Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Altes Handwerk in Kappl

So lebte man früher im Paznaun

Anschaulich wird in Kappl im Rahmen eines geselligen Abends erklärt, wie das Leben im Paznaun früher war. Altbürgermeister Josef Wechner entführt Gäste wie Einheimische mit seinen Erzählungen in schon lange vergangene Zeiten – er berichtet von den damaligen Schwierigkeiten ebenso wie von den Freuden.
27. Juli 2021 | von Alois Pircher
Brotbacken will gelernt sein. RS-Foto: Pircher
Josef Wechner – ein begnadeter Erzähler über das „alte Paznaun“ RS-Foto: Pircher
Die Freiwillige Feuerwehr führt eine alte Spritze vor. RS-Foto: Pircher
Eine Wasserleitung wird geführt RS-Foto: Pircher
Melanie Zangerle kocht „Kasgröstl“ und Anna Rudigier gebackene Apfelringe (v.l.) RS-Foto: Pircher
Von Alois Pircher

Viermal werden in diesem Sommer alte Handwerkstechniken und bäuerliche Arbeitsweisen am Kappler Dorfplatz präsentiert, interessierte Besucher können sich gleich selbst im „Handwerken“ versuchen. Josef Wechner lässt in seinen Erzählungen die Vergangenheit wieder lebendig werden. Unterhaltsam erklärt er alte Maßeinheiten, stellt die früher hier angebauten Gemüse- und Getreidesorten vor oder erzählt, warum die Müllersleute nie Hunger litten. Dass die landwirtschaftliche Arbeit im Paznaun allerdings nie leicht war, vermittelt Josef Wechner sehr anschaulich. Wenn er erzählt, wie die Menschen jedes Jahr im Frühjahr die durch Regen und Steilheit der Äcker abgerutschte Erde in mühseliger Handarbeit wieder nach oben auf ihre Felder trugen, werden die schwierigen Zeiten deutlich vorstellbar. Hunger und Entbehrungen waren trotz harter Arbeit häufige Begleiter der Bauern im Paznaun. 

BROTBACKEN UND SCHMANKERLN. Die Kappler Jungbauern-Landjugend ist an diesen Abenden für die kulinarischen Highlights zuständig. „Kasgröstl“, gebackene Apfelringe, frisch gebackenes Bauernbrot und vieles mehr erfreuen die Gaumen der Besucher. Die Handwerker zeigen das kunstvolle Flechten eines Weidezauns, ein Balken wird auf altertümliche Art gehackt und nicht wie heute üblich geschnitten und eine hölzerne Wasserleitung wird gebohrt. Auch die Freiwillige Feuerwehr präsentierte sich und zeigte eine alte Wasserspritze, die von Feuerwehrfrauen auf den Dorfplatz gezogen und vorgeführt wurde. Außerdem stellten die Florianijünger das neueste Tank-Löschfahrzeug der FFW Kappl vor. Für die schwungvolle musikalische Unterhaltung sorgte die „Kappler Tanzmusik“, ein Ensemble der Kappler Musikkapelle.

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