Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Mehr Cybercrime

Mehr Straftaten und höhere Aufklärungsquote im Jahr 2019

Die Zahl der Straftaten im Bezirk Landeck ist im vergangenen Jahr gestiegen. Die Polizei klärt aber auch immer mehr Verbrechen auf.
11. Mai 2020 | von Daniel Haueis
Mehr Cybercrime
Die Zahl der gerichtlich strafbaren Handlungen ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen – dies hat auch mit Skidiebstählen und Kollisionen auf der Piste zu tun. Foto: pixabay
3400 Straftaten wurden im Jahr 2018 im Bezirk Landeck bekannt, im vergangenen Jahr waren es 3752. Mit dieser Steigerung von 10,4 Prozentpunkten geht auch eine Erhöhung der Aufklärungsquote einher: 44,15 Prozent waren es 2018, 45,1 Prozent im vergangenen Jahr. Dass nur knapp jedes zweite Verbrechen geklärt wird, hängt mit der Straftatenstruktur im Bezirk zusammen: 947 (+4,5 Prozent), also ein Viertel aller Straftaten, fallen in die Kategorie „Diebstahl von Ski/Snowboard/Zubehör“, weiß Mjr. Christoph Patigler, B.A., Leiter des Referats Kriminaldienst. Diese zu klären, ist halt nicht einfach – mitunter ist der Täter schon auf dem Weg nach Hause, manchmal ist‘s ein vielleicht geschickt eingefädelter Versicherungsbetrug und manchmal war‘s einfach eine Verwechslung. Ein signifikanter Anstieg ist auch in der Deliktgruppe „Strafbare Handlungen gegen Leib und Leben“ erkennbar. 2018 wurden 863 Fälle, 2019 aber 959 Straftaten bekannt. Körperverletzung und auch fahrlässige Körperverletzung (z.B. Kollisionsunfälle auf Skipisten) fallen dabei ins Gewicht.

WENIGE EINBRÜCHE, MEHR ILLEGALE PORNOINHALTE. Persönlich belastende Straftaten sind u. a. Einbrüche. Einbruchskriminalität kommt im Bezirk Landeck aber nach wie vor eher selten vor. Eine leichte Zunahme in diesem Bereich ist auf einen Anstieg bei Einbrüchen in Baustellencontainern zurückzuführen. In Wohnungen wurde im Bezirk Landeck im Jahr 2019 nur drei Mal eingebrochen. In der Deliktgruppe „Strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung“ ist leider ein markanter Anstieg von 17 Fällen im Jahr 2018 auf 104 im Jahr 2019 auffallend. Bei einem Gutteil dieser Fälle handelt es sich um vorschriftswidriges Verbreiten von pornografischen Inhalten mit Smartphones. „Innerhalb dieses Deliktfeldes bedarf es weiterhin an Sensibilisierung insbesondere in der Zielgruppe der Jugendlichen bzw. Minderjährigen durch gezielte Präventionsarbeit“, sagt Patigler.

CYBERCRIME UND DROGENKONSUM GESTIEGEN. Die Zahlen im Bereich „Cybercrime“ sind tendenziell steigend. „Hier liegen die Entwicklung im Bezirk Landeck in etwa im landesweiten Trend. Die angezeigten Fälle sind mit 98 im Vergleich zum Vorjahr dabei um 276,9 Prozent gestiegen“, muss Patigler feststellen. Diese Entwicklung wird einerseits auf die stetige Zunahme dieser Deliktphänomene, andererseits aber auch auf die verstärkte Anzeigenbereitschaft der Bevölkerung zurückgeführt. Bei den bekannt gewordenen Suchtmitteldelikten ist im Bezirk Landeck ein Anstieg von 31,6 Prozent zu verzeichnen – diese Zahl hängt aber auch stets davon ab, wie viel Zeit die Polizei in derartige Ermittlungen investieren konnte. „Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Zunahme an bekannt gewordenen Straftaten aus der Sicht des Bezirkspolizeikommandos Landeck nicht beunruhigend ist“, sagt Christoph Patigler. Sehr ernst zu nehmen seien jedenfalls die Entwicklungen im Bereich Cybercrime und die Tendenzen, das Suchmittelgesetz betreffend.

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