Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Hat an allen Ecken und Enden gehapert“

Silzbulls unterliegen in Götzens – Ehrwald/Imst verliert bei Kufstein II

Den Auftakt in die neue Saison hat man sich in Silz wahrlich anders vorgestellt. Mit 4:5 in der Overtime mussten sich die favorisierten Bullen zum Meisterschaftsstart in Götzens beugen. Die Enttäuschung war spürbar. Ehrwald/Imst unterlag ebenfalls – und zwar bei Kufstein II mit 2:6. Die Zugspitz-Scorpions waren ins Unterland allerdings aufgrund Personalmangels mit einer Rumpftruppe angereist.
2. November 2022 | von Albert Unterpirker
„Hat an allen Ecken und Enden gehapert“<br />
Silz (im Bild: Marcel Westerthaler, gelbe Dress) zog in Götzens den Kürzeren.
Es ist nicht alles Gold, was Gelb ist. So oder so ähnlich könnte man den missratenen Auftakt der Gelbjacken in Götzens beschreiben. Man hatte sich einiges mehr erwartet, auch an Gegenwehr. „Wir waren sehr schwach“, blickt Tobias Stocker zurück, „das war eine sehr zerfahrene Partie.“ Viele Faktoren seien bei diesem Kräftemessen dafür verantwortlich gewesen, dass Silz letztendlich auf die Verliererstraße geriet. Dabei gab man zumindest was die erzielten Tore anbelangte über weite Strecken den Ton an. Nach einer 1:0-Führung erhöhten die Bullen nach zwischenzeitlichem Ausgleich auf 2:1 und 3:1, später auf 4:2. Damit war das Pulver der Oberländer aber verschossen, in der Overtime knickte Silz ein. Es lag wohl auch an der (laschen) Einstellung einzelner Akteure. Außerdem „waren wir ein bisschen überheblich“, sagt der Bullen-Coach, der die Trainingsmisere mit ungustiösen Eiszeiten in Telfs als Mitgrund für die matte Darbietung anführt. „Wir haben genau sieben Minuten Eishockey gespielt, die ersten sieben Minuten im zweiten Drittel, da waren wir dominant – der Rest war einfach nichts!“ Götzens war aber schon zu packen, oder? „Ja, natürlich, eigentlich ein Pflichtsieg“, klingt Stocker tagsdarauf ziemlich enttäuscht.

GEHAPERT. „Jetzt  müssen wir nach vorne schauen, das vergessen und Gas geben.“ Auch hinsichtlich der kameradschaftlichen Unterstützung am Eis, da muss jeder mehr für den anderen geben. „Es hat an allen Ecken gehapert“, weiß der Trainer. Übrigens hütete der erst 15-jährige Tobias Ciresa das Bullen-Gehäuse, Marco Repitsch war beruflich verhindert. Fazit: „Keiner der Leistungsträger hat seine Leistung abgeliefert“, bilanziert Stocker, der weiter bangt. „Wir haben nur am Mittwoch ein Training, dann schon wieder ein Spiel.“ Nämlich in Kundl. „Wir müssen uns mal richtig zusammenreißen“, fordert er vollen Einsatz und Sieges-Mentalität. Denn: „Kundl ist richtig stark, die haben nur 2:3 gegen Mils (Titelanwärter) verloren.“ Wäre ja nebenbei auch gut, sich im Sinne der heimischen Fans anders zu präsentieren. „Das muss und wird anders werden“, ist dem Coach die momentane Situation klar. Übrigens: Bereits am übernächsten Wochenende steht das Heimspiel gegen Weerberg am Zettel. Ob das stattfindet, ist derzeit wegen der hohen Temperaturen aber mehr als fraglich. An ein Eineisen der Silzer Arena ist so erst gar nicht zu denken.

BEMÜHT. Auch Ehrwald/Imst verzeichnete einen verpatzten Auftakt, denn die Spielgemeinschaft unterlag bei Kufstein II mit 2:6. „Das erste Drittel war sehr gut von uns“, resümiert Imst-Obmann Markus Fischnaller, „wir haben es aber verabsäumt, ein Tor zu machen.“ Mehr Mühe hatten Weratschnig & Co im zweiten Abschnitt, der mit 4:1 deutlich zu Gunsten der Festungsstädter ausfiel. Ausgeglichen gestaltete sich der Schlussdurchgang. „Die Chancen waren da, die Motivation ist top“, so Fischnaller abschließend, „die Mannschaft war bemüht.“ PS: Ehrwald/Imst trat mit einem Rumpfteam in Kufstein an. Problematisch könnte sich die nächste Woche gestalten: „Leider haben wir in Telfs keine (vernünftige) Eiszeit mehr bekommen – es wird bis zum Götzens-Spiel wohl kein Eistraining mehr geben.“

 

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