Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Gebremst, aber genehmigt

Weitere Widmung für Chaletdorf-Pläne in Jerzens

Nicht wenige Projekte rund um die Tourismusbranche werden aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten oder Material- und Arbeitskräftemangel derzeit vielerorts verschoben. Eine Verlängerung der Planungsphase gibt’s auch beim Chalet-Projekt der Familie Schultes in Jerzens. Bis zum Frühjahr soll sich das aber ändern.
16. November 2021 | von Mel Burger
Gebremst, aber genehmigt
Mit der Lage hinter den Bergbahnen würde das geplante Chaletdorf in Jerzens nicht nur eine Symbiose mit der Bahn und den umliegenden Geschäften eingehen, sondern lagetechnisch auch niemanden grundlegend stören, hoffen die Projektwerber. RS-Foto: Burger
Von Mel Burger

Gerade bei einem größeren Projekt wie der Errichtung einer Chaletdorf-Anlage wurden auch in Jerzens die Zügel wegen der Corona-Pandemie etwas angezogen. Geplant wären 20 Gebäude mit etwa 140 Betten, ergänzt durch Tiefgarage, Restaurant und ein Haupthaus mit Rezeption – alles angesiedelt auf mehreren Grundstücken im hinteren Bereich der Hochzeiger-Talstation, wegen erhoffter Symbiose mit Skigebiet, Skischule und eigener Gastronomie.

ENTSTEHUNG. Erste Genehmigungsverfahren sind diesbezüglich bereits abgeschlossen und auch die ersten kleinen Schritte hin zur Bauverhandlung gesetzt. Doch noch bleibt das Chaletdorf ein Zukunftsgedanke – vor zehn Jahren als Idee geboren, die seitdem vom Pitztaler Tourismusverbandsobmann Rainer Schultes und seiner Familie geduldig bis zur Realisierung vorangetrieben wird. Zu solchen Wachstumsplänen und höherer Gästekapazität in seinem Dorf steht auch der Jerzener Bürgermeister Karl Raich, der auch hier wie bei anderen Projekten betont, dass auf „kalte Betten“ verzichtet und keine Freizeitwohnsitze geschaffen werden würden. Während Rad- und Wanderwege dem Sommertourismus gegenüber dem Winter nach und nach höhere Bedeutung verschaffen, sei ein Projekt in der Größenordnung des gegenständlichen Chaletdorfs auch schon immer angedacht gewesen, erklärt das Dorfoberhaupt – weshalb der Gemeinderat bereits 2017 dem Raumordnungskonzept und dem Flächenwidmungsplan für das „Chalet Liß“ auch seine einstimmige Zustimmung gewährte.

VORBEREITUNGEN. Obwohl die Corona-Pandemie auch in der Jerzener Gemeindekasse ein beträchtliches Loch hinterlassen hat, laufen übrigens auch anderswo einige Anstrengungen zugunsten eines Modernisierungsschubs innerhalb der Pitztaler Gemeinde. So werden derzeit auf recht aufwändigen Baustellen im Ortskern die Leitungslegung für Gas, die Führungen für das Lichtwellenleiternetz und eine dringend notwendig gewordene Erneuerung der Wasserleitungen angegangen, wobei Raich auch an eine E-Tankstelle und weiteren Komfort für die Unterkunftsbetreiber denkt. Äußerste Aufmerksamkeit soll auch Straßensanierungen gewidmet werden: Nicht nur hinsichtlich des geplanten Chaletdorfs, sondern auch für das aktuell entstehende Apartmenthotel „Golden Lodges“, während über die angedachte Zubringerbahn noch nicht gänzlich entschieden ist.

ZUKUNFT. Nachdem das Land die Umwidmung eines weiteren Grundstücks für das „Chaletdorf Liß“ bewilligt habe und so nun grünes Licht für die Umsetzung herrscht, hofft Schultes auf das Frühjahr – und Konkreteres, wenn’s um die Einreichung zur Bauverhandlung und weitere offene Entscheidungen geht.

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