Von Albert Unterpirker
Mamas Strategie sei eigentlich gewesen, ihn vom Leistungssport fernzuhalten. Aber das war leichter gesagt als getan. Bereits im Kindergarten brachte Elias Lorenz seiner Mutter den Wunsch nahe: „Mama, ich will Fußballspielen!“ Dann ging’s auch schon los. In den Jahren 2011 bis 2014 spielte er im Nachwuchs beim SC Imst, Trainer waren zu dieser Zeit unter anderem Niki Meze und Rene Grüner. „Das war für mich eine prägende Zeit“, sagt der 14-Jährige, der damals als Schlussmann bei seinen Teams quasi gerissen hat, was es zu reißen gab. Zudem spielte er durchwegs in einer höheren Altersklasse. Ein Ferien-Fußball-Camp sollte den Youngster dann in andere Schienen leiten, bis Juni 2019 war er beim FC Wacker Innsbruck engagiert. Wacker Innsbruck verließ Elias im vergangenen Juni – zur Red Bull Akademie in Liefering. Gescoutet sei er schon lange geworden, aber ein Wechsel weg aus Tirol war lange Zeit kein Thema, weil er noch zu jung war. Zwischen Wacker und Red Bull habe es „einen ständigen Austausch gegeben, Wacker hat über die Probetrainings und Teilnahme an Turnieren als Gastspiele immer Bescheid gewusst, dass ich wechseln werde“, sagt der Imster. Bis zu seinem Wechsel nach Salzburg spielte Lorenz alle Tiroler Auswahlen inklusive VorLAZ und LAZ. Die Red Bull Akademie hat mehrere Kooperationsschulen, die auf den sportlichen Aspekt Rücksicht nehmen. Nächstes Jahr kommt Elias in die Oberstufe. „Die Schule steht noch an erster Stelle – als Plan B“, sagt er.
TRAUM. Eine Umstellung sei für ihn der Wechsel schon gewesen, alleine deshalb, weil er jetzt „ein Talent unter vielen“ ist. Aktuell bekommt er regelmäßige Einsätze bei der U14 vom FC Liefering, wobei sich der Verein entschlossen habe, mit der U14 in keiner Liga zu spielen. „Es gibt nur Freundschafts- und Testspiele sowie Turnierteilnahmen.“ Zu seinen Stärken zählt er, ein Spiel lesen zu können, auch seine Körpersprache passe. Schwächen? Elias schmunzelt: „Verstärktes Augenmerk auf seinen linken Fuß legen.“ 1,88 Meter ist seine Körpergröße derzeit, wobei der hofft, dass er noch einige Zentimeter zulegt. Warum ist er eigentlich Tormann geworden, was war da für ihn ausschlaggebend? „Einerseits der Held zu sein, die ganze Last auf den Schultern tragen und Kommandos von hinten rauszugeben“, erklärt Elias und fügt an: „Die Mentalität muss passen, im Kopf muss man stark sein – zum Beispiel wenn man Fehler macht!“ Achtet er auch auf seine Ernährung? „Klar! Nicht zu viel Süßes! Außerdem wird in der Akademie nur gesund gekocht.“ Sein Motto lautet: „Am Boden bleiben!“ Ziel sei es, vorerst den Sprung in das U15/U16-Nationalteam zu schaffen. Träumt er von Höherem? „Ein Traum wäre es, mal Profi zu werden.“ Sein Lieblingsverein ist der FC Bayern München – und auch das hat er bei einem der Erstgespräche mit der Red Bull Akademie nicht verschwiegen.
ABSCHALTEN. Die Corona-Zeit sei indessen ziemlich anstrengend gewesen, Training war nur alleine möglich. Nun gibt es Training in Kleingruppen inklusive Sicherheitsregeln. Und was macht er, wenn er am Wochenende zu Hause in Imst ist? „Abschalten mit Freunden und die Zeit mit der Familie genießen. Oder beim SC Imst zuschauen gehen.“
Elias Lorenz: „Im Kopf muss man stark sein.“ Foto: Unterpirker
Hechtete für ein RUNDSCHAU-Action-Bild kurzfristig ins Gras: Elias Lorenz. Foto: Unterpirker