Barr hat sich Zeit genommen, um mit der RUNDSCHAU zu sprechen – denn es gibt einiges zu berichten. Die 15-Jährige hatte kürzlich nach einem Probetraining in Bregenz vom österreichischen Verband die Einberufung ins Nationalteam Jahrgang 08/09 erhalten, und war Anfang Oktober beim Trainingslehrgang in St. Pölten mit von der Partie – als einzige Tirolerin. „Ich habe dort viel gelernt“, sagt Georgina, „auch was ich im Verein anwenden kann.“ Allerdings war der Lehrgang sowohl mental, als auch physisch eine „echte Challenge“ für die 15-Jährige. „Man hat immer hundertprozentig mit Kopf und Körper dabei sein müssen, außerdem waren manche Übungen sehr kompliziert, es wurde anders trainiert – das war schon fremd für mich.“ Dennoch: „Es war für mich eine Bereicherung, ich bin wirklich stolz. Viele träumen von dieser Chance, die ich bekommen habe!“ Fremd war für sie früher Handball generell. Das erste Mal in Berührung mit dieser schnellen Sportart kam die Haimingerin bei einem Schul-Probetraining. „Das hat mir gefallen“, schmunzelt Georgina, „und es wurde mir gesagt, dass ich als Linkshänderin immer einen Platz (im Team) haben werde.“ Irgendwie war es Liebe auf den ersten Blick. Mit elf Jahren stieg sie dann in den Verein ein, und fühlte sich dort gleich pudelwohl. Mit den sportlichen Leistungen ging es stetig bergauf. 

KRITISCH. So sehr, dass Georgina bald in (viel) älteren Teams mitspielte, und im letzten Jahr u. a. als 14-Jährige in der U17 und U18 mitwirkte. Sogar einige Einsätze in der italienischen Serie A2 femminile erhielt sie mit dem UHT Telfs Meinhardinum-Team. In sovielen Mannschaften zu stehen, ist aber schon happig, oder? „Ja, das war schon zach, es gab auch Verletzungen, aber es hat sich gelohnt, ich habe viel gelernt.“ Apropos Verletzungen. Im Handball ist es sowieso geradezu Usus, dass zumindest etliche blaue Flecken ausgefasst werden. Was Georgina aber bei einem Testspiel gegen SVO Innsbruck (Erwachsene) erlitt, ging nicht mehr wirklich auf eine Kuhhaut. Gleich beim ersten Angriff habe sie „eine richtige Watschn“ bekommen, dann einen Ellbogen an die Schläfe (mit nachfolgenden eine Woche lang dauernden Schmerzen hinter dem Ohr), und zu allem Überdruss in den letzten fünf Minuten noch eine blutige Nase. „Die waren dermaßen aggressiv“, sagt die BRG-Schülerin – als Jüngste am Parkett. Und wie schauts mit den Zielen aus? „Ich will mich handballerisch weiterentwickeln, und auf jeden Fall körperlich stärker werden, um gegen die Erwachsenen besser bestehen zu können.“ Nachsatz: „Damit auch andere Respekt vor mir haben.“ Die Gemeinschaft unter ihren Mitspielerinnen sei indessen sehr gut. „Das ist cool, jeder motiviert sich gegenseitig!“ UHT-Obmann-Stellvertreter Werner Kandolf weiß freilich, was man an Georgina hat: „Die Nationalteam-Einberufung ist eine Bestätigung für ihren konstanten Einsatz im Training. Außerdem ist sie sehr leistungsorientiert und selbstkritisch.“ 

EINSÄTZE. Heuer spielt die Oberländerin, die zusammen mit dem Silzer Tennis-Youngster Johannes Klaunzner nebenbei der gelben Filzkugel nachjagt, im U16 und U17-Team, und hofft nebenbei wieder auf Einsätze bei den Erwachsenen in der Serie A2 femminile. Übrigens: Beim U17-Meisterschaftsauftakt gegen Kastelruth wurde ein 43:13-Kantersieg eingefahren. Georgina wurde zusammen mit Viktoria Lair und Lena Waldhart hinter Sophie Auer (10 Tore) mit jeweils sechs Treffern zweitbeste Scorerin.

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