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„Lassen Vereine nicht im Regen stehen“

Imster Sportreferent Thomas Schatz blickt auf ereignisreiche Zeit zurück

Beinahe sechs Jahre ist Thomas Schatz nun Sportreferent der Stadt Imst. In den vergangenen Jahren konnten etliche Projekte verwirklicht und den Sportvereinen finanziell unter die Arme gegriffen werden. Die Bemühungen des Sportreferats waren auch von der Corona-Krise nicht zu bremsen. Allerdings: Kleinere„Baustellen“ – wie eine neue Flutlichtanlage im Fußball-Stadion – harren noch einer Umsetzung.
12. Oktober 2021 | von Albert Unterpirker
„Lassen Vereine nicht im Regen stehen“
Thomas Schatz: „Die Vereine sind gesund und wirtschaften gut.“ RS-Foto: Unterpirker
Von Albert Unterpirker

RUNDSCHAU: Herr Schatz, was hat sich aufgrund der Corona-Pandemie drastisch verändert?
Thomas Schatz: Das, was uns am meisten weh tut, ist, dass die Veranstaltungen alle in der Luft hängen, dass vieles nach wie vor abgesagt werden muss beziehungsweise in der Schwebe ist und in Richtung Herbst (womöglich) alles wieder verschärft wird.

RS: Was ist seitens der Vereine diesbezüglich zu hören?
Schatz: Man hört immer das Gleiche: Sie versuchen wieder Schwung aufzunehmen, manche haben aber auch die Angst, dass Funktionäre oder Sportler selbst wegbrechen – was auch schon vorkam. Die Hoffnung ist, dass es nun wieder besser wird.

RS: Hat es viel Kritik bezüglich der Maßnahmen gegeben?
Schatz: Klar ist, dass es Enttäuschung und Frustration gab und das Vereinsleben darunter sehr gelitten hat. Maßnahmen-Gegner gab es bei uns aber weniger, viele hatten Verständnis für die Situation – obwohl die Auswirkungen für die Vereine natürlich drastisch waren. So einen Winter wie heuer brauchen wir in keiner Richtung mehr.

RS: Die Anzahl der Vereine ist gleich geblieben?
Schatz: Ja, es gibt immer noch rund 50 aktive Sportvereine in Imst, wir sind konstant geblieben. Die Vereine sind trotz der Krise und dem (vorher) beschränkten Angebot recht gut aufgestellt. Man sieht auch, dass die Vereine gesund sind und gut wirtschaften.

RS: Was war weniger gut?
Schatz: Wir hätten heuer die große Sportlerehrung gehabt und haben diese nun definitiv abgesagt – das hätten wir in einem großen Rahmen nicht machen können. Wir werden aber versuchen, die Leistungen der Sportler in einem kleinen Rahmen zu würdigen.

RS: Beim Sportzentrum gibt es immer viel zu tun – welche Akzente wurden dort gesetzt?
Schatz: Zum Beispiel wurde über 30.000 Euro in der Kletterhalle ein Bereich neu gestaltet. Das ist etwas, das man nicht so sieht, aber auch notwendig war. Thema unter anderem ist weiterhin die Situation beim Eishockey-Kabinenbereich. Übrigens wurde vergangenes Jahr beim Kunstrasenplatz und Eishockeyplatz das Flutlicht auf LED umgestellt.

RS: Sie liefern mir das Stichwort: Die Flutlichtanlage im Fußball-Stadion – da monieren Besucher, dass das Licht dort viel zu schwach sei und manche davon bei einem Abendspiel des SC Imst gar Kopf- und Augenschmerzen beim Zusehen bekommen würden, weil es so dunkel sei. Eine Erneuerung ist da ja schon lange im Gespräch – wird da in nächster Zeit etwas passieren?
Schatz: Wir sind da dabei und es gibt seitens der Stadt den Grundsatzbeschluss, dass man das Flutlicht erneuert. Die Kosten betragen da wohl um die 150.000 Euro. Da geht es aber nicht einfach darum, dass man zum Beispiel neue Lampen hineinschraubt ...

RS: Aber kann man irgendwas sagen: Ja, nein, vielleicht ja, wenn ja, wann eventuell ...
Schatz: Ja! Es wird in Imst ein neues Flutlicht geben! Ich bin überzeugt, dass man die Sportstätte in Zukunft so präsentiert, dass auch das Flutlicht adäquat wieder den Ansprüchen entsprechen wird. 

RS: Zum Budget: Passen die Finanzen? Oder wird gar aufgestockt?
Schatz: Mein Ziel war es schon vor Corona, die Vereinssubventionen zu erhöhen. Vielleicht können wir demnächst dem ein oder anderen Verein oder auch generell den Vereinen mehr unter die Arme greifen. Wir lassen die Vereine nicht im Regen stehen. Wir haben 100.000 Euro für die Vereinssubvention und wir bemühen uns jetzt, dass dieser gesamte Betrag rein für die Vereine – und nicht auch für die Infrastruktur – zur Verfügung steht.

RS: Gibt’s generell neue Projekte?
Schatz: Man wird schauen müssen, was man umsetzen kann ...

RS: Konkret?
Schatz: Konkret wird man unter anderem schauen, dass man beim Sportzentrum einen Bewegungspark hinbekommt, das ist in Verhandlung und Planung. Die Eisstockschützen feiern nächstes Jahr 100-jähriges Jubiläum – im Zuge dessen versucht man baulich etwas zu machen. Dann gibt es Gespräche bezüglich der Kunstrodelbahn (wegen Eineisung etc., Anm.). Wir schauen auch, dass der innerstädtische Radverkehr funktioniert.

RS: Die Zusammenarbeit mit dem TVB passt?
Schatz: Ich kann nur sagen, dass zum Beispiel das Engagement rund
um den Pumptrack beim Sport-
zentrum eine tolle Sache war – und wir haben generell eine gute Zusammen-arbeit!

RS: Sonstiges Positives?
Schatz: Wenn ich sehe, welche tolle Veranstaltungen in Imst auf die Beine gestellt werden (etwa Radmarathon, Fußball-Derby oder Kletterhallen-Events), dann muss ich sagen, dass wir als Stadt schon recht gut aufgestellt sind. Wichtig ist mir, dass wir da einfach den Fokus nicht verlieren und die Baustellen nicht aus den Augen ver-lieren.

RS: Wird Thomas Schatz auch in der nächsten politischen Periode als Sportreferent zur Verfügung stehen?
Schatz: Das möchte ich mir offen lassen. Eines kann ich aber sagen: Ich hatte sehr viele super Begegnungen mit sportbegeisterten Menschen – und ich habe viel gelernt.

RS: Danke für das Gespräch.

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