Jonas Holzknecht fährt ab 2023 für das Tirol KTM Cycling Team
Kürzlich wurde Jonas Holzknecht 18 Jahre alt. Der Radsportler aus Längenfeld darf sich über einen besonderen Karrieresprung freuen. Ab 2023 wird Holzknecht für das Tirol KTM Cycling Team starten. Gründe für dieses Engagement gibt es jede Menge, denn der Ausnahmeathlet kann zahlreiche Top-Erfolge vorweisen.
Ziemlich genau zwei Jahre sind seit dem letzten RUNDSCHAU-Besuch im heimatlichen Oberried vergangen, damals war Jonas Holzknecht noch zweischienig unterwegs. Neben dem Radfahren war der Ötztaler auch im Langlaufsport ein Knüller, und heuer noch konnte er beim Langlaufsprint in Achenkirch im Jänner Platz 3 in der Gesamtwertung und Platz 2 in der U18-Klasse erringen. Damit ist jetzt aber Schluss. „Langlaufen ist erledigt“, nickt Jonas, ab sofort wird er sich „voll und ganz“ auf das Rad konzentrieren. Bis 31. Dezember ist Holzknecht noch beim RC Wörgl, danach wartet auf ihn eine unvergleichbar höhere Aufgabe. Denn dann wechselt er zur heimischen Kaderschmiede Tirol KTM Cycling Team. Bereits im vorigen Jahr wurde Holzknecht seitens des TVB Ötztal-Chefs Oliver Schwarz ein KTM-Rad zur Verfügung gestellt. Bei einer KTM-Firmenführung in Innsbruck in diesem Jahr war auch Tirol KTM Cycling Team-Manager Thomas Pupp anwesend. Jener habe schon zuvor gemeint, dass er es gerne sehen würde, „wenn ich beim Team dabei wäre“, erzählt der 18-Jährige. Ein Engagement, das sich viele Radfahrer wünschen. „Für mich ist das eine super Sache“, freut sich Jonas über seinen neuen Brötchengeber. Als alles fixiert war, schwebte er im siebten Himmel. Ab 1. Jänner 2023 wird Jonas also offiziell die Farben Tirols vertreten – vorerst hauptsächlich in der U23-Klasse. Die meisten Teamkollegen sind ihm vom Nationalteam her nicht neu, die anderen lernt er bald bei einem Teamcamp kennen.
GEWALTIG. Wie waren eigentlich die letzten zwei Jahre für ihn? Nach dem Aufstieg in die Junioren-Klasse habe er sich als ehemaliger Einzelkämpfer eine zeitlang „schwer mit dem Feld-Fahren getan“, aber sukzessive kam er richtig in Form. Zahlreiche sensationelle Platzierungen stellten sich ein (s. Kasten), wobei ihm vor allem der Sieg bei der österreichischen Bergmeisterschaft (2021) enorm freue: „Da hat keiner mit mir gerechnet“, erzählt Jonas, „das war komplett unerwartet.“ Auch die starken Fahrten beim zweimaligen Ötztaler-Antreten sind ihm noch sehr positiv in Erinnerung. Das Training wurde in den letzten Jahren intensiver, zudem steht er nun unter den Fittichen von einem Top-Trainer, nämlich Helmuth Döllinger (Bora). Rund 20 Stunden Training pro Woche (bei einem Ruhetag) sind die Regel. Gefahren wird in diesem Zeitraum manchmal bis an die 400 Kilometer (ca. 9.000 Höhenmeter). Mittlerweile wurden die Bemühungen erneut verschärft. Jonas: „Das muss so sein – wenn du weiter kommen willst!“ Natürlich motiviere ihn sein zukünftiges Mitwirken im Tiroler Team nochmehr. „Ich hätte mir nie gedacht, dass ich es mal in das Tirol KTM Cycling Team schaffe“, sagt Holzknecht, und fügt, auf seine Ziele angesprochen, an: „Ich möchte gut in das nächste Jahr starten und Konstanz reinbringen.“ Mit seinem Leistungslevel sei er zufrieden. „Es geht von Jahr zu Jahr mehr aufwärts.“ Klar sei aber auch: „Der Sprung, den ich in den vergangenen zwei Jahren machte, ist schon gewaltig.“
FREUDE. Neben seinem geregelten Wochenablauf – Jonas geht noch bis 2023 bei der Tischlerei Prantl in die Lehre – hilft er noch im Stall mit, oder ist bei den Schafen am Berg. Seine Eltern staunen über ihn. „Unglaublich, der Bua arbeitet mindestens 40 Stunden in der Woche, und hat dann noch um die 20 Stunden Training“, sagt sein Vater. Auch Jonas’ Mutter weiß: „Was er sich in den Kopf setzt, das muss sein!“ Viel hält Jonas von seiner Schwester Lea, die ihm immer wieder hilft. Woher die Power ihres Sohnes kommt, darüber rätseln selbst die Eltern. Und erzählen eine Geschichte. Als der fünfjährige Jonas mit seiner kleinen Schwester im Wald beim Piburger See herumtollte, sah ihn eine alte Frau. „Sie meinte: ‚Ihr werdet noch große Freude mit ihm haben!’“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
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