Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Ein sicherer Ort

Das Oberländer Frauenhaus nimmt in diesen Tagen den Betrieb auf

Die Vorlaufzeit war eine sehr lange, vor allem die SPÖ-Frauen haben eine derartige Einrichtung bereits vor der Jahrtausendwende gefordert. Aber erst in den kommenden Tagen – im Jahr 2023 – geht das Oberländer Frauenhaus tatsächlich in Betrieb.
25. April 2023 | von Daniel Haueis
Ein sicherer Ort
Das Oberländer Frauenhaus eröffnet in diesen Tagen – es bietet fünf Frauen und sieben Kindern einen geschützten Raum. Foto: stock.adobe.com/Tinnakorn
Von Daniel Haueis

Das Oberländer Frauenhaus bietet fünf Frauen und sieben Kindern Raum und entlastet damit auch das Tiroler Frauenhaus, wo immer wieder Oberländerinnen Schutz gesucht haben. Die Einrichtung, deren Standort nicht bekannt gegeben wird, wird vom Land mit 250.000 Euro unterstützt. Das Frauenhaus im Oberland wird stark mit dem Tiroler Frauenhaus vernetzt sein: Es wird eine gemeinsame Notrufnummer betrieben, je nach individueller Situation kann auch eine gegenseitige Verweisung stattfinden, berichtete Gabi Plattner, Geschäftsführerin des Tiroler Frauenhauses, bereits Ende 2021. Bedarf ist im Oberland gegeben: Betretungs- und Annäherungsverbote mussten im Bezirk Landeck 17 und im Bezirk Imst 24 ausgesprochen werden (Zahlen aus dem Jahr 2020). Mit dem Frauenhaus kann die Spirale in von Gewalt geprägten Beziehungen durchbrochen werden, deren Schlusspunkt in Österreich im internationalen Vergleich oft ein Mord ist. Deshalb auch ein Frauenhaus im Oberland. LR Eva Pawlata muss derartige schlimme Situationen bestätigen: „Gewalt steht nach wie vor auf der Tagesordnung. Diese passiert vielfach in den eigenen vier Wänden und kennt dabei keine regionalen Unterschiede. Aus Erfahrung weiß ich, dass dieser Bedarf besonders dann zum Ausdruck kommt, wenn ein entsprechendes Angebot besteht. Anonym Hilfe zu suchen, ohne dabei lange Wege auf sich zu nehmen, ist daher einer der wichtigsten Faktoren bei der Unterstützung. Gerade deshalb ist ein möglichst engmaschiges und über ganz Tirol verteiltes Angebot notwendig, das vor allem auch den ländlichen Bereich abdeckt.“ Die Eröffnung des Frauenhauses im Oberland in diesen Tagen bezeichnet sie als einen wichtigen Schritt, um von Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kindern eine sichere Umgebung geben zu können und sie dabei zu unterstützen, aus Abhängigkeit zu entkommen. „Auch wird damit ein bisher weißer Fleck auf der Landkarte Tirols gefüllt und das Angebot insgesamt auf 29 Plätze erweitert“, erklärt LR Pawlata.

KONTAKTINFORMATIONEN. Mehr Informationen zum Frauenhaus Tirol finden sich auf www.frauenhaus-tirol.at. Eine Kontaktaufnahme ist zu den dort angeführten Öffnungszeiten der Beratungsstelle in der Adamgasse oder rund um die Uhr per E-Mail (wohnen@frauenhaus-tirol.at) oder per Telefon (0512/ 342112) möglich. Sämtliche Beratungs- und Hilfsangebote in Tirol gibt’s auf www.gewaltfrei-tirol.at; die Frauenhelpline ist rund um die Uhr zum Nulltarif erreichbar: 0800-222 555; das Gewaltschutzzentrum Tirol ist unter der Nummer Tel. 0512/571313 erreichbar.
Ein sicherer Ort
LR Eva Pawlata begrüßt die Eröffnung des Oberländer Frauenhauses, denn: „Aus Erfahrung weiß ich, dass dieser Bedarf besonders dann zum Ausdruck kommt, wenn ein entsprechendes Angebot besteht.“ Foto: Land Tirol

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