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„Die Basis für Erfolg ist Vertrauen“

Vollversammlung des Ötztal Tourismus: Bernhard Riml übergab Amt des Obmanns an Benjamin Kneisl

Er war 15 Jahre lang an der Spitze des Ötztal Tourismus und diese vergingen „verdammt schnell“, wie Bernhard Riml am vergangenen Donnerstag im Gurgler Kongresszentrum Gurgl Carat im Zuge der Vollversammlung erklärte. Die Geschicke werden fortan in jüngere Hände gelegt: Mit Benjamin Kneisl, Inhaber des Grünwald Resort in Sölden, rückt ein Vertreter der jungen Unternehmer-Riege an die vorderste Stelle des Ötztal Tourismus.
1. Dezember 2020 | von Mel Burger
„Die Basis für Erfolg ist Vertrauen“
Nach 15 Jahren an der Spitze des Ötztal Tourismus übergab Bernhard Riml das Amt an seinen Nachfolger Benjamin Kneisl. Foto: Ötztal Tourismus
Von Barbara Heiss

Unter strikten Auflagen, mit Maske und genügend Abstand, fanden sich die Ötztaler Touristiker vergangene Woche im Gurgl Carat ein. Trotz anhaltender Corona-Krise sehen sie dem ungewissen Winter aber (vorsichtig) optimistisch entgegen. 

„WIR SIND BEREIT“. Mit einem Marketing-Budget von 1,3 Millionen Euro steht der Ötztal Tourismus für den bevorstehenden Wintertourismus-Startschuss bereit. Sobald es die Umstände zulassen, wolle man den Saisonstart mit entsprechenden Kampagnen prominent bewerben. Die Öffnung der Seilbahnbetriebe sei vorerst für den 11. Dezember geplant. Teil der Sicherheitsvorkehrungen wird eine talweite Teststrategie sein, bei der an zahlreichen Orten im gesamten Ötztal Antigen- und PCR-Tests angeboten werden. In der Area 47 soll während der Wintermonate zudem ein sogenanntes „Safe House“ für erkrankte Mitarbeiter und Gäste entstehen.

EINE ÄRA GEHT ZU ENDE. „All good things must come to an end“, mit diesen Zeilen markierte der scheidende Obmann Bernhard Riml das Ende seiner 15-jährigen Amtszeit und dankte gleichzeitig seinen Wegbegleitern für die „spannende Zeit“. Von den anwesenden Funktionären wurde vor allem seine besonnene Art gelobt, mit der eine „sensationelle Zusammenarbeit“ gelingen konnte, wie Geschäftsführer Oliver Schwarz festhielt. Man habe zahlreiche Projekte erfolgreich realisieren und in den guten Zeiten viel investieren können. Nun sei aber Vorsicht geboten: „Gerade bei der Aufnahme von neuen Schulden müssen wir nun etwas vom Gas gehen“, erklärt Riml, der dabei auf die noch anhaltende Corona-Krise anspielt. Er wünsche dabei seinem Nachfolger viel Erfolg: „Um die nächsten Monate beneide ich dich nicht“, erklärte Riml in Richtung Benjamin Kneisl, „aber du packst das schon und ich werde gerne beratend zur Seite stehen.“ Mit dem Generationswechsel soll der Ötztal Tourismus nun auch mehr in Richtung Digitalität geführt werden. „Wir sind dazu aufgerufen, uns nachhaltig zu unterscheiden in der Flut an täglichen Informationen“, zeigt Kneisl bei seiner Antrittsrede seine Begeisterung für digitale Kommunikationskanäle. Eine seiner zentralen Aufgaben während seiner kommenden Amtszeit sieht er darin, den allgemeinen Wert des Tourismus in der Bevölkerung wieder zu stärken und „vor allem junge Menschen wieder für den Tourismus zu gewinnen“, so Kneisl. Gemeinsam mit dem ersten Obmann-Stellvertreter Lukas Scheiber sowie dem zweiten Obmann-Stellvertreter Peter Neurauter ist mit Benjamin Kneisl der neue Vorstand komplett. Der Aufsichtsrat setzt sich aus dem Aufsichtsratsvorsitzenden Jakob Falkner und seinem Stellvertreter Alban Scheiber sowie den Aufsichtsratsmitgliedern Michael Gstrein, Christine Hackl, Rainer Krismer, Roland Haselwanter, Johannes Grüner, David Glanzer, Jakob Platzer sowie Ernst Schöpf und Hansjörg Falkner als Vertreter der Gemeinden zusammen. Alois Burkert und Gerhard Moser gehören dem Gremium als kooptierte Mitglieder an. 

INVESTITIONS-IMPULSE 2020, SPARKURS 2021. Man sei im Sommer mit einem Nächtigungsminus von rund 20 Prozent „mit einem blauen Auge davongekommen“, erklärt Oliver Schwarz. Das Jahr 2020 war trotz einiger Sparmaßnahmen von Investitions-Impulsen geprägt: So konnte beispielsweise der Ötztaler Radweg weiter finalisiert sowie das neue „Headquarter“, die Tourismusverband-Zentrale, in Sölden in Angriff genommen werden. „Wir wollten mit gutem Beispiel vorangehen und aktiv Projekte realisieren, bei der einheimische Betriebe beauftragt werden“, so Schwarz. Dennoch müsse man 2021 mit erheblichen Einnahmeausfällen und budgetären Kürzungen in Höhe von 5,4 Millionen Euro rechnen. Geplant sei für das nächste Jahr ein Budget von 20,2 Millionen Euro. Aufsichtsratsvorsitzender Jakob Falkner appellierte angesichts der schwierigen Zeiten, die bevorstehen, an die Bevölkerung, nicht den Mut zu verlieren, und hofft auf eine Besserung ab Mitte kommenden Jahres. 
„Die Basis für Erfolg ist Vertrauen“
Mit Abstand und Maske beging der Ötztal Tourismus am vergangenen Donnerstag seine Vollversammlung im Gurgl Carat. RS-Foto: Heiss

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