Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Deutliches Minus

Kriminalitätsentwicklung 2020 im Bezirk Landeck

„Corona“ hinterlässt auch in der Kriminalstatistik seine Spuren – die Zahl der strafbaren Handlungen ist um fast ein Fünftel gesunken. Knapp jedes zweite Delikt wird geklärt.
29. März 2021 | von Daniel Haueis
Deutliches Minus<br />
Für das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wichtig: Einbruchskriminalität ist nach wie vor selten – es gab vier Wohnhaus- und zwei Wohnungseinbrüche. Foto: Pixabay
Von Daniel Haueis

Rund alle drei Stunden passiert im Bezirk Landeck eine Straftat, die schlussendlich in der Kirminalstatistik landet: 3061 Delikte wurden im Jahr 2020 bekannt. Das sind 18,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor, berichtet Bezirkspolizeikommandant Obstlt Christoph Patigler, B.A. „Die rückläufige Entwicklung ist aus der Sicht des BPK Landeck auf die verkehrsbeschränkenden Corona-Maßnahmen zurückzuführen. Einerseits durch die allgemeine Einschränkung der Mobilität und andererseits aufgrund des Ausfalls des gewohnten Tourismusbetriebes im Bezirk in den letzten Frühjahrs- und frühen Wintermonaten 2020 haben sich markante Deliktsbereiche quantitativ rückläufig entwickelt“, analysiert der Bezirkspolizeikommandant. Leicht gesteigert wurde von ihm und den gut 100 Kollegen im Bezirk die Aufklärungsrate: von 45,1 auf 45,9 Prozent. „Die Aufklärungsquote belegt …, dass die polizeiliche Ermittlungsarbeit in Kooperation mit der Bevölkerung sehr gut funktioniert“, sagt der obers-te Landecker Polizist.

KEINE TOURISTEN – WENIGER KÖRPERVERLETZUNGEN UND SKIDIEBSTÄHLE. Ein signifikanter Rückgang war in der Deliktsgruppe „Strafbare Handlungen gegen Leib und Leben“ erkennbar. Im Vergleich zu den 959 Fällen im Jahr 2019 wurden 2020 nur noch 695 Straftaten bekannt – vor allem Körperverletzung fällt diesbezüglich ins Gewicht. Da es Corona-bedingt weniger Kollisionsunfälle auf der Skipiste bzw. Verkehrsunfälle mit Verletzungsfolgen gab, war auch die Zahl fahrlässiger Körperverletzungen rückläufig. Gesunken ist auch die Zahl der Diebstähle von Ski/Snowboard/Zubehör – 772 bedeuten ein Minus von 20,3 Prozent. Erfreulich und für das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wichtig ist, dass Einbruchskriminalität im Bezirk Landeck nach wie vor einen sehr niedrigen Stellenwert hat: Es gab vier Wohnhaus- und zwei Wohnungseinbrüche.

SUCHTMITTEL AUFFÄLLIG. Der Corona-bestimmten Realität entfliehen wollten anscheinend mehr Landecker: Bei den bekannt gewordenen Suchtmitteldelikten ist im Bezirk Landeck ein Anstieg von 19,9 Prozentpunkten zu verzeichnen – es gab 370 Suchtmittelanzeigen. „Es handelt sich bei den hier zugrunde liegenden Sachverhalten um jene, die durch polizeiliche Ermittlung sichtbar gemacht werden“, spricht Patigler das diesbezügliche polizeiliche Engagement an. Diese Tendenzen im Suchmittelbereich seien „ernst zu nehmen“, sagt der Bezirkspolizeikommandant.


 
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Bezirkspolizeikommandant Obstlt Christoph Patigler und seine Kollegen konnten bei einer Corona-bedingt gesunkenen Zahl an Delikten die Aufklärungsquote leicht erhöhen. Foto: LPD Tirol Gruber Bernhard

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