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„Große Herausforderung“

Bergbahn-Neubau: Imst Tourismus ringt um Finanzierung

Nach dem Bekenntnis der Stadtgemeinde zur millionenschweren Kostenübernahme beim Neubau der zwei bestehenden Bergbahn-Sektionen in Hoch-Imst richtet sich der Blick auf einen anderen Eigentümer, nämlich den Imst Tourismus. Dessen Budget kennzeichnet momentan aufgrund der pandemiebedingten Wirtschaftsflaute allerdings ein beträchtliches Minus im Vergleich zu den Vorjahren. Obmann Hannes Staggl zeigt sich dennoch optimistisch.
27. Oktober 2020 | von Manuel Matt
„Große Herausforderung“<br />
Rund eine Million Euro fehlt heuer im Budget des Imst Tourismus. An der Finanzierungsbeteiligung beim Seilbahn-Neubau in Hoch-Imst wird dennoch gearbeitet. RS-Foto: Archiv
Von Manuel Matt

Ganze neun Stunden habe es dieses Mal gebraucht, ehe beim Imst Tourismus das aktuelle Budget in Zahlen gegossen war. „Eine Marathonsitzung“, nickt der Obmann des Tourismusverbands, Hannes Staggl. Wirkliches Aufatmen dürfte dann aber trotzdem höchstwahrscheinlich ausgeblieben sein – der Summe von rund einer Millionen Euro wegen, die aufgrund der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen in der Kassa schmerzlich vermisst wird: Immerhin ein Minus von rund 30 Prozent, bewegten sich vorangegangene Budgets doch im Rahmen von rund drei Millionen Euro. „Angesichts der finanziellen Einbußen sind wir tirol-weit in bester Gesellschaft“, kommentiert Staggl knapp und verweist auf den Umstand, dass schon allein für den laufenden Betrieb dieses Jahr ein Kredit aufgenommen werden muss.

Für eine existenzielle Notwendigkeit. Das macht die Kostenübernahme beim geplanten Neubau der beiden Seilbahn-Sektionen in Hoch-Imst freilich nicht einfacher für den Tourismusverband. „Eine große Investition und eine große Herausforderung“, sagt Staggl, der aber dennoch nicht am Projekt gerüttelt wissen will: „Noch nie waren die Chancen auf den Neubau so hoch, die Stimmung so positiv. Die Zeichen stehen auf Grün – weil wir wissen, dass Hoch-Imst als Naherholungsgebiet, mit den Bergbahnen und allen anderen Angeboten existenziell notwendig, bei Gästen und Einheimischen gleichermaßen beliebt ist.” Der Neubau mache jedenfalls Sinn, stehen doch in den nächsten Jahren aufwändige Sanierungsarbeiten an, speziell im Bereich der Alpjochbahn – „und schon in der Vergangenheit wurde es immer schwieriger mit der Beschaffung von passenden Ersatzteilen“, weiß Staggl.

Nur Nicht vorgreifen – Sondern Warten auf den 3. November. Welchen Prozentsatz der prognostizierten Gesamtkosten von rund 21 Millionen der Imst Tourismus übernehmen möchte, stehe zum momentan Zeitpunkt noch nicht fest. „Wie hoch der Beitrag sein wird, ist momentan in Abklärung. Dem möchte ich nicht vorgreifen“, gibt der Obmann des Tourismusverbands zu Protokoll. Handfestes soll die Aufsichtsratssitzung am 3. November bringen. „Wir gehen davon aus, dass bis dahin auch der Businessplan der Imster Bergbahnen auf dem Tisch liegt“, sagt Staggl. Derweil drängt die Zeit, müssen für die Gewährung von Bundesfördermitteln in Höhe von eineinhalb Millionen Euro die Aufträge doch bis nächsten Februar bereits vergeben sein. Scheitern die Bemühungen um die Finanzierungsbeteiligung, könnte es kompliziert werden. „Dann kommt das Projekt in Schwanken, muss neu aufgeteilt werden – oder überhaupt zurück an den Start gehen“, sagt Staggl und zeigt sich nicht ganz glücklich mit der Formulierung „Der Ball liegt nun beim Imst Tourismus“, die jüngst in einer Presseaussendung der Bergbahn verwendet wurde:  „Vielmehr ist es so, dass der Ball bei den Gremien liegt. Beim Verband ist das der Vorstand und der Aufsichtsrat, auf Landesseite die Aufsichtsbehörde, die ihre Zustimmung geben muss. So schaut der momentane Stand aus.“

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