„Es kann nicht sein, dass in den vergangenen Jahren des Bezirkscups immer nur ein Streichresultat herangezogen wurde, egal wie viele Saisonrennen. Heuer waren es auf einmal zwei Streichresultate. Dies veranlasste mich zu einer Meldung, also keiner Anzeige, beim Play-Fair-Code“, so Raimund Gritsch, der weiters sagt: „Es schlug nur ein Kampfrichter und nicht wie berichtet,mehrere KR eine Änderung vor. Und just nach dieser Änderung, die Andre Arnold bestätigte, wurde der Schützling dieses Kampfrichters, den er privat trainiert, die Gesamtsiegerin.“ Aber am meisten wurmte Gritsch: „Es wurde während der gesamten Rennsaison immer nur eine Streichung publizert. Zu Saisonende am letzten Renntag wurden eine halbe Stunde vor Siegerehrung plötzlich zwei Streichresultate eingetragen.“ Dies wiederum sorgte „für viele Tränen und enttäuschte Gesichter von jenen Kindern, welchen man eine Top-Platzierung durch diese unsportliche, ja manipulative Vorgangsweise beim Bezirkscup genommen hat. Eine nachträgliche Richtigstellung durch die Verantwortlichen konnte leider nicht erreicht werden. Man wollte sich wohl nicht blamieren“, wettert Gritsch weiters.
GEGENDARSTELLUNG. „Ganz und gar nichts“ kann der angesprochene Kampfrichter Marco Neurauter mit den erhobenen Vorwürfen anfangen. „Hier wird wohl vieles mit Falschem verglichen. Ich habe nicht als Kampfrichter mit Andre Arnold über die Änderung der Streichresultate, sondern als privater Trainer und im Sinne der Fairness mit ihm darüber diskutiert. Als Kampfrichter bin ich übrigens dazu verpflichtet, für einen fairen Wettkampf auf der Piste zu sorgen, und bin nicht für die Ergebnislisten zuständig. Wenn sich dieser Herr genau in die Abläufe einlesen würde, so müsste er erkennen, dass diese Entscheidung, welche auch in anderen Bezirken angewendet wird, durchaus Sinn macht. Dass dadurch meine Athletin die Gesamtwertung gewonnen hat, ist als reiner Zufall zu werten. Wir hätten auch jedes andere Ergebnis sportlich fair akzeptiert. Zudem sprechen wir hier von der untersten Liga im Skisport und sollten die Kirche im Dorf lassen. Hier geht es nicht um Weltmeisterschaften oder Weltcuppunkte, sondern viel mehr darum, unseren eigenen Nachwuchs so gut wie möglich zu unterstützen.“
NACHHINEIN. „Nachher ist man immer gscheiter“, so Andre Arnold, mittlerweile als Bezirksreferent von Benni Raich abgelöst. „Ich würde mich wohl nicht mehr vier Tage vor einem Finale zu einer Änderung überreden lassen. Ich habe mich dafür auch schon bei allen entschuldigt. Eine Korrigierung der Gesamtwertung im Nachhinein wurde in einer Abstimmung unter allen Vereinsobleuten abgelehnt. Hinzufügen möchte ich schon noch, dass Raimunds Läuferin ohne die Hinzunahme des letzten Bewerbes die Gesamtwertung nicht gewonnen hätte. Die Regelung war einmal gut für sie und einmal schlecht für sie. Hier ist also eine absichtliche Bevorteilung nicht gegeben. Letztendlich wollte auch ich nur fair sein. Es wurde jetzt schon genug Porzellan zerschlagen. Deshalb würde ich alle bitten, wieder in einem Boot zu sitzen und gemeinsam mit dem neuen Bezirksreferenten Benni Raich unsere erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. Wir sollten uns glücklich schätzen, so einen Mann wie Benni an Bord zu haben“, kalmiert Andre Arnold, der vierfache Profiweltmeister und unermüdliche Kämpfer für den Skisport, speziell im Oberland und im Nachwuchsbereich.
Andre Arnold übergab kürzlich die Agenden als Bezirksreferent an Benni Raich. Somit hat der Imster Skisport erneut einen Fachmann an der Spitze. Foto: RS-Archiv