Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Es läuft momentan sehr gut“

Die Schlossgalerie soll wie geplant am 10. Dezember einspurig in Betrieb gehen

Der Öffnungstermin sollte halten, die Kosten nicht: Die Schlossgalerie dürfte am 10. Dezember einspurig befahrbar sein, sie wird aufgrund des Felssturzes aber etwas mehr als die geplanten 27 Millionen Euro kosten.
19. April 2021 | von Daniel Haueis
„Es läuft momentan sehr gut“<br />
Die Schlossgalerie-Baustelle läuft gut – der Öffnungstermin dürfte halten, die Kostenschätzung aufgrund des zwischenzeitlichen Felssturzes aber nicht. RS-Foto: Haueis
Von Daniel Haueis

In den vergangenen Jahren war die L76 Landecker Straße zwischen Landeck und Fließerau mehrfach von Steinschlägen betroffen. 2018 wurde vom Land für die Planung weiterer Schutzmaßnahmen ein geologisches und geotechnisches Gutachten in Auftrag gegeben. Im Frühjahr 2020 wurde schließlich nach nur eineinhalb Jahren Vorlaufzeit mit dem Bau begonnen: 722 Meter Schlossgalerie werden die Verkehrssicherheit in diesem Bereich wesentlich erhöhen. 25000 m3 Beton, 3500 Tonnen Stahl, 13000 m Pfähle und 65000 m3 Felsabtrag kosten ursprünglich veranschlagte 27 Millionen Euro. Allerdings hat ein Felssturz eine Änderung der Bauplanung und eine Erhöhung der Kosten verursacht.

10 KUBIKMETER FELS MIT 100 KM/H. Die zuerst nur einige Wochen geplante Totalsperre der L76 musste gleich um ein Jahr verlängert werden – am 10. Dezember 2021 soll die Schlossgalerie einspurig in Betrieb gehen (also mit Ampelregelung). Und dieser Termin sollte halten: „Es läuft momentan sehr gut“, sagt DI Günter Guglberger, Leiter des Sachgebiets Brücken- und Tunnelbau des Landes Tirol. Der schwierige Teil der Felssicherung sei abgeschlossen, es sei eine gute Mannschaft am Werk, und die größten Überraschungen sollten bereits vorbei sein. Also: einspurige Öffnung, wie vorgesehen, am 10. Dezember. Der Ausweichverkehr über den Landecker Tunnel, der für die Einkaufsstadt Landeck jedenfalls kein Vorteil ist, sollte dann also der Vergangenheit angehören. Aufgrund der unerwarteten Ereignisse nicht zu halten werden die Kosten sein: „Eine Kostenüberschreitung wird es geben“, sagt Guglberger, aber es werde „nicht dramatisch“ (noch wird gerechnet – genaue Zahlen folgen). Die Galeriedecke ist auf ein Ereignis ausgelegt, das sich sehen lassen kann: Die Galerie muss einen 10 m3 großen Stein, der mit 100 km/h auf sie stürzt, aushalten. Sie wird, um einen derartigen Sturz abzufangen, fünf Meter hoch überschüttet, und zwar mit dem Gesteinsmaterial von der Baustelle.



 
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Das Nordportal der Schlossgalerie Visualisierung: Land Tirol

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