Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Fähigkeiten fördern

„HolzArt“ der Lebenshilfe an neuem Standort

Vor Kurzem übersiedelte die Lebenshilfe-Werkstatt in ihr neues Domizil am Mühlkanal in Bruggen. Im „HolzArt“, das auch ein Ort der Begegnung sein soll, finden elf Klienten eine sinnstiftende Beschäftigung.
9. Mai 2023 | von Von Irmgard Pfurtscheller
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Lucca (r.) ist der Farbkünstler und Simon (l.) hat bereits 300 Herzen fertiggestellt. RS-Foto: Pfurtscheller
Von Irmgard Pfurtscheller

Es ist ein familiäres Team, das in den neuen Räumlichkeiten am Mühlkanal eine neue Heimat gefunden hat. Einige der Klienten sind schon seit rund 20 Jahren im Team, das von Christian Wechner seit 32 Jahren und von Monika Teutsch seit 26 Jahren bestens betreut wird. Im Zuge der Umstrukturierung seien teilweise größere Herausforderungen zu bewältigen, bestätigen die Betreuer. So sei der Austausch unter den Gruppen nicht mehr so gegeben und auch die Mobilität sei ein wichtiges Thema. „Es braucht ein bisschen Zeit und muss erst wieder wachsen“, wissen die Betreuer aus langjähriger Erfahrung. Mit dem neuen Standort sei man sehr zufrieden: Die Tischlerei ist gut ausgestattet, mit einer Absaugvorrichtung, barrierefrei, mit viel Platz zum Arbeiten, einem großzügigen Aufenthaltsraum und einem Werkraum, wo Dekorationsgegenstände ihren letzten Schliff erhalten. Die hergestellten Stücke werden dann im CityArt in der Malser Straße verkauft. In der Tischlerei werden Möbelstücke recycelt und das Sägemehl als Abfallprodukt soll upcycelt werden (Holzanzünder, Briketts). Es wird vermehrt auf Qualität und Nachhaltigkeit gesetzt. Über die bereits gute Auftragslage freuen sich Betreuer und Klienten.

TEIL DER GESELLSCHAFT. Die Umstrukturierung von einer geschützten Einrichtung hin zu einem offenen Bereich soll es Klienten ermöglichen, sich nach außen sichtbarer zu machen und sich, je nach Fähigkeiten, in der Gesellschaft einzubringen. „Wir möchten der Gesellschaft etwas zurückgeben“, ist ein Anliegen von Michael Eberharter, Lebenshilfe-Regionalleiter für den Bezirk Landeck. Es soll nicht mehr nur produziert werden, um zu produzieren, sondern eine sinnstiftende Beschäftigung sein, die einen Nutzen für die Gesellschaft hat. Gedacht wird etwa an Hausmeistertätigkeiten, kleinere Hilfsdienste im Haushalt und vieles weitere. Auch die Herstellung der Holzanzünder als Nischenprodukt (steckt noch in den Kinderschuhen) sei ein Schritt zu Qualität und Nachhaltigkeit. Im Zentrum stehe die Befähigung der Klienten, die Begegnung innerhalb der Standorte und besonders nach außen. Die Unterbringung in kleineren Wohneinheiten, wie Zweier-WGs, ermögliche es Klienten, mitzuentscheiden, mit wem sie zusammenleben möchten, und fördere die Selbstständigkeit. Wichtig für Eberharter ist, „dass die Lebenshilfe nicht nur als Randerscheinung existiert, sondern als gleichwertiger Teil der Gesellschaft gesehen wird“.
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Beim Ausschneiden der Herzen ist Reinhard schon ein Profi. RS-Foto: Pfurtscheller
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Unter Anleitung von Christian Wechner werden in der Tischlerei auch liebevolle Holzgegenstände hergestellt. RS-Foto: Pfurtscheller
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An Zukunftsvisionen mangelt es Regionalleiter Michael Eberharter nicht. RS-Foto: Pfurtscheller

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