Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Wir hängen zur Zeit total in der Luft“

Indoor-Sportvereine im Bezirk stark von Maßnahmen betroffen

Die Corona-Krise zieht auch im Oberland weite Kreise, stark betroffen sind durch die Regierungsmaßnahmen ebenfalls die Sportvereine. Während manche komplett auf Training und Spiele verzichten müssen, darf zum Beispiel beim Tennis im Freien wieder aufgeschlagen werden. Beim Hallensport heißt’s weiterhin: Stop!
5. Mai 2020 | von Albert Unterpirker
„Wir hängen zur Zeit total in der Luft“
Wie Bilder aus einer anderen Welt: Die Silzer Volleyballerinnen beim Aufwärmen, ...
„Solange es keine Verordnung gibt, kann keine Einrichtung aufgesperrt werden“, erklärt Thomas Schatz, Sportreferent Imst, zur derzeitigen Verordnungs- beziehungsweise Nicht-Verordnungslage, aufgrund dessen für viele Österreicher derzeit Unsicherheit unter anderem im Bereich der Gastronomie herrscht. Diese teils unübersichtliche Lage trifft momentan aber auch auf eine im Raum stehende baldige Öffnung des Imster Schwimmbads zu. „Bezüglich dem Schwimmbad steht alles Gewehr bei Fuß“, so der Sportreferent, „und wir hoffen, dass die Verordnungen noch kommen!“ Gemeint sind jene Verordnungen, die etwa ein – kolportiertes – Öffnen von Schwimmbädern (und dazugehörigen Maßnahmen) am 29. Mai möglich machen sollen. Offiziell ist es derzeit erst für 30. Juni vorgesehen. Auch hier also Unsicherheit. Dass man so lange auf eine Verordnung warten muss, „ist für mich schwer nachzuvollziehen“, so Schatz. Klar ist bis dato, dass aktuell ein Betretungsverbot nicht nur für das Sportzentrum gilt, sondern für alle Einrichtungen der Stadt – also unter anderem für die Tennishalle am Glenthof und für die Kletterhalle (Kletterturm ist geöffnet, Anm.). Fix ist nur, dass Sport ab 1. Mai im Freien wieder ausgeübt werden darf. Auch der Fußballplatz sei bis auf Weiteres geschlossen. Generell hoffe er als Sportausschuss-Obmann, „dass es durch die Lockerungen nun wieder aufwärts geht und es sich wieder zum Positiven entwickelt.“ An die Sportvereine appelliert Schatz, „die jeweiligen Sportarten mit Hausverstand auszuführen“. Fazit: „Man merkt schon, dass die ganze Situation seine Spuren hinterlassen hat.“ Zu den Verordnungen, die derzeit noch fehlen würden: „Wir alle sind bemüht, dieses Wirrwarr zu lösen!“
„Wir hängen zur Zeit total in der Luft“
... und Kinder-Massen bei einer Veranstaltung im Kletterzentrum Imst. RS-Fotos: Unterpirker
STIMMEN. Die RUNDSCHAU versuchte indessen einige Sportvereins-Verantwortliche an’s Telefon zu holen. „Klarerweise dürfen wir in der Halle noch nicht anfangen“, sagt Andreas Stigger, Obmann vom Bogensportverein Imst, „Outdoor ist aber ab 1. Mai möglich!“ Wann die Bogenschützen wieder in ihre Halle (unter dem Kletterturm, Anm.) reindürfen, „steht noch in den Sternen – voraussichtlich wohl erst im Herbst“, mutmaßt Stigger. „Das zerrt alles wirklich an den Nerven“, so der Obmann. Mit der Stadt sei man bezüglich der Miete im Gespräch, „dass die solange ausfällt, solange wir nicht in die Halle dürfen“. Ähnlich geht es Andy Knabl, Betreiber des Imster Kletterzentrums. „Ich kann nichts planen, wenn ich nichts weiß“, sagt Knabl. Man stehe aber in permanenter Verbindung mit der Stadtgemeinde. Auch das Sportministerium habe man bereits angeschrieben. „Wir haben jetzt zwei Monate zu, da braucht man nichts mehr sagen“, erklärt der Obmann und fügt an: „Wenn das noch sechs Monate so geht, dann muss ich mir eine andere Arbeit suchen.“ Nachsatz: „Das einzig Positive ist, dass es kein Krieg ist!“ Prinzipiell gehe er schon davon aus, dass es im Sommer wieder möglich sein wird, Indoor zu klettern. Aber: „Der Schaden ist schon da.“ Positiv? Wenigstens könne man am 15. Mai das Café „Susi“ wieder aufmachen. Der Klettershop ist bereits wieder geöffnet. Ganz krass erwischte es auch die Volleyballer – beim Sportverein Silz weiß man ein Lied davon zu singen. Offiziell hat der Tiroler Volleyballverband die Saison noch nicht beendet, „aber wir wissen glaube ich alle, dass da nicht mehr viel passieren wird“, wirft Mario Steinböck einen Blick in die Zukunft. „Wir hängen total in der Luft“, erzählt der Trainer der Silzer Landesliga-Damen-Mannschaft, auch hinsichtlich „der Beachvolleyballsaison wisse ebenfalls noch kein Mensch bescheid“. Alle beim Verein versuchen sich momentan so gut es geht individuell fit zu halten. Im August soll ja die Vorbereitung wieder beginnen, allerdings: „Wissen tun wir es nicht – nennen wir es Hoffnung!“ Zipft die Situation sehr an? „Ein ganz klares Ja!“
„Wir hängen zur Zeit total in der Luft“
Thomas Schatz: „Hoffen, dass es wieder aufwärts geht!“ RS-Foto: Unterpirker

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