Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Skiclub-Familie feierte

100 Jahre Skiclub Sölden-Hochsölden

Viel Weitblick bewies Isidor Riml mit der Gründung des Wintersportvereins – und späteren Skiclubs Sölden-Hochsölden – im November 1922. Untrennbar mit dieser Entwicklung verbunden ist der kometenhafte Aufstieg des Ötztaler Bergdorfs zu einer der führenden Wintersportdestinationen im Alpenraum. Der Verein mit Obmann Sigi Grüner zählt aktuell über 850 Mitglieder. Ob in den Anfangszeiten oder in der Jetzt-Zeit: Im Fokus des
Handelns steht, den Nachwuchs für den Skisport zu begeistern.
19. Dezember 2022 | von Martin Grüneis
Skiclub-Familie feierte
Wurden mit der höchst selten vergebenen Ehrenmitgliedschaft des Skiclub Sölden-Hochsölden geehrt: Andre Arnold, Ernst Schöpf, Rainer Gstrein, Jakob Falkner (v.l.).
Skifahren war vor rund 100 Jahren nicht gerade das „Leiwandste“, was sich die Eltern für ihre Kinder vorstellen konnten. Anstatt „unnützem Zeitvertreib“ zu frönen, sollte lieber in Haus und Hof geholfen werden. Der Hartnäckigkeit des Pioniers Isidor Riml ist es zu verdanken, dass sich diese damals gängige Haltung geändert hat. Zusammen mit Gleichgesinnten hob er am 13. November 1922 den Skiclub Sölden-Hochsölden aus der Taufe. Das erklärte Ziel: die Jugend für den Skisport zu begeistern und den Wintersport in der Heimat zu fördern. Ein Jahrhundert später kann gesagt werden, dass diese Mission geglückt ist. Im Jubiläumsjahr gehören mehr als 850 Mitglieder dem Skiclub an. Unter ihnen befinden sich erfolgreiche Top-Athleten aus dem Weltcupzirkus wie Franziska Gritsch und Fabio Gstrein sowie namhafte Legenden wie Profi-Skiweltmeister Andre Arnold oder Erfolgstrainer wie Rainer Gstrein oder Patrick Riml.

DER AUFSTIEG VON SÖLDEN. Mit der Entwicklung des Skiclubs Sölden-Hochsölden unmittelbar verbunden war auch der Aufschwung des Tourismus im Ötztal. „Der Blick zurück in die Vergangenheit ist wertvoll. Er zeigt unserer heutigen Generation, dass nicht immer alles selbstverständlich war und mit welcher Tatkraft die Pioniere ihre Ziele verfolgten“, erklärt Obmann Sigi Grüner. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor über die vergangenen 100 Jahre war die Zusammenarbeit in Sölden – nicht allein auf Vereinsebene, sondern auch mit relevanten Partnern wie den Skischulen oder den Bergbahnen. „Um das Skifahren in Tourismusorten wie Sölden zu organisieren, braucht es Fachleute. Diesen geben wir in jungen Jahren das notwendige Rüstzeug auf den Skiern mit. Ob sie dann mal als Skilehrer oder in der Seilbahnbranche arbeiten – vom erlernten Wissen und der Kameradschaft profitieren sie ein Leben lang“, führt der Obmann des SC Sölden-Hochsölden aus. Als austragender Verein des jährlichen Weltcupauftakts am Rettenbachgletscher (seit 1993) nimmt der Club eine Sonderstellung ein. Das Skifest gehört immerhin zu den bedeutendsten Veranstaltungen der Tourismusdestination und ist wichtiger Impulsgeber für die internationale Wintersportbranche.

VIEL GESCHICHTE IN EINEM GESCHENK. Der Verein bedachte sich zum 100-Jahr-Jubiläum selbst mit einem besonderen Präsent: Ein Buch mit 100 Seiten und dem Titel „Skispuren in die Zukunft“ entstand. Die Lektüre bietet Interessantes zu Pionieren wie Gründervater Isidor Riml, prägenden Persönlichkeiten vom Format eines Eberhard Kneisl mit dem bezeichnenden Spitznamen „Der Tiger aus dem Ötztal“ sowie berichtenswerte Anekdoten aus dem Clubgeschehen. Nicht vergessen wird sowohl auf die sportlichen Stars als auch den Dank an die Ehrenamtlichen. „Heute dürfen wir über 100 Kinder betreuen und trachten danach, dass sie auf den Brettern, die uns allen die Welt bedeuten, glücklich sind“, hält Grüner fest. Erhältlich ist das Jubiläumsbuch direkt beim Skiclub unter:
kontakt@sc-soelden.com

FEST FÜR ALLE MITGLIEDER. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens lud der Verein außerdem zu einem großen Festakt ins Restaurant „Falcon“ am Gaislachkogl in Sölden. Der Club-Nachwuchs begeisterte mit einer perfekt choreographierten Skishow wie anno dazumal, ehe ein meisterhaftes Jubiläums-Menü aufgetischt wurde. Die große Skiclub-Familie nahm die Gelegenheit zum Anlass, die bislang höchst selten vergebene Ehrenmitgliedschaft des SC Sölden an vier verdiente Persönlichkeiten zu vergeben: In den Genuss dieser Würdigung kamen Andre Arnold, 4-facher Profiskiweltmeister, Rainer Gstrein, langjähriger ÖSV-Trainer und Mentor von Ski-Größe Benni Raich, Jakob „Jack“ Falkner, Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden und OK-Präsident des Skiweltcup-Auftakts in Sölden, sowie Ernst Schöpf, Bürgermeister von Sölden. Als Gratulanten stellten sich seitens des „offiziellen Ski-Tirol“ unter anderem ein: Reinhard Eberl, Ehrenpräsident des Tiroler Skiverbandes (TSV) sowie Leiter der Abteilung Sport im Amt der Tiroler Landesregierung; ÖSV-Vizepräsident Hermann Nagiller; Norbert Denifl,
Vizepräsident des TSV sowie Hubert Piegger, Präsident des ASVÖ Tirol.
Unter den zahlreichen Feiernden waren unter anderem auch Ernst Lorenzi, Presse-
chef des Alpinen Skiweltcup Sölden, Streckenchef des Skiweltcup Sölden, Unternehmer David Glanzer, Hotelierin sowie FALCON-Gastgeberin Angelika
Falkner, die Sölder Tiefschnee-Legende Christoph Brugger, seines Zeichens
Obmann des TVB Wildschönau, mit Gattin Katrin Brugger.
Skiclub-Familie feierte
Anlässlich des Jubiläums entstand ein Buch mit 100 Seiten, das die Skigeschichte von Sölden aufarbeitet. Im Bild: Reinhard Eberl und Sigi Grüner (v.l.)
Skiclub-Familie feierte
Freuten sich gemeinsam mit den Mitgliedern über das 100-jährige Bestehen des Skiclubs Sölden-Hochsölden: Hubert Piegger (Präsident ASVÖ Tirol), Norbert Denifl (Vizepräsident des TSV) und Hermann Nagiller (ÖSV-Vizepräsident) (v.l.).

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