Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

„Ein Naturpark, der sich sehen lassen kann“

Der Naturpark Kaunergrat lud zur Vollversammlung

Auf ein Jahr mit etlichen Einschränkungen blickte Geschäftsführer Ernst Partl bei der 22. Vollversammlung des Naturparks Kaunergrat zurück. Die Aussicht auf das heurige Jahr zeige aber wieder eine positive Seite.
5. Juli 2021 | von Von Irmgard Pfurtscheller
„Ein Naturpark, der sich sehen lassen kann“<br />
Für 23 Jahre Obmannstätigkeit wurde Hans-Peter Bock gewürdigt: Kurt Kapeller, Hans-Peter Bock, Alexander Jäger und Ernst Partl (v. l.). RS-Foto: Pfurtscheller
Von Irmgard Pfurtscheller

1998 wurde mit dem Naturpark Kaunergrat der erste Naturpark in Tirol gegründet – er ist seither ein Erfolgsmodell und basiert auf den Säulen Naturschutz, Umweltbildung, Regionalentwicklung und Erholung und Tourismus. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen im letzten Jahr wurde die Zeit genützt, erläuterte GF Dr. Ernst Partl. Zum Schwerpunkt Naturschutz wurden mehrere Aktivitäten gesetzt, u.a. Bekämpfung von Neophyten in den Trockenrasenschutzgebieten, Fortführung von Entbuschungen, ca. ein Hektar Bergmähder wurden gemäht, Erneuerung der Schautafeln am „Kaunertaler Wasserweg“, dem ersten Themenweg vor 20 Jahren, und, wie jedes Jahr, Sanierung und Instandhaltung der Arzler Pitzenklamm, die von rund 6000 Besuchern frequentiert wurde. Eine besondere Attraktion stellt das Tiroler Steinbockzentrum in St. Leon-hard im Pitztal dar, das im Juli 2020 eröffnet wurde und bereits in den ers-ten drei Monaten 8000 Besucher verzeichnete. Wie sich die Besucherströme auf das Stressverhalten der Tiere auswirkt, wurde in einer Kooperation mit der Universität für Veterinärmedizin wissenschaftlich untersucht.

LAUFENDE FÖRDERPROJEKTE. Eines der Projekte ist „Bio-diversität in den Tiroler Naturparks“, eine Zusammenarbeit aller fünf Naturparks in Tirol, das mit einer Gesamtsumme von rund 50.000 Euro gefördert wird (Abt. Umweltschutz). Das langjährige Interreg-Projekt im Schmetterlingsdorf Fließ ist der „Weg der Vielfalt,“ der meistbegangene Fußgängerweg in Fließ, so Partl. Weiters sind Workshops im Maßnahmenplan vorgesehen, u.a. zum zentralen Thema Almwirtschaft. Auf reges Besucherinteresse freue man sich auch am „Tag der Artenvielfalt“, der von 9. bis 10 Juli in Begleitung von Experten durchgeführt wird. Vorsichtig optimistisch freute sich Partl auf ein mögliches Schutzgebietsfest im Herbst und bedankte sich bei allen Beteiligten für die erfolgreiche Zusammenarbeit bei einem „Naturpark, der sich sehen lassen kann“.

OBMANN DER ERSTEN STUNDE. „Meine Zeit als Obmann ist abgelaufen“, erklärte Hans-Peter Bock, der sich nach seinem Rücktritt als Bürgermeister von Fließ auch als Obmann des Naturparks Kaunergrat zurückzieht. Bock war von der ersten Stunde an, seit der Vereinsgründung 1998 an vorderster Front dabei, und trug maßgeblich zum großen Erfolg des Naturparks bei. Auf seine 23-jährige Tätigkeit als Obmann blickte Bock mit großer Freude zurück. Er erinnerte sich an die recht holprigen Schritte in der Anfangszeit, doch mittlerweile hätten sich die Wogen geglättet und alle Beteiligten würden gut zusammenarbeiten und einen nachhaltigen Nutzen aus diesem überregionalen Projekt ziehen. Besonders stolz zeigte sich Bock nicht nur auf das tolle Team im Naturpark mit Geschäftsführer Ernst Partl, sondern auch auf die gute Zusammenarbeit mit den drei Tourismusverbänden, den Bürgermeistern und Gemeinderäten der neun Gründungsgemeinden. „Es ist wichtig und macht mich sehr stolz, dass alle ihre vielen Stärken in die Region einbringen und dass auch die Gemeinden dahinter stehen.“ Die Tätigkeit als Obmann des ersten Naturparks in Tirol sei eine schöne Aufgabe gewesen und er wünschte auch dem nachfolgenden Obmann viel Freude und Erfolg in dieser Tätigkeit. Er selber bleibe dem Verein natürlich als einfaches Mitglied erhalten. Dieses Vorhaben wurde von Pepi Raich, Bürgermeister vom Kaunertal, etwas abgeändert. Hans-Peter Bock wurde einstimmig zum Ehrenobmann des Vereins Naturpark Kaunergrat ernannt. Lobende Worte richtete auch Kurt Kapeller vom Land Tirol an Bock, der nicht nur seit 23 Jahren das Gesicht nach außen darstellte, sondern auch Vorreiter und Baumeister gewesen sei.

NEUWAHL OBMANN. Einstimmig wurde auch Alexander Jäger, seit kurzem Bürgermeister von Fließ, zum neuen Obmann gewählt. Nach reiflicher Überlegung habe er sich dafür entschieden, die Wahl zum Obmann anzunehmen. „Wir haben eine wunderschöne Landschaft und es ist mir eine Freude, hier Obmann zu sein.“
 

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben