Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Arztstellen weiterhin verwaist

Landeck: neuerliche Ausschreibung folgt

In Landeck sind trotz wiederholter Ausschreibungen noch immer zwei Hausarztstellen verwaist. Ende Dezember 2020 oder Anfang Jänner 2021 versucht es die Österreichische Gesundheitskasse in Innsbruck mit einer neuerlichen Stellenausschreibung.
23. November 2020 | von Von Herbert Tiefenbacher
Arztstellen weiterhin verwaist<br />
Der Leiter der Landesstelle Tirol der ÖGK Dr. Arno Melitopulos-Daum hofft, dass die neuerliche Stellenausschreibung erfolgreicher ist als die bisherigen. RS-Foto: Tiefenbacher
Von Herbert Tiefenbacher

Nach den Stellenplänen gäbe es in Landeck vier Kassenärzte für Allgemeinmedizin (Hausärzte). Dr. Martin Kössler trat Ende 2019 in den Ruhestand und Dr. Stefan Tiefenbrunn im Juni 2020. Seither stehen den rund 8000 Einwohnern der Bezirkshauptstadt nur noch zwei kassenärztlich tätige Hausärzte zur Verfügung – nämlich Dr. Ingrid Plangger-Staggl und Dr. Wolfgang Dapunt. Das führte zu einer sehr hohen Belastung deren Praxen. Dies wird zwar etwas abgefedert, weil Dr. Plangger-Staggl eine Ärztin in ihrer Ordination beschäftigt und einige Patienten sich an Allgemeinmediziner in der Umgebung wenden, beispielsweise an Dr. Richard Antwi in Pians. „Aber alles in allem ist die Situation in der Bezirksstadt nicht erfreulich“, so Dr. Arno Melitopulos-Daum, Leiter der Landesstelle Tirol der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).

ARZTSUCHE. Dabei schoben die in die Gesundheitsbelange involvierten Stellen dieses Problem bisher nicht untätig vor sich her. In Sachen Arztsuche macht man aber auch in Landeck die Erfahrung, dass ein guter Vorsatz nicht automatisch erfolgreich ist. Die Landesstelle Tirol der ÖGK arbeitet mit der Ärztekammer an einer Nachbesetzung der beiden offenen Kassenstellen. Man war zuversichtlich bis zum Herbst 2020 die Nachfolger präsentieren zu können. Die beiden Stellen wurden beispielsweise immer wieder ausgeschrieben: die Stelle von Dr. Tiefenbrunn zehnmal und die Stelle von Dr. Kössler neunmal. Trotzdem ist eine Neubesetzung nicht gelungen, denn es fanden sich keine Ärzte, die diese annehmen wollten. „Ende Dezember 2020 oder Anfang Jänner 2021 versuchen wir es erneut mit einer Ausschreibung Bewerber für die beiden offenen Stellen zu finden. Einen Monat später werden wir sehen, ob wir diesmal erfolgreicher sind, was ich hoffe“, sagte Arno Melitopulos-Daum zur RUNDSCHAU.

AN LÖSUNGEN WIRD GEARBEITET. Zusätzlich arbeitet die Landesstelle des ÖGK mit dem Land Tirol, der Ärztekammer und der Stadtgemeinde Landeck an Überbrückungs- und langfristig greifenden Alternativlösungen. Dazu gibt es auch Gespräche mit dem Krankenhaus St. Vinzenz Zams. In Corona-Zeiten sind diese schwierig. Zielgerichtet gearbeitet wird in Richtung herkömmliche und erweiterte Gruppenpraxen. „Diesbezüglich würde das neue Carl-Hochstöger-Gesundheitszentrum im Stadtteil Perjen insgesamt gute Rahmenbedingungen bieten“, sagte der Leiter der Landesstelle des ÖGK, der abschließend noch mit einer Neuigkeit aufwarten konnte: Dr. Carmen Gelsinger, die Nachfolgerin des Zammer Internisten Dr. Richard Schönherr, ist ab 1. Jänner 2021 Kassenärztin. Gelsinger bewarb sich um die zu besetzende Kassenplanstelle für Internisten und erhielt den Zuschlag.



 

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