Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Koch Media investiert kräftig

20. August 2019 | von Sabine Schretter
Koch Media investiert kräftig
Die Koch Media Group befindet sich auf Wachstumskurs! Damit steigen die Verantwortung und der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern. RS-Foto: Schretter

Mehr als 70 Millionen Euro wurden in die Expansion gesteckt


Als bisher größten Deal bezeichnet Koch Media Geschäftsführer Reinhard Gratl den Großeinkauf. Innerhalb kürzester Zeit wuchs das Unternehmen mit Hauptsitz in Höfen um sechs Firmen.

„So etwas haben wir bis jetzt noch nie gemacht“, ließ Reinhard Gratl die Presse wissen, und holt weiter aus: „Am Montag (12. August, Anm.) hatten wir noch 1.061 Mitarbeiter, heute (Mittwoch, 14. August, Anm.) sind es 1.350 Mitarbeiter weltweit.“ 745 Mitarbeiter, also mehr als die Hälfte, sind im Entwicklungsbereich tätig.
Gerade im digitalen Segment steigen die Umsätze. Die Expansion des Unternehmens sei daher stark in diesem Zusammenhang zu sehen, so Gratl. Was wurde nun um 70,7 Millionen Euro alles eingekauft? Neu zum Unternehmen gehören zwei Betriebe in Osteuropa. Am 1. Juni startete man in Olmütz, einer Studentenstadt in Tschechien. In Polen wurde in Warschau ein Standort in Betrieb genommen. „In Olmütz, einer Studentenstadt testen zehn Mitarbeiter Computerspiele für uns. Diese Stadt ist daher genau die richtige Wahl. Computerspiele zu testen und herauszufinden, wie man das Produkt eventuell noch verbessern könnte, das sind Jobs für junge Leute. Und von Warschau aus bedienen wir den osteuropäischen Markt“, erklärt der Geschäftsführer die Strategie.
In Großbritannien gehört die Atlantis Games Ltd. zum Unternehmen.
Etwas sehr Spezielles ist die Übernahme der deutschen Gaya Entertainment GmbH. (Sitz in Langenfeld). Das 29 Mitarbeiter starke Unternehmen ist im Merchandising tätig und sehr erfolgreich mit Webshops und im Messeverkauf. Der Jahresumsatz von Gaya Entertainment betrug 2018 6,3 Millionen Euro. „Um platzmäßig alles hier in Höfen unterzubringen, haben wir 350 m2 Bürofläche in Lagerfläche umgebaut“, erklärt Reinhard Gratl zu dieser Firmenübernahme.
Neues gibt es auch aus der Firmensparte Film zu vermelden. Die beiden in Wiesbaden ansässigen Unternehmen KSM GmbH und RG-Vision GmbH sind jetzt auch Teil der Koch Media Group. Mit der Produktion von Anime-Filmen setzten die beiden Unternehmen 2018 mit 45 Mitarbeitern mehr als 17 Millionen Euro um. Der lauteste Paukenschlag folgte dann am Mittwoch, dem 14. August, mit dem Kauf des italienischen Spielentwicklers Milestone (Sitz in Mailand). Milestone ist Welterster in der Produktion erfolgreicher Rennspielmarken für alle Plattformen. Namen wie MotoGP und Supercross sprechen für sich. Im Unternehmen arbeiten 200 Mitarbeiter.
Höfen ist die Drehscheibe.

Für den Hauptsitz der Koch Media Group, Höfen, stellt jede Firmenübernahme, jeder Zuwachs eine neue Herausforderung dar. „Das Schlagwort lautet Integration. Sechs Unternehmen müssen jetzt eingegliedert werden. Höfen ist und bleibt die Schaltzentrale. Von hier aus bedienen wir unseren europäischen Markt“, lautet Reinhard Gratls klares Bekenntnis zum Außerferner Haupsitz. Am Standort Höfen sind aktuell 150 Mitarbeiter beschäftigt.
Mitarbeiter gesucht!

Die Koch Media Group wächst. Damit steigt der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern weiter – und das in allen Bereichen. „Wer bei uns arbeitet, tut das in einem jungen, dynamischen und gut vernetzten Team und in einer sehr spannenden Branche. Mitarbeiter haben die Chance, ins Ausland zu gehen und dort Erfahrungen zu sammeln“, umreißt Reinhard Gratl die Vorzüge von Koch Media als Arbeitgeber.
Die Koch Media Group.

Die Koch Media Holding wurde 1994 in Höfen gegründet.
2018 kaufte der schwedische Computerspieleentwickler THQ Nordic, jetzt Embracer genannt, das Unternehmen. Embracer Group ist börsenorientiert.
Für die Koch Media Group sind derzeit sind weltweit 1.350 Mitarbeiter tätig. „Wir beschäftigen Mitarbeiter aus 39 Nationen“, betont Reinhard Gratl. Im vergangenen Jahr setzte Koch Media 400 Millionen Euro um, das sind 15 Prozent Steigerung im Jahresvergleich. Die Exportquote beträgt 98 Prozent.

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben