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Tourismus-Wogen in Imst wieder geglättet

Vollversammlung des Imst Tourismus: Neubau der Imster Bergbahnen blieb Thema des Abends

Es waren turbulente Tage, die der Vollversammlung des Imst Tourismus am vergangenen Dienstag vorausgegangen waren –schlussendlich konnte man sich aber doch einig werden: Dem Neubau der Imster Bergbahnen steht nun seitens der Projektbeteiligten nichts mehr im Wege.
1. Feber 2021 | von Mel Burger
Tourismus-Wogen in Imst wieder geglättet
Imst Tourismus-Obmann Hannes Staggl und Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Schatz (v.l.) standen bei der Vollversammlung in Imst geschlossen hinter der 5-Millionen-Euro-Finanzbeteiligung. RS-Fotos: Heiss
Von Barbara Heiss

Nachdem am vorvergangenen Wochenende bekannt wurde, dass der Aufsichtsrat des Imst Tourismus lediglich 3,7 Millionen Euro für den Neubau der Imster Bergbahnen beisteuern möchte, gingen die Wogen in der Bezirkshauptstadt hoch. Es  folgten intensive und emotionale Gespräche innerhalb des Tourismusverbands unter Einbindung der Stadtgemeinde und der Imster Bergbahnen, wie TVB-Obmann Hannes Staggl betonte, in denen strittige Fragen nun offensichtlich geklärt werden konnten. In einer weiteren geheimen Abstimmung sprach sich der Aufsichtsrat deshalb vor Beginn der Vollversammlung mit neun zu einer Stimmen für die Finanzierungsbeteiligung in Höhe von fünf Millionen Euro aus.  

EINE FRAGE DER HAFTUNG. Zentrale Grundlage für den Ausgang der ersten geheimen Abstimmung des Aufsichtsrats (sieben zu drei Stimmen gegen die Fünf-Millionen-Euro-Beteiligung) sei das Problem der Haftung gewesen, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Schatz in seiner Rede vor den Mitgliedern des Tourismusverbands. „Wir wissen, wie wichtig das Projekt für unsere Tourismusregion ist. Wir haben als Aufsichtsrat aber wie Kaufmänner zu handeln und müssen besondere Sorgfalt walten lassen. Ist dies nicht der Fall, haften die Mitglieder des Aufsichtsrats mit ihrem eigenen Privatvermögen“, so Schatz. Durch die Bestätigung dreier Anwälte sei eine Haftung nun aber ausgeschlossen und der Weg zur höheren Finanzierungsbeteiligung frei. Auch TVB-Obmann Hannes Staggl dankte dem Rechtsbeistand sowie dem Aufsichtsrat, trotz Differenzen ein gemeinsamen Weg gefunden zu haben. Ein weiterer Punkt, der an diesem Abend im Zuge des Neubaus auf der Tagesordnung stand, war die Erhöhung der Nächtigungsabgabe ab Mai 2022, der eine Abstimmung unter den anwesenden Mitgliedern folgte. Staggl hatte schon im Vorfeld der Vollversammlung betont, die Erhöhung von zwei auf drei Euro sei nötig, damit das Projekt Imster Bergbahnen finanziert werden könne. Zugleich gab er allerdings das Versprechen, „keinen Cent mehr als nötig verbrauchen zu wollen“. Im Endergebnis zeigte sich schließlich das Vertrauen der Mitglieder in die Worte des Obmanns: Mit 988 zu 35 Stimmgruppenpunkten entschied man sich für die Erhöhung.   

KEIN LEICHTES JAHR. Das Skigebiet Hoch-Imst war heuer nicht die einzige Herausforderung für die Imster Tourismusregion, auch die Corona-Krise hatte hier die Finanzen fest im Griff. Der sonst so starke Sommer in der Tourismusregion entwickelte sich zwar auch im Jahr 2020 besser als erwartet, trotzdem mussten in einer „Budgetmarathonsitzung“ wichtige Einsparungen für dieses Jahr beschlossen werden. Geschäftsführer Thomas Köhle bestätigte dies in seiner Präsentation zur Nächtigungsstatistik in der Ferienregion. Konnte man 2018/19 noch 504279 Nächtigungen erzielen, schrumpfte diese Zahl 2019/20 auf 327522 (minus 35,05 Prozent). Besonders spürbar war dies im Sommer mit noch 335063 Nächtigungen 2019 und 191096 im Jahr 2020 (minus 42,97 Prozent). „Der Betrieb konnte mitunter nur durch die Zuneigung des Landes in Höhe von 500.000 Euro aufrechterhalten werden“, bestätigte Staggl. Er ließ zudem in seiner Rede die Veranstaltungen der vergangenen Winter- und Sommermonate noch einmal Revue passieren: Mit den Gratis-Kinderskiwochen, dem Imster Schemenlaufen und der Roppener Fåsnåcht im Winter und Frühjahr sowie dem Austria Climbing Summer Series Lead, dem Orienteering-Festival Imst, dem Käfer- und Oldtimertreffen in Tarrenz, dem Dynafit Trail Run3 und dem 1. Starkenberger Homerun im Sommer blickte der Obmann sichtlich stolz auf das turbulente Jahr zurück, das von vielen Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise bestimmt wurde. Auch neue Projekte stehen schon in den Startlöchern oder sind kurz vor der Fertigstellung, um in den für die Ferienregion Imst so wichtigen Outdooraktivitäten Wandern, Radfahren, Klettern und Biken für Urlaubsgäste und Einheimische attraktiv zu bleiben. So wurde beispielsweise im Sommer 2020 der erste Speed-Hiking-Park Österreichs in Imst sowie ein neues Bouldergebiet „Hualig Almeck“ in Hoch-Imst eröffnet. Zudem ist ein neues Konzept für den Starkenberger Panoramaweg in Ausarbeitung sowie eine Radwegunterführung bei der Pigerbachbrücke in Imst Brennbichl.
Tourismus-Wogen in Imst wieder geglättet
Imst Tourismus Geschäftsführer Thomas Köhle optimistisch RS-Foto: Heiss

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