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„Momentan ist der Hund drin“

Regionalliga Tirol „totale Fehlentscheidung“ – TFV-Gremien „hinterfragen“

Wohin führt der Weg im Tiroler Fußball? Bleibt doch alles beim Alten, oder weht zukünftig ein neuer Wind? Fragen, die sich zumindest im Oberland wohl die meisten Vereinsverantwortlichen derzeit stellen, steht doch vor dem Sommer die Wahl zum TFV-Präsidenten an. Alles deutet auf ein Rennen zwischen Josef Geisler (aktueller Präsident) und dem Oberländer Wolfgang Suitner hin. Beinahe in den Hintergrund rückt der Sport – denn offene Baustellen gäbe es zur Genüge (s. unten). Derweil hat Imst mit einem Durchhänger zu kämpfen, ganz im Gegenteil zu Silz/Mötz.
2. Mai 2023 | von Albert Unterpirker
„Momentan ist der Hund drin“<br />
Kein Durchkommen bei Silz/Mötz (im Bild: Timo Kausl, gelb/blau). RS-Foto: Unterpirker
Von Albert Unterpirker

SV Fügen – SC Imst, 1:0 (1:0). Silz/Mötz spielfrei. Nächstes Spiel: SC Sparkasse Imst – SC Schwaz, Samstag, 6.5., 17 Uhr & SV Telfs – SPG Silz/Mötz, Sonntag, 7.5., 17 Uhr. Cup-Viertelfinale: SV Telfs – SC Sparkasse Imst, Montag, 1.5., 17 Uhr (nach Redaktionsschluss). Warum hat es nach der Heimniederlage (gegen Silz/Mötz) nun auch in Fügen (auf einem sehr tiefen Platz) wieder nicht für Punkte gereicht? „Es fehlt uns momentan jegliches Spielglück“, sagt Imst-Club-Manager Martin Schneebauer.“ Dabei mussten die Gäste auch über einen nichtverwerteten Strafstoß (Jamnig) in der 45. Minute hadern. Schneebauer: „Der Goalie war einen Meter vor der Linie, der Linienrichter hebt die Fahne, aber der Schiri ahndet das nicht.  Aber ich möchte keine Ausreden suchen, wir machen in der Offensive alles sehr kompliziert. Bis zum letzten Drittel spielen wir ordentlich, aber momentan ist der Hund drin.“ Was fehlt? „Vielleicht die Leichtigkeit, den richtigen Zeitpunkt für einen Torschuss zu treffen.“ So gäbe es immer wieder falsche Entscheidungen, die von Spielern getroffen würden. Dennoch: „Ich kann der Mannschaft den Willen und den Einsatz nicht absprechen, nur, die Leichtigkeit fehlt einfach – was wir Chancen brauchen! Es ist wie verhext. Wenn du den Jungs im Training zusiehst, dann geht das alles sehr einfach. Im Spiel wird es dann verkompliziert.“ Aber Trainer Bernhard Lampl ist nicht angezählt – oder hat sich selbst angezählt? „Der Trainer, der sich sehr viele Gedanken macht, wir wollten ja nach der Winterpause ein neues System etablieren. Am Selbstvertrauen kann es nicht liegen. Im Training versenken sie die Kugeln, dass es ein Traum ist.“ Anfeindungen (von Imstern) werden nun wohl wieder hochkochen – wie damit umgehen? „Jeder Einzelne muss wissen, welche Wortwahl er gegenüber Trainer und Vorständen hat. Jedenfalls stehen wir hinter dem Trainerteam. Die Stimmung passt, trotz Anti-Lauf.“ Allerdings, wird nicht aufpasst, kippt man aus den ersten drei Plätzen, die zum Aufstieg in die Regionalliga West reichen würden. „Wir wollen nicht vom Worst Case reden – abgerechnet wird zum Schluss. Klar ist aber: Die Regionalliga West hat Priorität.“

KONZEPT. Noch zum Thema Fußball in Tirol und Tiroler Verband, da gehen jetzt die Wogen hoch. WSG-Präsidentin Diana Langes unterstützt den Oberländer Wolfgang Suitner (Haiming) bei der anstehenen TFV-Wahl im Juni (gegen Josef Geisler), die beiden Lager scheinen nun endgültig gespalten (s. auch Wahl zum ÖFB-Präsidenten). „Ich bin gespannt, welche Ideen Wolfgang Suitner mitbringt. Wir können uns grundsätzlich alles vorstellen.“ Nachsatz: „Wenn man das Ganze (Akademie, Ligen etc.) überarbeiten und auf neue Füße stellen will, wird das ein riesen Pensum. Stehen Veränderungen an, sind wir der Meinung, dass es nicht die Position des Präsidenten alleine ist, die zu hinterfragen sein wird. Klar, es hätte einen großen Charme, wenn ein Oberländer TFV-Präsident würde!“ Viel ärger empfinde  Schneebauer die Situation um die Regionalliga Tirol. „Wir haben noch kein Regulativ für diese vermeintlich vierte Liga, und wie die genau heißt, weiß man noch nicht. Es gibt noch keine Statuten. Warum gibt es zwei Ligen im Verband, die tirolweit gespielt werden? Das ist ein großes Thema, und mit uns wurde darüber final noch nicht geredet.“

AUFLÖSEN. Geredet wurde auch bei Silz/Mötz zuletzt Einiges, und zwar vor allem über die  starken Leistungen der Spielgemeinschaft, der zuletzt in Imst die Revanche für die Niederlage in Mötz glückte – jetzt kommt schon das nächste Derby in Telfs. Geht Durchatmen noch? „Wir sind zu alter Stärke zurückgekehrt“, sagt Christian Kranebitter, „ein kleiner Hänger wurde übertaucht.“ Die System-Umstellung nach dem Abgang von Luka Dzidziguri sei vollzogen. „Zuletzt hat man nicht mehr so gemerkt, dass Luka fehlte, das wurde nun gut kompensiert.“ In die Bresche springen soll zukünftig Michael Augustin (Telfs) – hat er ein ähnliches Level wie Luka? „Vielleicht ist er ein bisschen torgefährlicher“, mutmaßt der SPG-Obmann. Jetzt stehen die Weichen ja voll auf Aufstieg in die Regionalliga West, was bedeutet das für den Verein? „Das ist noch lange nicht gegessen, aber wenn wir das hinbekommen, dann ist das cool. Langfristig ist die RLW aber nicht die Liga für Silz/Mötz, unser Ziel ist langfristig die Tiroler Liga, und dass wir möglichst viele Kinder im Verein haben.“ Wie steht er zum leidigen Thema Regionalliga Tirol? „Ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, dass diese Liga für mich eine mega Fehlentscheidung war, und die Tiroler Liga zu töten, die eine Top-Marke in Tirol war. Meiner Meinung nach müsste man die Regionalliga Tirol noch vor dem Sommer auflösen. Diese Liga ist eine totale Fehlentscheidung, und das sollte alles rückgängig gemacht werden. Hätte ich was zu sagen, würde ich das tun!“ Und zum neuen TFV-Präsidentschaftskandidaten Wolfgang Suitner? „Natürlich wäre es gut, wenn es zumindest partiell ein neues Team geben würde. Es braucht eine starke Person, die sich traut, Entscheidungen zu treffen und die sich durchsetzt. Entscheidend ist, welches Team präsentiert wird, und nicht der Präsident. Der Präsident muss sein Team zusammenstellen!“

 
„Momentan ist der Hund drin“<br />
Thomas Moser (rot, Imst) und Co. fehlt „die Leichtigkeit“. RS-Foto: Unterpirker

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