Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Kein Wiederkommen

21. Jänner 2020 | von Daniel Haueis
Freuten sich über die Verleihung des Tiroler Museumspreises 2016 gemeinsam: Pfarrer Willi Pfurtscheller und Sylvia Mader RS-Foto: Archiv
Landtagsvizepräsident Anton Mattle: „Aktuell laufen Gespräche mit der Bildungsdirektion.“ RS-Foto: Zangerl
Der Projektverfechter der ersten Stunde Sepp Thöni (l.) kämpft unverdrossen für sein Zusammenschlussprojekt. RS-Foto: Tiefenbacher

Sylvia Mader nicht mehr Pfarrmuseum-Serfaus-Leiterin


 

Das Pfarrmuseum Serfaus wird nicht mehr von Sylvia -Mader geleitet. Pfarrer Willi Pfurtscheller, der Mader abberufen hat, sucht nun Ehrenamtliche, die Dienste machen können.

 

Von Daniel Haueis

 

Dr. Sylvia Mader, Leiterin des Pfarrmuseums Serfaus, brachte Fachleute aufs Sonnenplateau, etwa Dr. Kurt Karpf, Archäologe und Direktor des Stadtmuseums Villach. Im Herbst sprach er erst zum zweiten Mal in der Öffentlichkeit über eine europaweit einzigartige Bestattungsmethode – die Pfählung nach dem Tod. Die Erklärung, weshalb man z.B. einer Frau im Frühmittelalter in Kärnten nach dem Tod einen Pfahl durch die Brust rammte, lautet: Wohl um ganz sicher zu sein, dass sie nicht wiederkomme. Bald einmal nach diesem Vortrag wurde Mader selbst mitgeteilt, dass sie als Leiterin des Pfarrmuseums nicht wiederkommen muss. Mader tut’s leid und sie kennt den Grund für diese Entscheidung Pfarrer Mag. Willi Pfurtschellers eigentlich nicht: „Es gibt keine sachlichen Gründe“, so Mader. Schlussendlich sei’s dann eigentlich eine einvernehmliche Lösung gewesen, denn: „Was soll ich denn, wenn die Chemie nicht stimmt?“, fragt Mader. Pfarrer Willi Pfurtscheller selbst gibt „verschiedene Gründe“ für seine Entscheidung an.

 

ZUKUNFT? Nun verabschiedet sich Mader: „Offiziell mit Jahresende, aber de facto mit Ende Jänner findet die (Daten-)Übergabe meiner Arbeit statt. Ich scheide auf Wunsch von Pfarrer Willi aus dem Team des Pfarrmuseums aus. Mit mir beenden Mag. Christoph Mathoy, Mag. Gundula Glowka, Patricia Schmölzer M.A.S. und Josch Pfisterer ihre Tätigkeit im Museum. Mit Jänner 2020 fungiert nun Pfarrer Mag. Wilhelm Pfurtscheller nicht nur (stellvertretend für die Pfarre) als Museumsbetreiber, sondern hat auch die Museumsleitung selbst übernommen.“ Mader bleibt noch die Arbeit an dem Buch über die sakralen Kunstschätze von Serfaus, eine Art Museums- und Kirchenführer, der Ende 2020 erscheinen soll. Für das Pfarrmuseum Serfaus, das für das Projekt „Modern Gardening – Pfarrgarten neu interpretiert“ mit dem Museumspreis des Landes Tirol 2016 ausgezeichnet wurde, erhofft sich Mader eine angemessene Zukunft: „Ich wünsche mir, dass eine Stelle für eine Kunsthistorikerin geschaffen wird, zumindest eine Halbtagsstelle.“ Kunsthistorisches Know-how werde nötig sein, um den Wert der Sammlung richtig vermitteln zu können. „Das Museum hat sich recht gut etabliert. Und es gäbe noch etliche Forschungsfragen“, sagt Mader. Ihre Befürchtung ist allerdings, dass nach dem personellen Aderlass (Ehrenamtliche plus sie selbst, die teilweise auf Honorarbasis und teilweise ehrenamtlich gearbeitet hat) nicht mehr viel passieren wird. Pfarrer Pfurtscheller kündigt an, dass es heuer „eher ruhiger abgehen wird“. Vorläufig bleiben die bisherigen Öffnungszeiten: Dienstag 16 bis 18 und Donnerstag 19 bis 21 Uhr. Führungen für Gruppen (ab 15 Personen und nach Anmeldung unter 0677/61506333) soll es auch außerhalb dieser Zeiten geben. „Die Zukunft ist noch offen. Ich werde mit Ehrenamtlichen noch reden, wer welche Dienste machen kann“, sagte der Serfauser „Hirte“, und er sucht freiwillige Mitarbeiter. Interessierte können sich per Mail an office@pfarrmuseum-serfaus.at melden.

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