Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Inn erreichte gefährlich hohen Wasserstand

18. Juni 2019 | von Gebi G. Schnöll
Inn erreichte gefährlich hohen Wasserstand
Der Inn am Mittwoch bei Telfs: Immer höher wurden zu diesem Zeitpunkt die Pegelstände. RS-Foto: Schnöll

Schneeschmelze ließ Bäche anschwellen - Radfahrer in der Ötztaler Ache vermisst - Einsatzkräfte im Dauereinsatz


Hitze, Gewitter und Sturm beschleunigten in den vergangenen Tagen und Nächten die Schneeschmelze in den Bergen. Der Inn und viele seiner Seitenbäche schwollen gefährlich an. Besonders dramatisch war die Situation von Innsbruck abwärts, wo die Einsatzkräfte im Dauereinsatz standen. Der Schaden geht in die Millionen. Auch im Oberland waren die Feuerwehren gefordert. Überflutete Keller mussten ausgepumpt werden, im Ötztal und Pitztal gab es Suchaktionen nach vermissten Personen. Ein 82-jähriger Mann aus Silz, der bei Sautens in die Ötztaler Ache gestürzt ist, wurde von den Fluten abgetrieben. Nach ihm wird immer noch gesucht. 

In einigen Tiroler Gemeinden hatte der Inn bereits den Pegelstand eines statistisch alle 30 Jahre vorkommenden Hochwassers (HQ 30) erreicht oder überschritten. Von Ausuferungen betroffen waren vor allem landwirtschaftliche Nutzflächen. „Eine konkrete Prognose ist aktuell sehr schwierig, da diese auch von der Wetter- und Abflussentwicklung entlang der Zubringer des Inns wie beispielsweise der Ötztaler Ache und des Zuflusses am Inn aus der Schweiz zusammenhängen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Inn-Pegel im Laufe des heutigen Nachmittags weiter steigen wird“, so Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft am vergangenen Mittwoch, als der Inn den diesjährigen Höchststand erreicht hatte.  Auch während der Nachtstunden wurde die Situation entlang des Flusses als auch die der Zuläufe und Seitenbäche wie Sanna oder Pitztaler und Ötztaler Ache genau beobachtet. Im Laufe des Donnerstags entspannte sich dann die Lage.

SUCHAKTIONEN. Freitag-nachmittag rückten Einsatzkräfte der FF Silz aus, um gemeinsam mit Kollegen aus Brixlegg nach dem vermissten Radfahrer zu suchen. Im Einsatz stand dabei die Drohne des Landesfeuerwehrverbandes, die im Bezirk Kufstein stationiert ist. Mehrere unzugängliche Stellen wurden abgeflogen und mit der Kamera gefilmt. Die Suche nach dem 82-jährigen Mann musste  leider ergebnislos abgebrochen werden. In St. Leonhard im Pitztal soll am Donnerstag eine in der Pitze treibende Person gesichtet worden sein. Eine Suchaktion brachte kein Ergebnis. Eine Vermisstenanzeige gab es bei Redaktionsschluss nicht.

Straßen, Brücken und Radwege mussten wegen der gefährlichen Hochwassersituation gesperrt werden. RS-Foto: Schnöll


Einsatzkräfte aus Brixlegg, wo derzeit die Feuerwehrdrohne stationiert ist, und Feuerwehrleute aus Silz bei der Suchaktion im Ötztal. RS-Foto: Schnöll


Mit der Feuerwehr-Drohne wurde am Freitagnachmittag entlang der Ötztaler Ache und des Inn nach dem vermissten Silzer gesucht - leider vergeblich. RS-Foto: Schnöll


Nachdem der Radfahrer von der Ötztaler Ache mitgerissen worden war, wurden von Einsatzkräften die Brücken besetzt. Die Suche nach dem Mann war leider vergeblich. Foto: zeitungsfoto.at

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