Von Herbert Tiefenbacher
Das Wohn- und Pflegeheim St. Josef in Grins steht im Eigentum des Gemeindeverbandes „Wohn- und Pflegeheim Grins“, den die neun Gemeinden Grins, Galtür, Ischgl, Kappl, See, Pians, Tobadill, Stanz und Strengen zusammen bilden. Eröffnet wurde das Heim in Grins am 1. Oktober 1996. Gestartet ist man mit 42 Pflegebetten. Von 2007 bis 2009 folgte der Ausbau des stationären Angebotes auf 61 Betten. Diese Erweiterung reichte aber nicht allzu lange aus. Anfang 2014 wurde das dem Bezirk Landeck mit dem Strukturplan Pflege 2012–2022 zugeteilte Pflegbetten-Kontingent (77 Pflegebetten) neu aufgeteilt. Damals sprach sich die Bürgermeisterkonferenz in Landeck dafür aus, dem Wunsch des Gemeindeverbandes „Wohn- und Pflegeheim Grins“ nachzukommen, 30 Betten für eine weitere Ausbaustufe zuzuweisen.
DREI BAUABSCHNITTE. Eigentlich sollte mit dem Bau im Frühjahr 2020 begonnen werden, aber die Verhandlungen mit der Wohnbauförderungsabteilung des Landes Tirol gestalteten sich langatmiger als zuvor erwartet. Das brachte hier den Zeitplan etwas durcheinander. Aufgefahren sind die Bagger dann im Juli 2021. Zurzeit sind die Arbeiten am Erweiterungsbau voll im Gange. Das heißt: Das gesamte Bauprojekt erfolgt in drei Bauabschnitten: Zuerst entsteht auf dem Areal westlich des bisherigen Wohn- und Pflegeheimes ein zweistöckiger 30-Betten-Zubau. Dieser ist mit dem Bestandsgebäude verbunden. Im Frühjahr 2023 sollte der Zubau bezugsfertig sein.
KOSTENAUSSAGE. Direkt nach der Übersiedlung in den Neubau werden im zweiten Bauabschnitt im ersten Stock des Altbestandes Adaptierungs- und Sanierungsmaßnahmen in Angriff genommen. Im dritten Bauabschnitt werden die Büroräumlichkeiten zur Küche umgebaut. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist für Ende 2023 vorgesehen. Eine Kostenaussage über das gesamte Neubau-, Umbau- und Adaptierungsvorhaben kann Verbandsobmann Bgm. Franz Benedikt derzeit nicht treffen. „Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, denn aktuell ist die Preisentwicklung in der Baubranche nämlich nur sehr schwer abzuschätzen. Wir müssen diesbezüglich warten bis alles abgeschlossen und abgerechnet ist“, sagte Benedikt gegenüber der RUNDSCHAU. Die letzte Kostenschätzung vor Baubeginn belief sich auf rund 13 Mio. Euro.
AUFSTOCKUNGEN. Übrigens: Das Kontingent für den Bezirk Landeck wurde mit dem Strukturplan Pflege 2012–2022 des Landes Tirol von 305 auf 382 Pflegebetten aufgestockt. Bei der vorher angesprochenen Bürgermeisterkonferenz wurde festgelegt, dass das Wohn- und Pflegeheim „St. Josef“ Grins um 30 Betten (auf 91), das Wohn- und Pflegeheim Oberes Stanzertal in Flirsch um fünf Betten (auf 35) und das Seniorenzentrum Zams-Schönwies um 30 Betten (auf 61) aufgestockt werden dürfen. Im Rahmen des Ausbauprojekts des Seniorenzentrums der Gemeinden Zams und Schönwies sollen zudem 20 Betten für Übergangspflege für die Bezirke Landeck und Imst errichtet werden. Etwas später wurde dann noch vereinbart, dass das Altersheim Landeck um 20 Betten (auf 102) erweitert werden kann. Bis dato wurde das Aufstockungsvorhaben nur in Flirsch fertig umgesetzt.