Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Aus dem Leben begleiten

3. Dezember 2019 | von Daniel Haueis
Aus dem Leben begleiten
LR Bernhard Tilg, Primar Ewald Wöll, KH-Verbandsobmann Siegmund Geiger und Sr. Barbara Flad mit dem am Krankenhaus St. Vinzenz stationierten Mobilen Palliativteam. RS-Foto: Haueis

Mobiles Palliativ- und Hospizteam in den Bezirken Landeck und Imst gestartet


 

Im Krankenhaus St. Vinzenz in Zams haben die Themen Palliativ- und Hospizversorgung allein aufgrund des Trägers, des Ordens der Barmherzigen Schwestern, immer schon eine wichtige Rolle gespielt. Nun wurde dort auch ein mobiles Palliativ- und Hospizteam für die beiden Oberländer Bezirke installiert.

 

Von Daniel Haueis

 

Seit September ist das mobile Palliativ- und Hospizteam des Krankenhauses St. Vinzenz im Einsatz. In diesen drei Monaten wurden in Summe an die 30 Patienten betreut, aktuell sind es zwölf. Vielfach sind es medizinische Probleme wie Schmerzen, Atemnot o.ä., die Patienten und Angehörige Unterstützung anfordern lassen. Das fünfköpfige Team, das zu Betroffenen nach Hause kommt, hilft aber auch bei der Organisation der Betreuung eines schwer kranken Angehörigen (Überforderung etc.) oder bietet unterstützende Gespräche in belastenden Situationen und existenziellen Krisen. Hinzu kommt vielfach ein spiritueller Aspekt, da es sich auch um Patienten am Ende des Lebens handeln kann. Dementsprechend sind im Team medizinische und pflegerische Expertise vereint, hinzu kommen Sozialarbeiter-Kompetenz, psychologisches Know-how u.a.m. „Für schwer kranke und lebensbedrohlich kranke Menschen“, sagt Sr. Barbara Flad, Leiterin der Seelsorge am Krankenhaus St. Vinzenz, ist das Palliativ- und Hospizteam da. Die Frage, die sich das Team stellt, sei: „Was braucht der Patient, was sind seine Bedürfnisse?“ Geschaut werde aber auch auf Familienangehörige.

 

WICHTIGER LÜCKENSCHLUSS. Gesundheits-LR Bernhard Tilg aus Landeck ist dankbar, was im Palliativbereich im Krankenhaus in Zams aufgrund des Ordens der Barmherzigen Schwestern schon bisher angeboten wurde; auch die Hospizgruppe hat Wesentliches zur Versorgung beigetragen. Und er ist stolz, nun tirolweit Palliativ- und Hospizversorgung anbieten zu können: Neben den mobilen Teams sind dies Palliativbetten in den Krankenhäusern (in „St.Vinzenz“ werden es vier bis sechs sein), mit Palliative Care in den Altersheimen wurde ein weiterer Schritt getan, das Haus der Hospiz und das Kinderhospiz komplettieren das Angebot, an dem Tilg seit einem Jahrzehnt gearbeitet hat. Krankenhausverbandsobmann Bgm. Siegmund Geiger aus Zams freut das neue Angebot: „Es ist beruhigend, wenn man weiß, dass man sein zu Ende gehendes Leben zu Hause verbringen kann.“ Der Ärztliche Direktor Primar Ewald Wöll betont die Wichtigkeit des mobilen Teams, das eine Lücke schließt: „Über 80 Prozent in der terminalen Phase waren schon jetzt gut versorgt“, jetzt sei diese optimale Versorgung auch zu Hause möglich (was u.a. belastende Krankenhausaufenthalte reduzieren kann). „Wir haben schon in den ersten Wochen gesehen, wie gut es angenommen wird“, sagt Wöll.

Erreichbar ist das Mobile Palliativ- und Hospizteam unter 0664600855186 bzw. palliativteam@krankenhaus.at (wobei der Erstkontakt in der Regel über das Krankenhaus bzw. den Hausarzt hergestellt wird). Für Patienten und Angehörige entstehen durch den Einsatz des Teams keine Kosten.

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