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Leben ermöglichen

Zams: Suppenabholtag für Projekte in Ifakara

Der traditionelle Suppentag am Karfreitag in Zams findet heuer in veränderter Form statt – die Suppe kann nur abgeholt werden. Spenden kommen Projekten der Pfarre in Ifakara zugute.
12. April 2022 | von Daniel Haueis
Leben ermöglichen<br />
Die Pfarre Zams kooperiert mit Ifakara: Landwirtschaftsprojekte, aber auch Bildungspatenschaften u.a.m. werden initiiert. Foto: Johannes Lanser
Von Daniel Haueis

Ein sicheres gemeinsames Suppenmahl im Widumkeller ist coronabedingt nicht möglich – die Suppen können daher am 15. April von 11 bis 13 Uhr nur vor dem Widum abgeholt werden (eigene Gefäße sind mitzubringen). Der Erlös wird wieder für Projekte in Ifakara verwendet. Auch dort waren in den beiden vergangenen Jahren Coronakrise und Klimawandel zu spüren, und zwar mit gravierenderen Auswirkungen als in Europa. „Es gibt nicht dieselben Möglichkeiten im Eindämmen der Pandemie wie bei uns, nicht die Möglichkeiten für kos-tenlose Massentests und Impfungen und auch nicht die Infrastruktur im Gesundheitswesen. Der Klimawandel zeigt sich vor allem in der Unberechenbarkeit der Regenzeit, Lebensmittel werden immer teurer. Nicht nur Ifakara, ganz Ostafrika steht vor Dürrekatastrophen. Und kommt Regen, dann kommt er immer öfter in unkontrollierbaren Mengen. Umso wichtiger ist jeder Beitrag, die Landwirtschaft breit aufzustellen“, berichtet Peter Lanser, Obmann des Vereins Freunde von Ifakara, der Pfarrpartnerschaft von Zams und Ifakara.

PROJEKTE. Die Regenzeit z.B. hat heuer mit großer Verspätung begonnen. Familien, die am Landwirtschaftsprojekt des Vereins teilnehmen, konnten sich aber weitgehend mit dem Grundnahrungsmittel Reis selbst versorgen und mussten zumindest nichts zukaufen oder nochmals aussäen. In diesem Projekt werden Minikredite vergeben und Alternativen im Ackerbau und bei der Tierhaltung aufgezeigt. Durch die Unregelmäßigkeiten der Regenfälle wird es nämlich zusehends wichtiger, von der Abhängigkeit von einer Feldfrucht wegzukommen. „Unser Projekt Sonnenblumen wurde gerade zur rechten Zeit gestartet. Das selbst produzierte Öl war für viele Menschen in Ifakara dieses Jahr besonders wirksam. Denn die Preise für Speiseöl sind um das Drei- bis Vierfache gestiegen, somit ist das Projekt ein Volltreffer“, bilanziert Lanser. Im Rahmen der Projekte wurden ca. 1200 kg Saatgut zum richtigen Zeitpunkt ausgebracht. Zudem wurde durch Fortbildungen und Startfinanzierungen kleiner Geschäfte vielen Menschen eine langfristige Absicherung ihrer Lebensgrundlage ermöglicht. Die Bedeutung der Bildungspatenschaften zeigt sich immer wieder deutlich, wenn junge Menschen eine Ausbildung abschließen können, zuletzt etwa Baraki Hoki, der das Medizinstudium beendet hat. „Unser Mann in Ifakara“ Moses Subert koordiniert nicht nur die Landwirtschaftsprojekte „Farming is charming“ und „Sponsorsheep“, er hält auch den Kontakt zu den Schulen und den Katecheten und entwickelt neue Ideen.
Die Pandemie hat die Möglichkeiten des Vereins, Spenden für Ifakara zu sammeln, stark eingeschränkt – viele Veranstaltungen waren nicht möglich. Um die Projekte fortführen zu können, sind aber weiterhin Spenden dringend nötig. „Diese kommen zur Gänze nach Ifakara. Es ist auch zu befürchten, dass aufgrund der oben angesprochenen Probleme durch Corona und die veränderte Regenzeit mehr Soforthilfe benötigt werden wird“, sagt Peter Lanser. Rund 250 Personen haben auf unterschiedlichste Weise Unterstützung durch den Zammer Ifakara-Verein erhalten. Eine Spende an den Verein kann für ein Anliegen zweckgewidmet werden, sie ist auch steuerlich absetzbar. Der neue IBAN für das Konto Freunde von Ifakara lautet: AT553699000005532049. Nähere Infos auch auf www.ifakara.at.

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