Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Im Kriminalisten-Olymp

Eine besondere Auszeichnung für Dietmar Wachter

Der „Ernst Hinterberger Preis“ für das Lebenswerk eines herausragenden Kriminalisten geht an einen Perjener: Dietmar Wachter wurde am 7. Oktober von der Vereinigung österreichischer Kriminalisten geehrt.
11. Oktober 2022 | von Von Alois Pircher
Im Kriminalisten-Olymp<br />
Dietmar Wachter (l.) bei der Übergabe der Urkunde durch Präsident Mag. Alfred Ellinger von der Vereinigung österreichischer Kriminalisten Foto: Ferdinand Germadnik, Wien
Von Alois Pircher

Als erster Tiroler wurde der kürzlich in den Ruhestand verabschiedete Gruppeninspektor Dietmar Wachter aus Perjen mit diesem nur selten vergebenen Preis ausgezeichnet. Ausschlaggebend für die hohe Auszeichnung war nicht nur sein außergewöhnliches Engagement in der Kriminalitätsbekämpfung, so die Begründung der Ehrung, sondern auch sein herausragendes soziales Engagement. Schon in seiner Jugend zeigte sich seine soziale Lebenseinstellung: Wachter war in der Pfarre Perjen in der Jugendarbeit sehr aktiv. Später war er für das Bundeskanzleramt als Organisator und Kontaktperson tätig. In rund einem Dutzend Hilfsaktionen leitete er die Lieferung von Medikamenten, Kleidung, Schlafsäcken, Decken und anderen Materialien in Krisenregionen. Die von ihm erschaffene Romanfigur Inspektor Matteo Steininger hatte ebenso eine soziale Ader. Alle Spenden, die im Zuge der Lesungen gesammelt wurden, gingen an Hilfsprojekte. Zudem wurde bei seiner Pensionsfeier für ein Kinderheim in Georgien eine namhafte Summe gespendet. Die feierliche Überreichung der Auszeichnung fand im Rathaus der Stadt Wien statt und wurde von einem Holzbläserensemble der Polizeimusik Wien untermalt. Die Laudatio auf Wachter hielt sein ehemaliger Chef, Oberstleutnant Christoph Patigler BA, auch der Landecker Postenkommandant, Chefinspektor Markus Öttl ließ es sich nicht nehmen, seinem ehemaligen Mitarbeiter zur Auszeichnung zu gratulieren.

SCHRIFTSTELLER WACHTER. Inspektor Steininger war unter den Polizeikollegen von GI Wachter ein wohlgelittener Zeitgenosse, manch ein Kollege erkannte sich in der fiktiven Figur. Es war auch keine Erlaubnis nötig, um seinem „Nebenerwerb“ als Schriftsteller nachzugehen, denn es gelang ihm immer perfekt, Beruf und Schriftstellerei zu trennen. Inspektor Steininger bleibt in seinem wohlverdienten Ruhestand, ein Ermitteln im Ruhestand kann ausgeschlossen werden. Trotzdem können sich Wachter-Fans auf ein neues Buch freuen: Im Mittelpunkt wird sein Großonkel Karl stehen, ein Hochstapler, Betrüger und Heiratsschwindler. Dieser Onkel hatte aber auch den Mut, die NSDAP zu betrügen, somit eine ideale Romanfigur, meint Wachter. Auch für das Jubiläum „100 Jahre Stadt Landeck“ war er schriftstellerisch tätig. Gemeinsam mit 30 weiteren Autoren hat er das Buch „Sagenhaftes Landeck“ verfasst. Schriftsteller zwischen neun und 80 Jahren schrieben Sagen über Ereignisse in Landeck während der letzten 100 Jahre.
Auch wenn Dietmar Wachter nun als Polizist seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten hat, wird man dem Künstler, Musiker, Schriftsteller und sozial tätigen Menschen hoffentlich noch oft auf seinen Wegen in Landeck begegnen.

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